editorial_______________________________

Martha Graham hat einmal gesagt, dass das Einzige, was von
unserer Kunstform Tanz übrig bliebe, das Bild sei, das die anderen
Künste davon festhalten würden.
Sie war sich wohl bewusst, dass es sich hierbei nicht um ein bloßes
Abbild des Tanzes handeln würde, sondern um ein eigenständiges Werk,
das in der Lage sein würde, die „Seele“ des jeweiligen Tanzwerkes
lebendig werden zu lassen, den Kern, den Grund, der uns veranlasst und
befähigt, TanzKUNST zu erzeugen.

MOTION AND MOTIVATION – BEWEGUNG UND BEWEGGRUND

„Mich interessiert stärker, was uns bewegt, als wie wir uns bewegen“.
Damit dürfte Pina Bausch nicht nur den Prozess des Tanzschaffens,
sondern wohl auch den Prozess der Vermittlung und die Rezeption der
Tanzkunst benannt haben.
Bewegung und Beweggrund, die „Seele des Tanzes“, mittels des „Auges“
der Kamera so sensibel und authentisch wie möglich zu vermitteln, war und
ist das Anliegen von tanZwebkoeln.de. Unsere Filme entstehen oft während
der ersten“ Begegnung mit dem Werk. Daher ist unser Anliegen nur dann
erfolgreich umsetzbar, wenn sich der Filmemacher verantwortungsvoll aber
offen und mit vollem Risiko in das Werk stürzen kann. Diese Freiheit ist
notwendig, wenn nicht nur die Oberfläche abgebildet werden soll. Erst das
Durchdringen der Oberfläche und die Sichtbarmachung des darunter
Verborgenen schafft den Zugang zum Tanz.
Auch das Wort kann den Blick unter die Oberfläche öffnen: Dank der
Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen für unser Pilotprojekt
konnten wir renommierten Tanzkritikerinnen und Tanzkritikern einen
Monat lang unbegrenzten Raum einräumen, den auch sie brauchen, um das
Verborgene im Tanz, den Tanz selbst sichtbar zu machen.
Einen Monat lang konnten wir bereits in der Nacht der Premiere /
Veranstaltung eine Kurzkritik mit Bildmaterial auf tanZwebkoeln.de
veröffentlichen, gefolgt von der englischen Übersetzung dieser Kurzkritik
noch vor 8 Uhr morgens, ebenfalls begleitet von neuem Bildmaterial und
zusätzlicher Verbreitung in sozialen Netzwerken. Bis 14 Uhr folgten dann die
ausführliche Besprechung und deren Übersetzung bis 18 Uhr.

Ziel des Projektes war die eigentlich selbstverständliche Würdigung
der Arbeit der Künstler und die Begleitung des Publikums durch die
unmittelbare und zeitnahe Vermittlung der Sicht auf das Gesehene durch
renommierte Tanzkritikerinnen und Tanzkritiker. Und die Gewinnung
eines neuen Interesses und Publikums für den Tanz in und aus Köln.
Die Resonanz auf das Projekt war enorm und ausschließlich positiv.
Täglich konnten wir die Zahl der Zuschauer und Interessierten wachsen
sehen. Unser Dank gilt dem Ministerium für seine Weitsicht, uns diesen
Nachweis führen lassen zu dürfen.

Dieses Heft kann dennoch nur einen Teil dessen sichtbar machen, was in
einem Monat an Tanz in Köln zu erleben war und ist und in den lokalen
Medien häufig untergeht, wenn es nicht gar ignoriert wird. Die Auswahl
ist also rein zufällig – und damit exemplarisch.

Wir wünschen allen viel Entdeckungsfreude!

send us a mail, if you want to have more informations or want to posess an exemplaire!
klaus.dilger@tanzwebkoeln.de