@Edi Szekely

Festival der Künste befragt die Werte Europas

Freiheit? Gleichheit? Brüderlichkeit?

PRESSEKONFERENZ ZUR RUHRTRIENNALE

PRESSEVERÖFFENTLICHUNG DER RUHRTRIENNALE

Bochum, 3. August 2016 – Die Ruhrtriennale startet am 12. August in die Spielzeit 2016 mit einem europäischen Mythos und stellt ihrem Programm die zentralen Werte der Aufklärung voran. Freiheit? Gleichheit? Brüderlichkeit? Was sind diese lange als unverrückbar geltenden Grundfesten der europäischen Kultur und Gesellschaft heute noch wert? Die Kunst liefert ihren eigenen Kommentar zur Lage Europas. Auch im zweiten Jahr der Intendanz von Johan Simons wartet die Ruhrtriennale ab dem 12.8.16 mit Musiktheater, Musik, Tanz, Schauspiel und Installationen auf und zeigt einen faszinierenden Querschnitt zeitgenössischer Kunst.

Johan Simons, Intendant der Ruhrtriennale, und Lukas Crepaz, Geschäftsführer der Kultur Ruhr GmbH, berichteten heute in der Jahrhunderthalle Bochum vom Endspurt kurz vor Beginn der Spielzeit. Als Gäste der Pressekonferenz begrüßten sie u. a. René Jacobs, Dirigent und musikalischer Leiter der Eröffnungsproduktion Alceste (ab dem 12.8.) und Björn Bicker, Autor und Projektentwickler der Stadtraumproduktion Urban Prayers Ruhr (ab dem 14.8.). Florian Helgath schilderte als Künstlerischer Leiter von ChorWerk Ruhr den mit Urban Prayers RuhrCarré (ab dem 18.8.) sowie Earth Diver (ab dem 22.9.) umfangreichen Beitrag von ChorWerk Ruhr zum diesjährigen Programm. Ebenfalls in Bochum zu Gast war Professor Oliver Langbein von osa_office for subversive architecture, der von den Vorbereitungen der Installation well,come berichtete (ab dem 13.8.).

©ruhrtrienale

Johan Simons, Intendant der Ruhrtriennale 2015–2017:
„Welchen Wert haben Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit heute noch für unsere Gesellschaft? Welche Bedeutung hat Europa? Für mich ist es ein Versprechen – ein großartiges noch dazu. Unser Publikum erwartet ein vielfältiges und auch ein politisches Programm bei der diesjährigen Ruhrtriennale. Denn wir können das Nachdenken über unsere Zeit nicht nur den Politikern überlassen.“

Auch der Vorverkauf zur Ruhrtriennale läuft kurz vor Festivalbeginn auf Hochtouren.

Lukas Crepaz, Geschäftsführer der Kultur Ruhr GmbH:
„Wir sind mit dem bisherigen Ticketvorverkauf überaus zufrieden. Zu den besonders nachgefragten Produktionen gehören „Alceste“, „Messe in h-moll“, „Truck Tracks Ruhr“, „nicht schlafen“ und „Ritournelle“. Noch sind Karten verfügbar, auch für andere Produktionen zu Terminen unter der Woche. Dieses Jahr spielen wir in einer neuen Spielstätte, die bis Ende letzten Jahres noch in Betrieb war und bisher noch nie für Kultur genutzt worden ist. „Die Fremden“, die als Uraufführung der Musiktheateradaption nach Kamel Daouds Roman „Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung“ in der Kohlenmischhalle der Zeche Auguste Victoria in Marl gezeigt wird, verspricht einer der Höhepunkte der diesjährigen Ruhrtriennale zu werden.“

Vom 12.8. bis 24.9.16 zeigt die Ruhrtriennale insgesamt 200 Veranstaltungen bei rund 40 Produktionen, davon 32 Eigen- und Koproduktionen, 20 Uraufführungen, Neuinszenierungen, Deutschlandpremieren und Installationen in 24 verschiedenen Spielstätten der Region.

