SCHRIT_TMACHER JUSTDANCE! OFF FESTIVAL 2021

AUS DEN PARKSTAD LIMBURG THEATERS

Anne Nguyen | F – Compagnie par terre

À MON BEL AMOUR

Unsere Videoimpressionen von gestern Abend aus Heerlen.

Die Kraft und Schönheit der Diversität als Tanztheater!

In ihrer neuesten Produktion À mon bel amour analysiert die innovative französische Hip-Hop-Choreografin Anne Nguyen den Begriff der Schönheit und unterschiedliche Vorstellungen von Identität, Persönlichkeit und Rolle. À mon bel amour stellt die Wahrnehmung von Einzelpersonen, Paaren und der Gemeinschaft in Frage. Die Choreografie wird von einem äußerst diversen Ensemble aus acht Performern präsentiert: Die vier Männer und vier Frauen sind schwarz, weiß, männlich, weiblich, klassisch, modern und urban gebildet.

Stilistische, kulturelle und darstellerische Unterschiede
Die Tänzer:innen vertreten und stellen unterschiedliche Kulturen, Referenzen und Archetypen aus der Tanzwelt dar, die vom klassischen Ballett bis zum Voguing, Krumping, Popping, modernem Tanz und Waacking reichen. Im Rahmen der Choreografie präsentieren sie einander und dem Publikum „ihre“ Kultur. Sie wollen attraktiv sein, flirten, glänzen. Dabei lassen sie ihre Identität zur Geltung kommen und wollen die Perspektive des Publikums mithilfe von Aussehen, Kleidung, Stil und Bewegung vergrößern. Wie paradierende Tiere suchen sie die Konfrontation und treten solo, im Duo und im Kollektiv ins Rampenlicht. Gelingt es ihnen, gemeinsame Werte zu finden? Gibt es einen Konsens zum Begriff der Schönheit?

Anne Nguyen
Die Choreografin Anne Nguyen ist eine Pionierin des Hip-Hop, dessen Körpersprache sie im modernen Tanz virtuos weiterentwickelt. Nguyen war ehemalige Breakdance-Weltmeisterin, hat mit diversen französischen Gruppen getanzt und kombiniert in ihrem Werk Breakdance Moves mit anderen Tanzstilen. In À mon bel amour verbindet sie mehrere Stile zu einem universellen Pendant eines tierischen Paarungstanzes.

„Man könne ihre Arbeit als »eine Art b-boying Performance im Stil von Anne Teresa De Keersmaeker beschreiben oder als eine Art Breakdance, der die Konzepte von William Forsythe integriert«, so die französische Zeitung Libération über Anne Nguyen. Fließend bewegt sich die international tourende Künstlerin zwischen den Grenzen verschiedener Stile und verbindet diese in lässiger Eleganz. Für ›À mon bel amour‹ beschäftigte sich die französisch-vietnamesische Choreographin mit der Wahrnehmung des Individuums, der des Paares und des Kollektivs innerhalb verschiedener Identitäts- und Schönheitsentwürfe. Welche Posen erzeugen welche Projektion? Acht charismatische Tänzer*innen verwickeln die Betrachter*innen in ein Spiel der Perspektiven: dabei werden Körpersprache und tänzerische Symbolik zum Mittel, die eigene Identität zu behaupten. Vom klassischen Ballett über Voguing, Krumping, Popping, zeitgenössischen Tanz und Waacking verweisen die verschiedenen Stile und Bewegungen auf alltägliche wie (pop-)kulturelle Bezugspunkte: die Modenschau, das photographische Bild oder die Kinoleinwand, die Clubbing-Szene, Theatertraditionen ebenso wie verschiedene Modi der Publikumsansprache. Unermüdlich und in immer neuen Konstellationen fordern die Tänzer*innen unseren Blick heraus und bringen scheinbar festgeschriebene Identitätsentwürfe ins Wanken.“ (PACT Zollverein)

Choreographie Anne Nguyen Tanz Sonia Bel Hadj Brahim, Arnaud Duprat, Stéphane Gérard, Pascal Luce, Andréa Moufounda, Sibille Planques, Emilie Ouedraogo, Tom Resseguier Kostüm Manon De Colle Lichtdesign Ydir Acef Originalmusik Jack Prest Koproduktion La Villette (Paris), PACT Zollverein (Essen), Fonds Transfabrik – deutsch-französischer Fonds für darstellende Künste; Espace 1789 (Saint-Ouen) Finanziell unterstützt durch Région Île-de-France, ADAMI

Die Kompanie par Terre wird unterstützt durch das Ministère de la Culture et de la Communication / DRAC Ile-de-France, die Région Ile de France und das Département du Val-de-Marne.