Dreijährige Förderung für RENEGADE
Ministerium für Kultur und Wissenschaft fördert Labor für urbanen Tanz
Pressekonferenz mit der Kompagnie Renegade in den Flottmann-Hallen Herne
Stärkung des urbanen Tanzes: Renegade erhält unter neuer künstlerischer Leitung 3-jährige Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Herne. In der heutigen Pressekonferenz in Herne stellen Malou Airaudo und Zekai Fenerci, Künstlerische Leitung Renegade, gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Herne, Dr. Frank Dudda, das Konzept zum Labor für den urbanen Tanz mit Renegade in Residence an den Flottmann-Hallen Herne vor.
2003 gegründet ist Renegade eine der ersten und erfolgreichsten urbanen Tanzkompagnien in Deutschland und auch international. Aus der Kombination verschiedener urbaner und zeitgenössischer Tanzstile hat Renegade eine einzigartige Tanzästhetik entwickelt. Damit prägt die freie Kompagnie, die unter dem Dach des Pottporus e.V. in Herne agiert, die Tanzlandschaft in Nordrhein-Westfalen und weit darüber hinaus. Renegade realisiert spartenübergreifende Produktionen, die im Spannungsfeld zwischen urbanen und zeitgenössischen Tanzstilen, Autodidakten und ausgebildeten Bühnentänzern, HipHop-Kultur und Tanztradition entstehen –und arbeitet hierbei regelmäßig mit Akteuren der Graffiti-und Street-Art-Szene, der Digitalen Künste oder des Zeitgenössischen Zirkus zusammen. Viele Künstlerinnen und Künstler, die bei Renegade ihre Karriere gestartet haben, sind heute weltweit im Engagement. Als wegweisende Impulsgeber für die künstlerische Weiterentwicklung der Sparte Tanz erhält Renegade ab Juli 2019 eine 3-jährige Förderung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Stadt Herne.
Ministerin Isabelle Pfeiffer-Poensgen zur Förderung
„Ich freue mich, dass wir das Ensemble Renegade und die Initiative Labor für urbanen Tanz zukünftig mit 80.000 Euro pro Jahr fördern werden. Wir brauchen herausragende zeitgenössische und interdisziplinäre Tanzpraxis, die gerade auch junge Menschen unabhängig von Herkunft und sozialen Bedingungen ermutigt, die Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst für sich zu entdecken und eine individuelle Ästhetik zu entwickeln“, sagt Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
„Renegade hat Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus. Daher sind wir sehr froh über die Förderung des Landes NRW und haben daher auch bewusst unseren finanziellen Anteil beigesteuert. Die städtischen Flottmann-Hallen erfahren durch die neue Einrichtung eine weitere Aufwertung und sind damit ein landesweiter Hotspot für urbane Kultur“, sagt Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Die Stadt Herne fördert Renegade und das Labor für den urbanen Tanz mit 20.000 Euro pro Jahr.
Das neue Labor für den urbanen Tanz mit Renegade in Residence an den Flottmann-Hallen Herne eröffnet der Tanzkompagnie innovative Arbeitsweisen, die bisher einmalig in Deutschland sind. So wird die künstlerische Leitung, die bisher der Geschäftsführer von Pottporus e.V. / Renegade, Zekai Fenerci, ausfüllte, um die renommierte Tänzerin, Choreografin und Professorin Malou Airaudo erweitert. Während der Bergmannssohn und Autodidakt Fenerci seit über 20 Jahren als treibende Kraft der urbanen Szene im Ruhrgebiet gilt, repräsentiert Malou Airaudo, langjährige Pina-Bausch-Tänzerin, renommierte Choreografin sowie Professorin und Leiterin des Zentrums für Zeitgenössischen Tanz an der Folkwang Universität der Künste, eine starke Tradition im Bereich zeitgenössischer Tanz.
Unter der neuen künstlerischen Leitung werden etwa Gastspiele und künstlerische Forschung im „Labor für den urbanen Tanz“realisiert. Die 3-jährige Förderung von Renegade markiert den bedeutenden Stellenwert, den die urbane Tanzkompagnie nicht nur in der Tanzlandschaft Nordrhein-Westfalens einnimmt. Mehrfache Auszeichnungen und der erfolgreiche Weg auf die nationalen und internationalen Bühnen haben den großen Bedarf an der entwickelten urbanen Tanzästhetik offengelegt. Am Schauspielhaus Bochum schuf das Kollektiv mit der 7-jährigen Kooperation Renegade in Residence (2010-2017), ebenfalls vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert, eine Öffnung und den Zugang für ein interkulturelles und generationsübergreifendes Publikum.
Nach Ende der Residenz am Schauspielhaus Bochum und 3 erfolgreichen Jahren in der durch den Pottporus e.V. geleiteten ZECHE 1 / Zentrum für urbane Kunst in Bochum wurde in diesem Jahr mit Unterstützung derStadt Herne die Residenz von Renegade mit Proben-und Produktionsräumlichkeiten in den Flottmann-Hallen Herne vereinbart. Mit neuem Leitungsduo setzt Renegade hier nun seine künstlerische Arbeit fort und kann den urbanen Tanz als eigenständige innovative Kunstform in der Metropole Ruhr sichtbar verorten und auf internationalem Niveau weiterentwickeln. Ziel der Kompagnie ist und bleibt die Entwicklung fester Ensemblestrukturen. Das als künstlerisches Recherche-Projekt konzipierte Labor dient als nächster Schritt zur notwendigen Stärkung des urbanen Tanzes. Die Förderung von Renegade ist nicht nur wichtige Investition in die Zukunft der Sparte Tanz, sondern auch in die Zukunft der urbanen Künste in der Metropole Ruhr, für deren Bedarf nach einem eigenständigen Produktionszentrum der Pottporus e.V. immer wieder eintritt. Die Machbarkeitsstudie zur Umnutzung eines leerstehenden Schwimmbades in Wanne-Eickel, die im November 2019 veröffentlich wird, wird ebenfalls vom Land gefördert.
Weitere Infos: www.pottporus.de