Hier werden wir gedacht

CocoonDance spielt mit der Lust am Anblick menschlicher Körper und macht uns bewusst, wie wir gleich einer Filmkamera den Blick heran zoomen, ihn schweifen lassen und wieder fokussieren. Immer geleitet von einem unbekannten erotischen Interesse.

von Thomas Linden

Eine leere Fläche, die noch leerer wirkt, weil die Geräusche von Atem und Wind in einer Toncollage von Jörg Ritzenhof über sie hinweg wehen. Im fernen Halbdunkel lässt sich ein unbekleideter Mann erkennen. Dort beginnt aller Tanz, in den Bewegungen des nackten Körpers. Nacktheit ist nicht die extrovertierte, sondern die archaische Form des Tanzes. Jedes Kostüm muss im Grunde erst durch die Produktion, der es Ausdruck verleihen soll, motiviert werden. Puristisch, wie die gesamte Inszenierung, stellt sich auch der Beginn von „No Body But Me“ im Theater im Ballsaal dar. Rafaele Giovanola und Rainald Endraß von CocoonDance machen Ernst, ihre neue Produktion ist in ihrer Ästhetik konsequent vom ersten bis zum letzten Bild angelegt. WEITERLESEN

Choreografie, Regie: Rafaële Giovanola
von und mit: Fa-Hsuan Chen, Martina De Dominicis, Alvaro Esteban, Werner Nigg, Inma Rubio, Susanne Schneider und Brice Taupin