Gute Nachrichten für die Freie Szene:

Freie Szene erhält 50 Prozent mehr Förderung vom Land: Neue Förderstruktur ermöglicht Planungssicherheit und Bürokratieabbau

Neue Förderansätze und längere Förderlaufzeiten bieten mehr Freiräume und ermöglichen stufenweise Exzellenzentwicklung

Die jährliche Landesförderung für die Freien Darstellenden Künste wird bis 2020 von derzeit acht Millionen Euro auf rund 12,5 Millionen Euro aufgestockt. Bereits in diesem Jahr steht eine Million Euro mehr zur Verfügung. Mittels vier Modulen geht die Förderung künftig besser auf den Bedarf der vielfältigen Szene in den Sparten Theater und Tanz ein.

Ziel der neuen Förderstruktur ist es, mehr Transparenz bei weniger Bürokratie in den Verfahren zu schaffen, sowie die Selbstorganisation und Selbstbestimmung der Freien Darstellenden Künste zu stärken. Mit Einhaltung der Honorarempfehlungen des Bundesverbands Freier Theater wird zudem die soziale Lage der Künstlerinnen und Künstler verbessert.

„Mit dem erhöhten Etat und der neuen Förderstruktur wollen wir die Arbeit der Freien Theater- und Tanzszene absichern und gleichzeitig größeren kreativen Freiraum ermöglichen. Die aufeinander aufbauenden Fördermodule betonen die Exzellenzbildung, um die bundesweit herausragende Stellung der Freien Szene in Nordrhein-Westfalen zu stärken“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

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©TANZweb.org_PRESSEBILDER PACT _ Ben J.RIEPE

Harald Redmer, Geschäftsführer des NRW Landesbüro Freie Darstel-lende Künste, sagte: „Das Land hat die Bedeutung der Freien Darstellenden Künste erkannt. Neben der deutlichen Aufstockung der Fördersummen ist vor allem die neue Förderstruktur hervorzuheben, die mehr als zuvor den Arbeitsweisen der Freien Szene gerecht wird. Das Landesbüro Freie Darstellende Künste begrüßt die Dialogbereitschaft des Ministeriums, die zu diesem praxisorientierten Ergebnis geführt hat.“

Heike Lehmke, Geschäftsführerin des NRW Landesbüro Tanz, sagte: „Das neue Fördersystem ist ein Glücksfall für den Tanz in NRW. Es setzt passgenau an den Bedürfnissen der Tanzszene an, schafft neue Freiräume für die künstlerische Entwicklung und verbessert die Produktionsbedingungen für den Tanz.“

Bereitgestellt werden die zusätzlichen Landesmittel zum einen in Form einer institutionellen Förderung sowie einer Festivalförderung, die sich pauschal in der Regel um 33 Prozent erhöhen. Rund 50 Theater- und Tanzensembles, Einzelkünstlerinnen und -künstler, Festivals, Netzwerke und andere Formate im ganzen Land profitieren von der Erhöhung. Zum anderen wird die Ensembleförderung gestärkt. Sie erfolgt nun auf-einander aufbauend in den vier Modulen Allgemeine Projekt-, Konzeptions-, Spitzen- und Exzellenzförderung.

„Musiques et mots pour Emmanuel“; Konzept, Choreografie & Ausstattung Raimund Hoghe;

Die inhaltlich offene Allgemeine Projektförderung wird in Förderhöhe und Laufzeit ausgeweitet: Sie umfasst zwischen 5.000 und 40.000 Euro für 12 bis 24 Monate und ist für maximal 80 Projekte vorgesehen. Zur Stärkung der Selbstorganisation wird der Bereich der Allgemeinen Projektförderung an das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste in Zusammenarbeit mit dem NRW Landesbüro Tanz delegiert.

Neu ist die Konzeptionsförderung für 35 kontinuierlich in Nordrhein-Westfalen arbeitende Künstlerinnen, Künstler und Ensembles. Sie erfolgt über drei Jahre und umfasst zwischen 25.000 und 50.000 Euro pro Jahr. Ziel der Konzeptionsförderung ist, durch die längere Förderlaufzeit für mehr Planungssicherheit und weniger Bürokratie zu sorgen und somit Künstlerinnen und Künstler zu entlasten. Dies schafft mehr Freiraum zur künstlerischen Entfaltung und ermöglicht, Strukturen zu professionalisieren.

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bodytalk_polnish dance theatre_jewrope_©TANZweb.org

Die bereits existierende Spitzenförderung wird verdoppelt: Statt bislang zehn profitieren in Zukunft 20 Ensembles von der dreijährigen Förderung. Im Bereich Theater wird von derzeit vier auf acht und im Bereich Tanz von sechs auf acht Förderungen aufgestockt. Neu hinzukommen vier Förderungen im Bereich Kinder- und Jugendtheater. Die Fördersumme wird von 65.000 auf 80.000 Euro pro Jahr erhöht.

Um Ensembles bei einer Entwicklung hin zur Exzellenz besser zu unterstützen gibt es zudem ein neues Exzellenzprogramm: Wenn ein Ensemble drei Mal erfolgreich die Spitzenförderung erhalten hat, steigt es künftig in die Exzellenzförderung auf. Diese umfasst 100.000 Euro pro Jahr und ist für drei Jahre angelegt. Aus der Sparte Tanz wechseln noch in diesem Jahr das Kölner Ensemble „Mouvoir“ von Stephanie Thiersch und die Düsseldorfer Kompanie um Ben J. Riepe in die neue Exzellenzförderung. Die Exzellenzförderung der Sparte Theater beginnt 2022 nach Ablauf des dritten Förderturnus der Spitzenförderung.

Alle vier Module der Projektförderung werden über Fachjurys in Zusammenarbeit des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft mit den fünf Bezirksregierungen und den NRW Landesbüros Freie Darstellende Künste und Tanz entschieden.

BRUIXA Premiere: 18./19. April 2018, 20 Uhr Orangerie – Theater im Volksgarten, Volksgartenstraße 25, 50677 Köln Konzept/ Choreographie: Stephanie Thiersch Tanz: Viviana Escalé Dramaturgie/ Textentwicklung: Maja Zimmermann Bühne/ Licht: Ansgar Kluge Management: Mara Nedelcu Produktionsleitung: Anika Bendel Kooperation: Goethe Institut Madrid, Teatros des Canal Madrid, tanzhaus nrw Düsseldorf, Orangerie – Theater im Volksgarten Köln, Freihandelszone Ensemblenetzwerk Köln Gefördert von: Fonds Darstellende Künste, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Kulturamt der Stadt Köln ©Martin Rottenkolber [CREDIT: Martin Rottenkolber - Fuchsstr. 10 - 50823 Koeln - phone +49-177-8898990- info@rottenkolber.net - Bank: ING DiBa IBAN: DE64 5001 0517 0927696955, BIC: INGDDEFF, Steuernummer 217 / 5246 / 1178 Identifikationsnummer 54 582 167 938 -- Veroeffentlichung nur gegen Honorar gemaess der gueltigen MFM Liste, Urhebervermerk und Belegexemplar. Kein Model Release! No Model Release!]

BRUIXA Konzept/ Choreographie: Stephanie Thiersch – Tanz: Viviana Escalé
n ©Martin Rottenkolber