IN MEDIAS RES – Choreography by RICHARD SIEGAL
Eine Veranstaltung der Ruhrtriennale
gefilmt in PACT Zollverein: 24.08. während der Generalprobe
In Siegals Vision des Paradiso bleiben lediglich zwei Tänzer übrig: Corey Scott-Gilbert (34), der bereits eine zentrale Rolle in den beiden Arbeiten der vergangenen Jahre spielte, trifft auf den 77-jährigen Gus Solomons Jr., der als Tänzer und Choreograf vor allem den Stil des Postmodern Dance mit geprägt hat. Zwischen ihnen schwebt die Inkarnation der tugendhaften Beatrice durch ein Vexierspiel zwischen Alter und Jugend, zwischen Liebe und narzisstischem Begehren, zwischen Ich und dem Anderen.
Tänzer IN MEDIAS RES –
Kévin Quinaou, Corey Scott-Gilbert, Gus Solomons jr., Diego Tortelli, Vânia Vaz
Sprecher / Kontrabass – Frédéric Stochl
Cello – Zoë Martlew
Choreografie, Bühne, Video Richard Siegal
Musik und Live-Electronic Lorenzo Bianchi Hoesch
Bühne El Dorado Stefan Mayer, Richard Siegal
Kostüm El Dorado Edda Gudmundsdottir, Richard Siegal
Licht Gilles Gentner
Programmierung LEDs Model Jean-Philippe Lambert
Dramaturgie Tobias Staab
Gefördert durch die Kunststiftung NRW.
Eine Produktion der Ruhrtriennale in Koproduktion mit dem Muffatwerk München.
RICHARD SIEGAL
THREE STAGES:
MODEL – IN MEDIAS RES – EL DORADO
2015: Inferno. 2016: Fegefeuer. In der Logik von Dantes ›Göttlicher Komödie‹, die Ausgangspunkt von Siegals Ruhrtriennale-Trilogie ist, steht am Ende der Jenseitsreise – in ›El Dorado‹, Siegals neuem Stück 2017 – die Erlösung in himmlischen Sphären. Bei der Ruhrtriennale 2017 präsentiert der amerikanische Choreoraph die gesamte Trilogie als abendfüllendes Opus Magnum, das religiöse und politische Diskurse der Gegenwart genauso berührt wie Fragestellungen von Identität. Die Inszenierungen der vergangenen beiden Spielzeiten – ›Model‹ von 2015 und ›In Medias Res‹ von 2016 – werden für diesen großen Rahmen noch einmal überarbeitet und münden direkt in die neue Produktion ›El Dorado‹. Zwischen klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz arbeitet Siegal bei der Zusammenführung der einzelnen Teile der Jenseitstrilogie vor allem mit Tänzer*innen seiner neu gegründeten Kompanie Ballet of Difference. Sie nehmen das Publikum mit auf eine Tour de Force durch das Inferno über den Läuterungsberg bis ins Paradies, das bei Siegal als utopisches ›El Dorado‹ erscheint, in dem sich Projektionen des Göttlichen mit der menschlichen Identitätskrisen mischen.