Ballett von Alfonso Palencia nach dem Märchen von Charles Perrault

NACH DEM MÄRCHEN VON CHARLES PERRAULT

MUSIK VON SERGEJ PROKOFJEW

Theater Hagen – 29.04.; 18 Uhr – 04. und 11.05; jeweils 19:30 Uhr

 

Aufführungsdauer: 2 Stunden
Eine Pause

»Cinderella ist nicht nur die Märchenperson, sondern auch ein lebendiger Mensch, der fühlt, erlebt und dessen Schicksal uns erregt, der wie wir alle denkt, sich bewegt, leidet und sich freut.«

Sergej Prokofjew

Ausschlaggebend für die Entstehung von Prokofjews zweitem großen Ballettmusikwerk war der sensationelle Erfolg der sowjetischen Erstaufführung von Romeo und Julia. Das Leningrader Kirow-Theater bat den Komponisten um eine Musik zu der berühmten Geschichte, die besonders durch die französische Märchensammlung von Charles Perrault und später durch die Bearbeitung der Brüder Grimm (Aschenputtel weltweit bekannt geworden war.

»Das, was ich in Cinderella vor allem in Musik setzen wollte, ist die poetisch-romantische Liebe zwischen ihr und dem Prinzen, ihr Aufkeimen und ihre Entfaltung, die Hindernisse in ihrem Verlauf und zu guter Letzt die Erfüllung des Traums. Die Musik hat drei Grundthemen: erstes Thema: die ausgenutzte und schlecht behandelte Cinderella; zweites Thema: Cinderella, keusch, rein, versonnen; drittes ausladendes Thema: Cinderella, verliebt, strahlend vor Glück.« So erläuterte Prokofjew die Konzeption seines 1945 am Moskauer Bolschoi-Theater uraufgeführten Balletts.

Die auch schrille und groteske Momente beinhaltende Cinderella-Musik erscheint insgesamt weniger illustrierend als überaus lyrisch und greift in dieser Hinsicht die Ästhetik seiner Romeo und Julia-Komposition auf. Gerade Prokofjews Ballettkompositionen leben von der gelungenen Verbindung von innehaltend betrachtenden und motorischen Elementen zu einem stark emotionalen Ausdruck. Den Festakt des zweiten Teils des Balletts charakterisiert eine schwebend, traumhafte Musik, deren Atmosphäre vor allem durch die Einbeziehung verschiedener Tänze wie der klassischen Gavotte und des Walzers erzeugt wird. Letzterer wird hier zu einem Symbol der idealen, von Cinderella erträumten Welt und kommentiert die zur Komik neigende Feierlichkeit des Hofzeremoniells auf ironische Weise.

Der neue Ballettdirektor des Hagener Theaters präsentiert mit der Umsetzung dieses populären Werkes sein erstes abendfüllendes Handlungsballett.

©Klaus Levebre 9379:  Da  Ae  Kim  (Cinderella),  Gustavo  Barros  (Prinz)   Ballett Hagen

©Klaus Levebre: Da Ae Kim (Cinderella), Gustavo Barros (Prinz) Ballett Hagen