Unsere Videoimpressionen

CO-LABORATION

im Rahmen des schrit_tmacher justDANCE! Festivals – GENERATION2 Projekt

Triple Bill

An Stelle eines Feedbacks oder einer Nachbesprechung der Stücke zeigen wir hier unsere Videoimpressionen, die wir aus der Aufführung in Aachen im Depot mitgenommen haben. Der nachfolgende Text zu den einzelnen Stücken ist dem Programmzettel entnommen:

Speziell für das Jugendprogramm GENERATION2 des schrit_tmacher Festival wird seit 2016 jährlich das Projekt Co-Laboration mit jungen Tänzer*innen aus den Niederlanden und Deutschland realisiert. Für Ausgabe 2019 präsentiert der Choreograf Lin Verleger das Stück „Uncanny Valley“, in dem eine Gruppe junger Menschen in die Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Welt eintaucht. Außerdem sind Arbeiten der Choreografin Mami Izumi und Roshanak Morrowatian zu sehen. Izumi arbeitet mit Tänzern der Urban Dance School HFC zusammen und präsentiert „FUKAN – Bird’s Eye“. Morrowatian zeigt „Sweet Surrender“ mit Tänzern von ArtEZ Vooropleiding Dans in Venlo.

SWEET SURRENDER

Roshanak Morrowatian

Choreografie: Roshanak Morrowatian – Lichtdesign: Tom van Neerven, Rick Tellings – Ensemle: Eline van Gijsel, Roos Kolenberg – Musik: James Carter and the prisoners, Po Lazarus – Kostümbild: Roshanak Morrowatian

‘There are a thousand ways to kneel and kiss the ground; there are a thousand ways to go home again.’ Rumi

„Sweet Surrender“

ist ein Duett zum Thema Knien. Eine Begegnung zwischen zwei jungen Tänzern, die sich durch verschiedene Formen des Kniens und niedriger Bewegungen auf eine physische, spirituelle und emotionale Suche begeben. Was geschieht, wenn wir unsere Körpergröße nicht nutzen können, um Eindruck zu machen, und stattdessen gezwungen sind, in einer gebeugten Körperhaltung zu bleiben? In Religionen ist diese Haltung ein Zeichen der Ehrerbietung, Dankbarkeit bzw. Untertänigkeit. Aber das Knien ist auch in zahlreichen Kulturen eine „alltägliche“ Haltung – eine Ruhehaltung, Arbeitshaltung und soziale Haltung.

Das Thema von „Sweet Surrender“ ist ein Teil der Forschungsarbeit, die Roshanak Morrowatian 2017 begann. Ihre Arbeit mit dem Titel „Der bescheidene Körper“ ist eine Studie über Höflichkeit, Zuvorkommenheit und Etikette.

Roshanak Morrowatian studierte bis 2014 an der Folkwang Universität Essen, wo sie einen Bachelor und Master in Tanz erlangte. Sie tanzte u.a. in Werken von Marina Abramovic, Alexis Blake, Pina Bausch, William Sánchez, Henrietta Horn und Isabelle Beernaert sowie Gotra/Joost Vrouenraets auf. Als Choreografin entwickelte sie zusammen mit Foteini Papadopoulou und Sarah Waelchli Stücke und war für die Choreografie der Tanztheaterproduktion von Roderik Vanderstraeten verantwortlich. Sie schuf „Melt“ für die Co-Laboration, der Eigenproduktion des Festivals Schrit_tmacher generation2 2018. Roshanak trat außerdem als Protagonistin in Wiam Al-Zabaris Film „Arezo“ auf, der beim Dutch Film Festival und beim Sao Carlos Videodance Festival in Brasilien gezeigt wurde.

