Ceren Oran THE URGE

THE URGE ist der Titel von Ceren Orans neuer Produktion, die sich direkt auf unsere aktuelle, seit einem Jahr von der Pandemie bestimmte Lebenswelt bezieht. Der Fokus richtet sich dabei auf die Beziehung zwischen kollektivem Trauma und individuellem Verhalten. THE URGE nimmt den Umgang jedes Einzelnen mit gesamtgesellschaftlichen Krisen unter die Lupe und verwandelt ihn in choreografische Bilder.

Die Struktur von THE URGE besticht durch den Kontrast zwischen kraftvollen gemeinsamen Unisono- Phrasen und daraus hervorbrechenden individuellen Soli. Als Ausgangspunkt dienen Ceren Oran dabei home-recorded Videos aus dem Frühjahr 2020, in denen Choreograf*innen und Tänzer*innen in zumeist beengten Küchen/Zimmern/Fluren ihrem Drang zu tanzen nachgehen und ebenso jenem zu kommunizieren, also ihre Kunst via social media mit der Welt zu teilen. Mit der Erlaubnis der jeweiligen Tanzschaffenden wird nun das Bewegungsmaterial der Videos als Basis für die Unisoniochoreografien von THE URGE verwendet.

Eine große Rolle kommt auch der Musik von Orans Langzeitkollaborateur Hüseyin Evirgen zu, die mit Rhythmikwechseln, Dynamisierungen und Monotonie die Dramaturgie der Choreografie mitbestimmt. Ergänzt wird die elektronische Musik noch um die Live-Musiker*innen Jeannot Salvatori (Saxophon), Jean Baptiste Charlot (Flöte), Simon Couratier (Saxophon), die den Kontrast zwischen Kollektiv und Individuum verstärken.

THE URGE findet nicht nur in München statt, sondern bei der Premiere zudem simultan in Berlin und Köln, jeweils mit fünf Tänzer*innen und einem Musiker. Für diese simultanen Performances arbeitet Ceren Oran mit den dort ansässigen Chroreografinnen Rotem Weismann und Maayan Reiter zusammen. Mit ihnen sowie mit den Münchner Tänzer*innen und den Musikern wird die Choreografie in München komplett erstellt und dann in Berlin und Köln mit ortsansässigen Tänzern repliziert.

Trailer hier.