„Solographies“ beschliessen das Festival „Move!“
Compagnie Linga aus der Schweiz beschließt mit der Produktion „Solographies“ das Festival „Move!“ in der Fabrik Heeder in Krefeld
Kurzversion der Nachtkritik von Bettina Trouwborst
Das Solo ist eine besondere Herausforderung für jeden Künstler. Er muss nicht nur sein Instrument beherrschen, sondern seine ganze Persönlichkeit einbringen, ja, zur Kunstfigur stilisieren. Vermag diese nicht genug zu erzählen, hinterlässt die Virtuosität allein eine enttäuschende Leere. Mit einer solchen Leere, in die sich auch eine gewisse Ratlosigkeit mischte, entließ die letzte Vorstellung des Festivals „Move! – 17. Krefelder Tage für modernen Tanz“ in der Fabrik Heeder ihr Publikum.
Gleich drei Soli hat das Choreografen-Duo Katarzyna Gdaniec & Marco Cantalupo der Compagnie Linga aus der Schweiz in dem Abend „Solographie“ für drei Tänzerinnen kreiert. Sollte es ihnen um Porträts von Ai Koyama, Dorota Lecka und Raquel Miro gehen, so ist ihnen allenfalls eine grobe Skizze gelungen. Wenn nicht, bleibt die Frage, worum es ihnen überhaupt ging. Denn die drei Tänzerinnen durchlaufen zwar eine Entwicklung, die aber so belanglos ist, dass weder die überwiegend originelle Choreografie noch die Bewegungsqualität das Stück retten. Schön anzusehen, aber über die drei Künstlerinnen erfährt man herzlich wenig.