©Ulli Weiss

PINA BAUSCH

IN DER BUNDESKUNSTHALLE BONN

AUSSTELLUNG WAR  EIN VOLLER ERFOLG

Pressekonferenz anlässlich der zu Ende gehenden Ausstellung:

Drei Wochen vor Ausstellungsende der Bonner Station zogen die Kuratoren Rein Wolfs (Bundeskunsthalle) und Miriam Leysner (Pina Bausch Foundation) in der „Lichtburg“ der Ausstellung ein Resümee und berichteten über ihre Erfahrungen mit diesem neuen Ausstellungsformat. Der Tänzer Kenji Takagi hat über das Programm in der „Lichtburg“ berichtet, speziell über die regelmäßig angebotenen Warm-Ups, die er selbst dort durchführt.

Rein Wolfs zeigt sich zufrieden: „Die Ausstellung kam überdurchschnittlich gut bei den Besuchern an. Eine Ausstellung über den Tanz zu zeigen, war ein Experiment, das uns geglückt ist. „Tanz“ wurde zusammen mit der Pina Bausch Foundation für die Bundeskunsthalle erstmalig erschlossen. Es wurde geschafft, Tanz, so darzustellen, wie er auf der Bühne stattfindet. Es war klar, dass es nur über eine Teilnahme der Besucherinnen und Besucher funktioniert. Das Einzigartige, die Atmosphäre der Ausstellung hat sich auf sie übertragen. Dabei ging es nicht nur um die Begegnung mit den Exponaten, sondern auch eine glaubwürdige und authentische Begegnung durch das Vermittlungskonzept. Die Bundeskunsthalle wurde somit bestärkt zukünftig solche Ausstellungsformate weiter anzubieten.“

©Ulli Weiss

Miriam Leysner schließt sich an: „Der besondere Reiz der Ausstellung liegt darin, dass es gleichzeitig auch Vermittlungsangebote gibt. Durch die Warm-Ups und vielen anderen Formate erfolgt ein intimer Blick und man nimmt mit Hilfe der Lichtburg den weiteren Ausstellungsrundgang mit einem anderen Körpergefühl wahr.“

„Es ist als Tänzer sehr spannend, dass man in der Ausstellung auf ein Publikum trifft, dass sonst nicht unbedingt aktiv an Tanzworkshops teilnimmt. Die Menschen sind sehr überrascht. Es ist ein besonderes Erlebnis zu sehen, wie die Besucher sich bewegen und eine Hemmschwelle erstaunlich schnell überwinden“, resümiert Kenji Takagi.

Im Anschluss um 13.30 Uhr bestand die Möglichkeit, an einem Warm-Up teilzunehmen oder es zu begleiten. In 30-minütigen Workshops hat jede/r Besucher/in die Möglichkeit, gemeinsam mit derzeitigen oder ehemaligen Ensemblemitgliedern des Tanztheater Wuppertal zu tanzen. Es ist ein kleines physisches Training, eine erste Begegnung mit choreografischen Formen, Tanztraditionen und Techniken. Eine körperliche Einführung zur Ausstellung. Das Warm-Up zur Ausstellung kann aus einem eigens konzipierten Training bestehen oder aus dem Erlernen und Tanzen einer choreografischen Form von Pina Bausch, wie beispielsweise ihrer berühmten „Nelken-Reihe: Frühling Sommer Herbst Winter“ aus dem gleichnamigen Stück Nelken aus dem Jahr 1982.

Kenji Takagi ist freischaffender Tänzer, Choreograf und Pädagoge. Von 2001 bis 2008 war er festes Ensemblemitglied beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, bei dem er bis heute als Tänzer und Probenassistent gastiert. Für sein Solo in Pina Bauschs Bamboo Blues erhielt er den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ in der Kategorie „Herausragende darstellerische Leistung im Tanz“.

Über 52.000 Besucherinnen und Besucher haben die Bonner Station bereits gesehen. Sie läuft noch bis zum 24. Juli 2016. Die Ausstellung wird vom 16. September 2016 bis 9. Januar 2017 im Martin-Gropius-Bau in Berlin gezeigt.

In Kooperation mit der Pina Bausch Foundation, Wuppertal


©Laurent Philippe