„…schon bald wieder erste Stücke für ihre Zuschauer auf die Bühne bringen …“, sagt Ministerin Pfeiffer-Poensgen

ein „Kommentar“

von Klaus Dilger

ZUM PROBENBEGINN IN DER NÄCHSTEN WOCHE

„Gerade die Theater haben in den vergangenen Wochen eine enorme Flexibilität und Kreativität gezeigt, wie sie bei einem künftigen Spielbetrieb den aktuellen Gegebenheiten Rechnung tragen wollen – etwa mit neuen, auf die Corona-Bedingungen angepassten Spielplänen oder kreativen Konzepten zur Einhaltung der Abstandsregeln. Daher freut es mich besonders, dass sie in der kommenden Woche wieder mit den Proben beginnen können und hoffentlich schon bald wieder erste Stücke für ihre Zuschauer auf die Bühne bringen können“, sagt Ministerin Pfeiffer-Poensgen. „Bei den großen Häusern mit ihren zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem aufwändigen Probenbetrieb ist diese Umstellung naturgemäß nicht so schnell umsetzbar, weshalb sie ihren Spielbetrieb mit Beginn der kommenden Spielzeit aufnehmen werden. Damit haben auch sie Planungssicherheit für die nächste Zeit und können mit der gebotenen Sorgfalt die Spielpläne, Inszenierungen sowie das Besucher- und Hygienemanagement auf die aktuellen Vorgaben anpassen“, so die Ministerin.

Jewrope_bodytalk©TANZweb.org

Jewrope_bodytalk©TANZweb.org

So könnte das Beginnen aussehen:

Dass bodytalk um Yoshiko Waki und Rolf Baumgart stets visionäre Stücke machen, die dennoch eine enorme politische und gesellschaftlich Verankerung in sich tragen, ist nicht neu. Betrachtet frau diesen Szenenausschnitt aus JEWROPE, dieser spektakulären ersten Koproduktion mit dem Polish Dance Theatre aus Poznan (gefolgt von SOLIDARITOT im letzten Jahr), dann mutet das an wie eine Gebrauchsanweisung, wie die (normaler Weise) praxisfernen Restriktionen für Bühnenproben und -geschehen einerseits strikt eingehalten und andererseits virtuos interpretiert werden können: Ein Tänzer oder Tänzerin, auch mehrfach denkbar, agiert isoliert in einem transparenten Ganzkörperschutz, während ein Paar (alle Genderpaarungen denkbar) oder mehrere, die im gleichen Haushalt leben, beziehungsweise ein Paar-Paar, wilde Pas-de-Deux tanzen darf, sich gegenseitig an die Wand klatscht, oder das Ganze auch mal lyrisch, zärtlich, exerziert, während gleichzeitig verschiedene Solistinnen ihre Choreografien auf die Bühne bringen dürfen, solange sie alle stets den einen Meter fünfzig Abstand wahren.

Insgesamt wird die Anzahl der möglichen Tänzerinnen und Tänzer durch die Bühnengrösse bestimmt: fünfzehn Quadratmeter pro Tänzer gilt es zu beachten.

Bei Theatern mit festen Stuhlreihen wird jede zweite Reihe komplett ausgebaut, so dass die Zuschauer den nötigen Abstand zueinander wahren können, wenn sie ihren Platz aufsuchen, der sich so, selbstverständlich immer mit einem freien Sitz dazwischen, bequem finden lässt. Das ergibt dann immerhin ein Viertel der Kapazitäten eines Theatersaals.

Spannende Tanzabende sind also durchaus denkbar und machbar!

Spätestens nach sechzig Minuten ist Pause oder Schluss, um die gesamte Bühne desinfizieren zu können, eventuell sogar den Zuschauerraum* – MACHT MAL!

  • Das entspricht exakt der Umsetzung von: SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard – Empfehlungen für die Branche Bühnen und Studios