VIDEO IMPRESSIONEN
STORMSONGS TEIL I
MOVE! Festival Krefeld zeigte am vergangenen Wochenende in der Fabrik Heeder Emanuele Soavi’s STORMSONGS vor ausverkauftem Haus, das im zweiten Teil des Abends vom Lichtdesign sehenswert in einen antiken Tempel verwandelt wurde
Das sagt das Programmheft über die Stücke:
Musik aus dem Zeitalter größtmöglicher Opulenz, dem Barock, trifft auf Popmusik und zeitgenössischen Tanz: Mit dieser aufregenden Begegnung ist zugleich das Thema gesetzt für den zweiteiligen Tanzabend »STORMSONGS« von Emanuele Soavi.
Der erste Teil kondensiert das für die Kölner Philharmonie entwickelte Choreographische Konzert »FAÇADES« auf seinen überzeitlichen, alle Gegensätze verbindenden Kern: Liebe und Eros. Im Wechselspiel von komplexen Gruppen-Choreographien und individuell-psychologischen Porträts entsteht ein Spannungsfeld zwischen revolutionärer Kraft und emotionalen Extremen, zwischen archaischem Mythos und bedrängender Gegenwart. Wie setzt der Bruch mit Konventionen, der Widerstand im Hinblick auf Macht-Darstellung, Macht-Erhalt und Macht-Erweiterung Transformationsprozesse in Gang? Und was hat das mit stereotypen Ausdrucksformen zu tun, die jede Zeit, auch die Gegenwart, als Standards setzt und verkauft? Diese Fragen bestimmen den zweiten Teil. Soavi entwirft dafür gemeinsam mit seinen langjährigen Performance-Partner:innen eine Art offenen »Bewegungs-Katalog«, solistische Tanz-Sequenzen, die aufeinander treffen, sich auflösen und zu Neuem werden.
»STORMSONGS« vereint den Tanz und die Musik zu einem in unserer Gegenwart angekommenen prächtigen Spiel und lässt Raum für den Widerstreit von Emotion und Ästhetik, für Ironie, Sarkasmus und einen gesellschaftskritischen Blick.
Im Zentrum der künstlerischen Arbeit des 2012 in Köln gegründeten Ensembles Emanuele Soavi incompany stehen die Befragung der Verhältnisse von Musik und Tanz, von Körper und Welt sowie die Weiterentwicklung einer spezialisierten Tanzsprache. In unterschiedlichsten Formaten schlägt das Ensemble Brücken zwischen Experiment und Großprojekt, Forschung und Praxis, Erbe und Gegenwart, Institution und freier Szene, Künstler:innen und Publikum. Nicht zuletzt auch an tanzfernen Orten wie Museen, Kirchen, Hotels, Galerien, Clubs und Bildungseinrichtungen entstehen Grenzgänge zwischen den künstlerischen Genres bis hin zu Literatur und Bildender Kunst.
Zu den Kooperationspartner:innen zählen u.a.: Kölner Philharmonie, Oper Köln, Duisburger Philharmoniker, Händel-Festspiele Halle, Korzo Theater (Den Haag), LOFFT (Leipzig), tanzhaus nrw (Düsseldorf), Fundació Antoni Tàpies (Barcelona), Musée d’Art Moderne de Paris, Max Ernst Museum Brühl. Einladungen erfolgten zu zahlreichen Gastspielen und Festivals in Deutschland und Europa sowie auch in Südkorea und Weißrussland.
www.emanuelesoavi.de
Gefördert vom: Kulturamt der Stadt Köln.