©Martin Rottenkolber

Freie Tanzproduktionen in der Kölner Oper

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Oper und Kulturverwaltung kooperieren in gemeinsamem Pilotprojekt

Emanuele Soavi inCOMPANY und Stephanie Thiersch | mouvoir unter vierzehn Bewerbern ausgewählt

In den Haushaltbeschlüssen 2016, erhöhte der Rat der Stadt Köln das Budget zur Förderung der freien Szene ab 2017 um 1 Million Euro. Hiervon fliessen 200.000 Euro  in die Budgeterhöhung der Kölner Tanzszene. (Wir berichteten und kommentierten)

Mit bis zu 100.000 Euro sollten „Spitzenensembles der Kölner Tanzszene, die über das entsprechende Potential verfügen, unterstützt werden, speziell bei der Erarbeitung großer Produktionen, die z.B. in Zusammenarbeit mit den Städtischen Bühnen oder anderen großen Spielorten entstehen.“
Im Zuge dieser Maßnahme erfolgte eine Ausschreibung für Kölner Tanzproduzentinnen und -produzenten zur Erstellung einer Tanzproduktion, die für die Präsentation auf einer großen Bühne (16 mal 12 Meter) geeignet ist, die von der Oper Köln, mit dem Saal 3, der 200 Zuschauern Platz bietet. in deren Interimsspielstätte im Staatenhaus dafür zur Verfügung gestellt wird.

©Joris-Jan Bos_ Ariadne_ Mythentrilogie_ein Projekt von EmanueleSoavi inCOMPANY mit den Duisburger Philharmonikern

Aus insgesamt vierzehn Bewerbungen freier Tanzensembles wählte eine Fachjury zwei aus, die ihre Arbeiten im Staatenhaus in der Interimsspielstätte der Kölner Oper zeigen werden.

Zu gleichen Teilen von jeweils 30.000 Euro gefördert werden: das Tanzlabel „Emanuele Soavi inCOMPANY“, das mit der neu entstehenden Co-Produktion mit den Duisburger Philharmonikern „Relics“ am 9. und 10. Oktober 2017 um 19.30 Uhr im Staatenhaus zu sehen sein wird, und die Gruppe Mouvoir /Stephanie Thiersch mit der Wiederaufnahme des 2015 in Co-Produktion mit dem Staatstheater Darmstadt entstandenen „Bronze by Gold“, das am 13. und 16. Oktober 2017 ebenfalls um 19.30 Uhr (erstmals in Köln) zu sehen sein wird.

BRONZE BY GOLD_STEPHANIE THIERSCH_©MARTIN ROTTENKOLBER

BRONZE BY GOLD_STEPHANIE THIERSCH_©MARTIN ROTTENKOLBER

©Martin Rottenkolber_Bronze By Gold
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In der Pressemeldung der Stadt heisst es hierzu:
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Köln verfügt über die größte freie Tanzszene in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 40 selbständige Choreografinnen und Choreografen haben in Köln ihren künstlerischen Mittelpunkt gefunden und bereichern das kulturelle Angebot der Stadt mit ihren Werken. Nicht wenige Kölner Ensembles bewegen sich inzwischen nicht mehr nur auf der lokalen Ebene, sondern sie agieren überregional und international und sind Bestandteile größerer Netzwerke und Kooperationen. Mit der rasanten Entwicklung der künstlerischen Qualität und der großen Dichte der freien Tanzszene in Köln hat die Etablierung geeigneter Produktions- und Aufführungsstrukturen in Köln nicht mithalten können. Hier setzt das gemeinsame Pilotprojekt an.

Mitglieder der Fachjury waren Dr. Birgit Meyer, Intendantin der Oper Köln, Hanna Koller, Tanzkuratorin an den Bühnen Köln, Barbara Foerster, Kulturamtsleiterin, Gisela Deckart, Tanzreferentin im Kulturamt, Heike Lehmke, Geschäftsführerin des NRW Landesbüro Tanz, und Honne Dohrmann, Direktor tanzmainzEnsembles, Staattheater Mainz.

Wichtige Kriterien für die Auswahl der Ensembles waren ein langjähriger Arbeitsschwerpunkt in Köln, und die Weiterentwicklung eines vielversprechenden künstlerischen Konzeptes oder die Würdigung einer künstlerisch besonders wegweisenden Produktion.