Global Groove

Essen: „Global Groove –  Kunst, Tanz, Performance und Protest“

Die sensationelle Ausstellung am  Folkwang Museum Essen hat ein schönes Nachspiel. 2021 ging es um die Avantgarde im Tanz – ohne einen eurozentrischen Blick. Nun hat die Kuratorin Marietta Piekenbrock noch einmal nachgelegt. Ihre These: „Die Moderne wäre nicht vorstellbar ohne das Spiel von Aneignung und Appropriation, einem Global Groove aus Kunst, Tanz, Performance und Protest. Maler wie der Deutsche Ernst-Ludwig Kirchner begeisterten sich schon früh für außereuropäische Kulturen. Und für den Tanz. Genau hier fand die Avantgarde ihren Ausgangspunkt: in der Bewegung im Fremden.“

Auf tanz.dance findet sich ihr Essay – eine Schrift gegen den Regionalismus der Regionen, gegen die Folklore der Provinz. Denn: So viel wie Pina Bausch mit New York hat japanischer Tanz mit Dresden zu tun. Und so viel Essen als Ganzes mit chinesischer Wirtschaftspolitik, hat Emil Nolde mit deutschen Südsee-Kolonien zu tun.

Das hier abgebildet Werk stammt aus einer auch in Essen ausgestellten Videoinstallation von Tejal Shah, einer Künstlerin, die mit hybriden Wesen aufzeigt, wie alles in alles übergeht, kulturell, biologisch und auch historisch, als noch Nymphen, Meerjungfrauen und Nijiskys berühmter Faun durch die europäischen Kulturen geisterten.

Der streitbare Essay, der das Verschmelzen der Kulturen durch die Künstler einer systemischen Aneignung von Minderheiten durch den Kapitalismus entgegen setzt, findet sich aktuell in der jüngsten Ausgabe des digitalen Tanzmagazins https://tanz.dance

SHAH-Between-the-waves-Secret-2013

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