SWEET SURRENDER - Generation2

SWEET SURRENDER – Generation2

FUKAN – BIRD’S EYE

Mami Izumi

Choreografie: Mami Izumi, Jop Vermeesch – Lichtdesign: Jean-Lou Caglar – Ensemble: HFC crew dancers: Joey Berger, Diego Ramon Lopez, Mathieu Muijtjens, Marciano van Kempen, Luc Arnoldussen – Sound Design: Brendan Gijzen – Kostümbild: Mami Izumi

FUKAN – Bird’s eye“

Geschieht das, was auf einer Realitätsebene geschieht, auch auf jeder anderen Ebene? FUKAN ist Japanisch für „die Welt aus der Vogelperspektive und mit anderen Augen sehen“. Dieses Werk überträgt Unterschiede in unserer physischen Sprache und versucht, die Tür für uns und für den Betrachter zu öffnen, um eine neue Perspektive auf die Welt zu bieten. Die Ebenen der Übersetzung stehen für die Sprache, die zugleich Tanz und Bewegungskunst ist. Manchmal sagen Worte nichts aus, stattdessen spricht der Körper für sich selbst.

Mami Izumi wurde 1987 in Kobe, Japan geboren. Bis 2011 trat sie als Balletttänzerin in Japan auf. 2012 wurde sie in das professionelle Tanzprogramm der SEAD Tanzakademie (Ö) und ins BODHI Projekt aufgenommen. Seit ihrem Abschluss im Sommer 2014 arbeitete sie mit Choreograf(inn)en und Regisseur(inn)en wie Anton Lachky Company (B), CieLaroque/Helene Weinzierl (Ö), Needcompany/Jan Lauwers and Grace Ellen Barkey (B), Gotra/Joost Vrouenraets (NL), Alexis Blake (US/NL), Sean Rogg & AΦE (UK) und Mouvoir/Stephanie Thiersch (D) zusammen. Barkey (BE), Gotra / Joost Vrouenraets (NL), Alexis Blake (US/NL), Sean Rogg & AΦE (UK), Mouvoir / Stephanie Thiersch (DE).

FUKAN Generation2 Projekt

FUKAN Generation2 Projekt

UNCANNY VALLEY

Lin Verleger

Choreografie: Lin Verleger

Dauer: ~ 42 Minuten

Ensemble: Maria Luege, Femke Brons, Sharon Habets, Jerome Schickschneit, Ronja Luka, Mohamed Benjamin Ben Salah – Komposition: Marie-Christin Sommer, Ophelia Sullivan Physical Rythm: Jimi Renfro – Dramaturg. Begl.: Yvonne Eibig

Eine Gruppe junger Menschen begibt sich auf die Wege der Digitalisierung. Wo hat sie begonnen? Wo führt sie uns hin? Welche Konsequenzen hat sie für unser Miteinander? Wo begegnen uns Akzeptanzlücken? Wann beginnt Entfremdung? Ist die Bergspitze des Erfolgs denkbar? Ist sie möglich? Überholen wir uns selbst? Oder klettert Technik höher als unsere Körper dazu fähig wären? findet das alles nicht schon längst statt? Hat unser Körper überhaupt noch Raum- hat er schon ausgedient? Ein zeitgenössisch-urbanes Tanztheater, das physisch verschiedene Themenbereiche der Digitalisierung erkundet.

Lin Verleger vereint als Tänzer Breakdance und Zeitgenössischen Tanz zu einer sehr persönlichen Bewegungssprache. Nach vielen Jahren in der Battleszene mit zahlreichen internationalen Kooperationen wechselte er 2010 ins Zeitgenössische Fach. Er arbeitete u.a. mit Regina Advento, Susanne Linke, La Macana und Morgan Nardi. Es folgten Gastspiele am Jungen Ensemble Stuttgart und Think Big Festival München. Neben seiner Tätigkeit als Tänzer choreografiert er urban-zeitgenössische Solo Stücke sowie für freie (Jugend)Ensembles. Die Preisträgerproduktion „Stück 01“ des Ensample Herne wurde u.a. zu den Bundeswettbewerben der Berliner Festspiele und Schrit_tmacher GENERATION2 eingeladen. Aktuell ist er einer von 3 Residenz-KünstlerInnen von „Sprungbrett“ mit Recherchen im tanzhaus nrw und PACT Zollverein Essen.

UNCANNY VALLEY - Generation2 Projekt

UNCANNY VALLEY – Generation2 Projekt