Die Programmhighlights der ersten Ruhrtriennale-Woche

Am 12.8. beginnt die Ruhrtriennale mit der Eröffnung von The Good, the Bad and the Ugly von Atelier Van Lieshout auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle Bochum. Das Kunstdorf kehrt mit bekannten und neuen Arbeiten zurück und ist das Zentrum der Ruhrtriennale für den gesamten Festivalzeitraum. Auch die diesjährige Exhibition der Campustriennale wird eröffnet. Die Ergebnisse der Foto-Meisterkurse von Daniel Josefsohn und Julian Röder werden über den gesamten Festivalzeitraum in den Foyers der Spielstätten und in einer virtuellen Ausstellung online gezeigt. Ein umfangreicher Katalog erscheint im Distanz Verlag. Und das Nachwuchsproduktionsbüro der Ruhrtriennale, Mit Ohne Alles, ruft mitTeentalitarismus mitten in Bochum ein Teenager-Machtgebiet aus.

Carolin Emcke, die diesjährige Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, hält zum Auftakt der Ruhrtriennale eine Festspielrede. Unter dem Titel „Vom Übersetzen“ stellt sie die Gleichheit ins Zentrum ihrer Rede, die unser Publikum und alle Interessierten kostenlos in der Turbinenhalle an der Jahrhunderthalle Bochum mitverfolgen können. Derweil nimmt Truck Tracks Ruhr, eine Produktion von Urbane Künste Ruhr und Rimini Protokoll, mit Album #3 auf den Straßen Duisburgs Fahrt auf. In der Jahrhunderthalle Bochum feiert das Musiktheaterstück Alceste, inszeniert von Ruhrtriennale-Intendant Johan Simons und unter der musikalischen Leitung von René Jacobs, Premiere.


©Julian Rosefeldt – Cate Blanchett in „MANIFESTO“

Der 13.8. beginnt mit der Eröffnung der international viel beachteten Filminstallation Manifesto in der Kraftzentrale des Landschaftspark Duisburg-Nord. Julian Rosefeldt collagiert Manifeste unterschiedlicher KünstlerInnen und lässt diese von der Schauspielerin Cate Blanchett in 13 verschiedenen Rollen rezitieren. Im Anschluss eröffnen Urbane Künste Ruhr und osa_office for subversive architecture im Dortmunder Hafen well,come. Die Installation kann bei freiem Eintritt besucht werden. In und um die Jahrhunderthalle Bochum wird ab 16 Uhr gefeiert. Ritournelle, die Festivalnacht der elektronischen Musik, lockt mit zahlreichen Live-Acts wie Moderat, Peaches oder     Oneohtrix Point Never. Bei PACT Zollverein in Essen auf dem Welterbe Zollverein wird In Medias Res, der zweite Teil der Dante-Trilogie des US-Choreografen Richard Siegal, uraufgeführt. Das Stadtraumprojekt Urban Prayers Ruhr startet ab dem 14.8. in der Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh. An insgesamt sechs Sonntagen ist die Ruhrtriennale zusammen mit dem ChorWerk Ruhr zu Gast in sechs verschiedenen Religionsgemeinschaften im ganzen Ruhrgebiet.

Ab der ersten Festivalwoche finden auch die Konzerte im Maschinenhaus in Essen statt. Den Startschuss markiert Emptyset am 15.8. Mit Spem in alium von Thomas Tallis lässt am 16. und 17.8. der russische Chor MusicAeterna in der Dortmunder Zeche Zollern die Renaissance-Motette erklingen. In Stockhausens Carré finden sich das ChorWerk Ruhr und die Bochumer Symphoniker am 18. und 19.8. in der Jahrhunderthalle Bochum ein.

©Iris Janke – Meg Stuart – Sketches | Notebook

Wenn die Sonne über Bochum am höchsten steht, lädt der Ruhrtriennale-Intendant am 21.8. um 12 Uhr zu Johans High Noon. An fünf Sonntagen empfängt Johan Simons KünstlerInnen der Ruhrtriennale zum Gespräch. Seine Gäste beim ersten High Noon am 21.8. sind Björn Bicker und Joep van Lieshout. Und auch in diesem Jahr wartet das Refektorium auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle Bochum mit viel Programm auf – für wenig Geld oder gar kostenlos. Ab dem 12.8. finden Lesungen, Kinoabende, Performances, Partys oder Symposien statt. Das erste Symposium mit der RWE-Stiftung für Energie & Gesellschaft lädt alle Interessierten am 20.8. zur Diskussion in das Refektorium. Das Thema:

Maschinenmensch und Menschmaschine.

Tickets sind telefonisch über +49 (0) 221 / 280 210 oder online überhttp://tickets.ruhrtriennale.de/eventim.webshop erhältlich

Weitere Informationen, Akkreditierung sowie Bild- und Textmaterial erhalten Sie unterwww.ruhrtriennale.de