INTERNATIONALE TANZGASTSPIELE BONN

7.FEBRUAR 19:30 OPERNHAUS BONN

KIBBUTZ CONTEMPORARY DANCE COMPANY (Israel)

HORSES IN THE SKY
Choreografie, Bühne, Kostüme und Licht Rami Be’er
Musik: S. Endresen, C. Wallumrod, H. Stern, Bjork, Fuck Buttons, Krieg und Frieden, A. Desplat,
Olafur, Faultline, Eleni, J. Carpenters, Murkof, Alejandro Therasi, Thee Silver Mt. Zion
16 Tänzerinnen und Tänzer

HORSES IN THE SKY, wie das Album der kanadischen Postrock Band „Thee Silver Mt. Zion“, heißt die neueste Arbeit der virtuosen Kibbutz Contemporary Dance Company aus Israel. Die Choreografie des israelischen Starchoreografen Rami Be’er feierte 2016 im Sydney Opera House Weltpremiere. Nach If it All (im Mai 2015 im Bonner Opernhaus) ist dies wiederum ein Stück, das sich zwischen energiegeladenem, bis an die physischen Grenzen gehendem Tanz und innigen Momenten bewegt. Die Tänzerinnen und Tänzer agieren mit einer derartigen Kraft und emotionalen Eindringlichkeit, dass es dem Zuschauer den Atem nimmt. Jill Sykes nannte die Compagnie in ihrer begeisterten Kritik im Sydney Morning Herald eine „high voltage group“, ein Hochspannungs-Ensemble.

Rami Be’er, seit 1996 künstlerischer Leiter der Kibbutz Contemporary Dance Company, verwehrt – wie so oft – eine Inhaltsbeschreibung seines Stückes und lädt das Publikum statt dessen ein, eigene Interpretationen zu seinen „Reflexionen über die Welt“ zu finden. Be’er, der im Kibbutz Ga’aton, nahe der Grenze zum Libanon, lebt und arbeitet, kreiert seine Stücke immer im Spannungsfeld zwischen einer erschreckenden Sicht auf die Welt und den Träumen und Sehnsüchten der Menschen nach Frieden und Harmonie.

Oh‘ my broken lamb
I worry when you cry
Baby’s gonna fetch ya
Horses in the sky
Though dead hands ring the garden
And these are violent times
And violence brings more violence
And liars bring more lies
Thee Silver Mt. Zion

Die Geschichte der KIBBUTZ CONTEMPORARY DANCE COMPANY begann in Auschwitz, als Yehudit Arnon alles riskierte, indem sie sich weigerte, zu Weihnachten für ihre Nazi-Peiniger zu tanzen. Sie musste daraufhin eine Nacht barfuß im Schnee stehen. In dieser Nacht schwor sich die sehr  junge Frau, sollte sie überleben, ihre Zukunft dem Tanz zu widmen. Sie überlebte und gründete 1973 die Compagnie in dem Kibbutz Ga‘aton im Norden Israels. Die Mitglieder der Compagnie leben im „International Dance Village“. Dort gibt es einen internationalen Tanzstudiengang, Workshops und außerdem eine Nachwuchstruppe, die KCDC 2 heißt. Die Kibbutz Contemporary Dance Company gehört zu den international führenden Ensembles. Im Bonner Opernhaus war die israelische Compagnie schon mehrfach zu Gast: 2015 mit If it All und 2009 mit Upon Reaching the Sun. Grandiose Bilder, expressive Stücke und vor allem hervorragende Tänzerinnen und Tänzer machen die Compagnie zu einem außergewöhnlichen Tanzerlebnis.

Rami Be’er, der künstlerische Leiter der KIBBUTZ CONTEMPORARY DANCE COMPANY, wurde in einer Musikerfamilie in Kibbutz Ga’aton, Israel geboren. Im frühen Alter begann er Cello zu spielen, später nahm er Tanzunterricht bei Yehudit Arnon. 1980 kam Rami Be’er als Tänzer und Choreograf zur KCDC und übernahm die künstlerische Leitung der Compagnie 1996. Seitdem zeichnete er sowohl die Compagnie als auch sich selbst mit einer beeindruckenden Liste von Werken aus, sowie mit einigen schönen und sehr beliebten Kinderchoreografien. Einige seiner Kreationen wurden über die Grenzen Israels hinaus gefeiert und Rami Be’er erhielt zahlreiche Preise innerhalb Israels und im Ausland. Er erhielt Choreografie-Aufträge weltweit. Rami Be’er kreierte unter anderem Werke für folgende Compagnien: Ballett der Oper Graz, Batsheva Dance Company, Hungarian National Ballet, New Danish Dance Theatre, Staatsballett Berlin, Croatian National Ballet Theatre, Reykjavik National Ballet, Tanzcompagnie Oldenburg, Ballett Basel, Poznan Opera House Ballet und National Theatre Ballet Brno. Rami Be’er sieht das Gesamtwerk als eine Einheit an, zusammengesetzt aus verschiedenen Elementen. Aus diesem Grund entwirft er parallel zum Choreografieren auch die Bühnenbilder sowie das Lichtdesign für seine Werke selbst. Be’ers Werke laden den Zuschauer ein an einer Reise teilzunehmen, die sie mit sich selbst in Verbindung bringen können.

www.kcdc.co.il/en.html