„POWER OF MO | VE | MENT“ – Ch.: Taneli Tormä – Tanz: John Wannehag und Thomas Van Praet
 
 

DAS FESTIVAL „INTO THE FIELDS 2017“ DER MITTELZENTREN BONN IST ERÖFFNET

 

HOM+FAM – tanzmainz

 

DAS PUBLIKUM FEIERT DIE TÄNZER

 
von
Klaus Dilger
 
HIER GEHT ES ZU DEN VIDEOIMPRESSIONEN DES ABENDS
 
 
 
Mit dem Staatstheater Mainz eröffnet das diesjährige Festival „INTO THE FIELDS 2017“ der Mittelzentren Bonn vor vollen Zuschauerrängen.
 
„HOM+FAM“ lautet der Titel, eine Mischung aus den Abenden „HOM – das Schweigen der Männer“ und „FAM – Frauen zu Zweit“, die in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten von tanzmainz entstanden sind. Die Regeln waren für alle Beteiligten gleich: in 20 Tagen ein Stück von zwanzig Minuten zu fertigen, mit zwei Tänzer*innen, zehn Scheinwerfern und einem Bühnenbild samt Kostümen, das in einen Koffer passt.
 
Drei Choreograph*innen wurden jeweils eingeladen, die im Rahmen der „Aerowaves Twenty“ (Aerowaves ist ein europäisches Netzwerk von Veranstaltern aus 33 Ländern) aufgefallen waren: der Finne Taneli Törmä, Jahrgang 1985, der 1989 in Brasilien geborene und in Portugal lebende Lander Patrick, sowie die in Budapest lebende Adrienn Hód. Allen Choreograph*innen stand der Leiter von „tanzmainz“, Honne Dohrmann, als Dramaturg zur Seite.
 
„OHM“ – Ch.:  Lander Patrick – Tanz: Mattia De Salve und Matti Tauru
 
Dies stellt eine aussergewöhnliche Chance für jeden Nachwuchschoreographen dar, die Honne Dohrmann den drei jungen Künstlern hier eingeräumt hatte, die mit seinem spannend zusammengesetzten Ensemble arbeiten durften. Restlos überzeugen konnte jedoch keine der drei entstandenen Arbeiten, die gestern im Bonner Theater im Ballsaal zur Aufführung kamen.
 
Dies mag auch daran gelegen haben, dass diese Stücke alle für einen sehr speziellen Ort entwickelt wurden,  dem „Glashaus“ unter dem Dach des Mainzer Staatstheaters. Dort wirken die Stücke wie eine Intervention, eine Innensicht vor oder hinter der Glasfassade, die wie ein (Schau)Fenster wirkt. Dort entstehen Spannungen und Spannung eben aus jenem Kontrast Innen | Aussen heraus, der wohldosiert zugelassen werden muss, um Wirkkraft entfalten zu können. In den Kontext eines Bühnenraums versetzt, wirken diese „Einmischungen“ merkwürdig leer und unfertig, werden in allen drei Versuchen mehr oder weniger zum nunmehr dramaturgischen Gedanken, der nie bis zu einer choreographischen, tänzerischen Sprache aus- und weiterentwickelt wurde.
 
Überzeugen konnten dagegen die Tänzerinnen und Tänzer Mariya Bushuyeva, Bojana Mitrovic, Mattia De Salve, Matti Tauru, John Wannehag und Thomas Van Praet, sechs der markanten Tänzer des Mainzer Ensembles, das Honne Dohrmann weitsichtig aufbaut.
 
Das Publikum konnte und wollte die ausgezeichneten Interpreten begeistert feiern. Dem darf man sich ohne Vorbehalt anschliessen.
 
Heute findet das Festival seine Fortsetzung mit Laura Aris & Álvaro Esteban: CUALQUIER MAÑANA. Beginn ist um 20 Uhr im Theater im Ballsaal.
 
 
„BELIEFS“ – Ch.: Adrienn Hód – Tanz: Mariya Bushuyeva und Bojana Mitrovic