photos: klaus dilger

Häutungen

In der Alten Feuerwache gastierte die Kompanie Irene K. aus Aachen und Eupen mit einer deutschen Erstaufführung

„Hungry“ hieß das Stück der Choreographin Irene Kalbusch, doch statt dass es Appetit machte, wünschte man sich nach einer Weile nur noch, dass das ewige Geraschel ein Ende haben würde. Die vier Tänzerinnen und der eine Tänzer trugen bodenlange Röcke aus Plastikfolie, meistens jedenfalls. Einmal gibt es sogar eine Art Hochzeits- oder Königinnenkleid aus dem feinen hellen Material, dieser falschen Seide, auch Schleppen, Schals und Schleier. Daran ziehen und knautschen sie, wickeln sich ein und aus. Auch ihre Oberkörper entkleiden sie manchmal. An der Bühnenseite hängen halbdurchsichtige längliche Cocons aus gebogenem Draht und: Plastikfolie. Hohl und leicht, als hätten sie einst die Eier von fliegenden Riesenfischen geborgen. Auf dem Boden liegt irgendwann auch so ein Gefäß, eine Herberge, in die natürlich dann auch die Tänzer kriechen, mal rein, mal raus. Ja, so ist die Natur. Wenn es welche wäre.