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RICHARD SIEGAL – ON BODY

RICHARD SIEGAL/BALLET OF DIFFERENCE UND SCHAUSPIEL KÖLN/TANZ KÖLN

22.Februar 19:30Uhr – Schauspiel Köln – Depot1

WEITERE AUFFÜHRUNGEN AM 23. und 24.Februar jeweils 19:30Uhr

INHALT

Ein Tornado halsbrecherischer Pirouetten. Ballerinas auf Spitzenschuhen im Blitzlichtgewitter. Abstrakte Technobeats. Bei Richard Siegals neu gegründeter Kompanie »Ballet of Difference« begegnen sich klassische Ballett-Tradition, Contemporary Dance und Pop-Kultur auf Augenhöhe. Nach dem umjubelten Erfolg seines dreiteiligen Abends »My Generation« kehrt Richard Siegal mit »Ballet of Difference« zurück ins Kölner Schauspielhaus. Der neue Abend »On Body« beleuchtet den Körper aus unterschiedlichen Perspektiven: Als künstlerisches Ausdrucksmittel zwischen kultureller Codierung und künstlerischer Prägung, zwischen realer Präsenz und digitaler Repräsentation, sowie nicht zuletzt als Projektionsfläche kapitalistischer Aneignungsstrategien. Die drei Teile des Abends reflektieren nicht nur die ästhetischen Wendepunkte in der Karriere des US-Choreografen, sondern werfen auch einen Blick auf die Zukunft des Tanzes.

Ausgangspunkt des Abends ist das wegweisende Stück »UNITXT«, mit dem Richard Siegal 2013 seine Auseinandersetzung mit den Formen des Balletts begann. Die Choreografie »UNITXT«, die ursprünglich zusammen mit den Tänzer*innen des Bayerischen Staatsballetts entstanden war, oszilliert zwischen Techno-Club und Ballettsaal: Zu den abstrakten elektronischen Klängen Alva Notos spielt Siegal mit klassischen Techniken wie Spitzentanz, Konzepten der Symmetrie und des disziplinierten Körpers. Er dekonstruiert die einzelnen Elemente und unterzieht sie einer radikalen Neuperspektivierung aus dem Blickwinkel des zeitgenössischen Tanzes. Für den Abend »On Body« am Kölner Schauspielhaus erarbeitet Siegal »UNITXT« mit den radikal-individualistischen Tänzern seiner Kompanie »Ballet of Difference« neu.

Demgegenüber steht das 2017 entstandene Stück »BoD«, das als titelgebende Arbeit für »Ballet of Difference« programmatischen Charakter hat: Das erste Stück, das mit der neuen Kompanie entstand, kombiniert körperliche Ausdrucksformen unterschiedlicher ethnischer Traditionen und ästhetischer Sozialisierungen zu einem elektrisierenden Amalgam als Ausdruck einer kulturell reichen und in sich diversen Gegenwart. Zu den orientalischen Rhythmen von DJ Haram, einer in den USA lebenden Musikerin mit libanesischen Wurzeln, rotieren die BoD-Tänzer*innen durch den Raum und transformieren sich mit Hilfe der aufblasbaren Kostüme der New Yorker Modedesignerin Becca McCharen in immer neue Körperlichkeiten.

Den Höhepunkt des Abends markiert eine neue Arbeit Richard Siegals, die im Kontext der anderen beiden Choreografien zur Uraufführung gebracht wird. Im Rahmen seines »Ballet 2.018« legt Siegal den Fokus auf die subtilen Energieströme, die zwischen menschlichen Körpern zirkulieren. Kontrastierend zu den anderen beiden Stücken des Abends, in denen die Musik durch computergenerierte Sounds hergestellt wird und von außen den Rhythmus des Geschehens diktiert, steht bei »Ballet 2.018« die menschliche Stimme im Vordergrund. Hier wird der Körper zum Produzenten und Resonanzkörper von Klang, der einen intimen Raum zwischen den Tänzern schafft, der sowohl die Fragilität als auch die Unmittelbarkeit des Physischen akzentuiert.

Eine Produktion von Richard Siegal/The Bakery und ecotopia dance productions.
Koproduziert mit Schauspiel Köln/Tanz Köln und Muffatwerk München.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, das Kulturreferat der Landeshauptstadt München sowie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Eine Kooperation zwischen Tanz und Schauspiel in mehreren Teilen:

Das Schauspiel Köln, Tanz Köln und die auf Grundlage der dreijährigen Förderung der Landeshauptstadt München neu gegründeten Tanzkompagnie »Richard Siegal/Ballet of Difference« des international bekannten Choreografen Richard Siegal planen eine längerfristige Kooperation und künstlerische Partnerschaft. Die Zusammenarbeit ist auf zunächst drei Jahre angelegt und erfolgt in mehreren Schritten.

Bereits im Jahr 2017 entsteht die erste Produktion von »Richard Siegal/Ballet of Difference« als Koproduktion mit Tanz Köln: Die Premiere »MY GENERATION« wird ermöglicht durch die Förderung der Landeshauptstadt München und durch das Dance Festival, das sein Programm am 11. Mai 2017 in der Muffathalle, der Münchner Residenz von Richard Siegal, damit eröffnet und ist am 14. Juli 2017 im Rahmen der internationalen Tanzgastspiele von Tanz Köln im Depot des Schauspiel Köln zu sehen.

In der Spielzeit 2017/18 wird die Zusammenarbeit intensiviert: »ON BODY«, das neben einer Neukreation des Choreografen Richard Siegal seine ursprünglich für das Bayerische Staatsballett entstandene Choreografie »UNITXT« und eine der Choreografien aus »MY GENERATION« in völlig neuem Kontext zu einem dreiteiligen Werk verbindet, wird städte- und länderübergreifend zu gleichen Teilen in München und Köln geprobt. Die Premiere am Schauspiel Köln findet am 22. Februar 2018 statt. Im Anschluss wir die Produktion in München zu sehen sein.

Richard Siegal / Ballet of Difference.
„My Generation“
Excerpts of a Future Work on the Subjects of Chelsea Manning

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