Förderpreise der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen

gehen an Fanti Baum und Elisabeth Pleß

Der mit 7.500 Euro dotierte Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen wird alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Literaturpreis der Stadt Dortmund – Nelly-Sachs-Preis – vergeben.

Der Förderpreis wird abwechselnd in einer der Sparten Musik, Literatur, Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Architektur und Städtebau oder Foto, Film, Medienkunst ausgeschrieben. Mit dem Preis sollen Arbeiten von Künstler*innen gefördert werden, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die durch Geburt, Wohnsitz oder ihr Werk mit Dortmund und/oder Westfalen verbunden sind.

Die jeweilige Kunst- Sparte wird im Jahr der Vergabe des Förderpreises vom Rat der Stadt Dortmund festgelegt. Bewerbungen in dieser Sparte nimmt anschließend das Kulturbüro nach einem in der Presse veröffentlichten Aufruf zur Bewerbung entgegen.

Übergabe des Förderpreises für junge Künstler*innen 2020

Oberbürgermeister Thomas Westphal hat am 4. Dezember 2020 den Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen in der Sparte „Darstellende Kunst“ verliehen. Die Übergabe des Preises konnte wegen der Corona-Sicherheitsbestimmungen nicht öffentlich stattfinden und wurde aufgezeichnet.
Die Preisträgerinnen Fanti Baum und Elisabeth Pleß freuen sich sehr über die Auszeichnung und Anerkennung und teilen sich das Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro. Die Jury des Preises sieht in ihnen starke künstlerische Persönlichkeiten, die das Theater und sich selbst in vielfältigen Kontexten neu denken und entdecken.

Elisabeth-Pless©Silvia-Reimann.

Elisabeth-Pless©Silvia-Reimann.

Elisabeth Pleß

Mit Elisabeth Pleß (Jahrgang 1981) würdigt die Stadt Dortmund eine im besten Sinne „frei“ schaffende darstellende Künstlerin. „Ihr Schaffen ist eindrucksvoller Beleg für die hohe künstlerische Qualität, die die Freie Darstellende Szene in NRW auszeichnet“, heißt es in der Laudatio des Schauspielers und Regisseurs Harald Redmer. „Sie zeichnet sprachliche Ausdruckskraft, stimmliche Wandlungsfähigkeit, Improvisationsvermögen und tänzerische Stärke gleichermaßen aus, und sie verfügt über die seltene Fähigkeit, klassisches Schauspiel und Performancekunst zu vereinen. (…) Elisabeth Pleß nutzt die Möglichkeiten der Freien Szene, entwickelt stetig neue Formate jenseits der bekannten Bühnenaufstellungen. Sie schafft dadurch neue Verbindungslinien zwischen Darstellender Kunst und Gesellschaft. Sie bricht konsequent mit den Grenzen der Aufmerksamkeit für das Theater und öffnet es so für den Dialog zwischen Zuschauer*innen und Akteur*innen aus verschiedenen kulturellen und sozialen Räumen.“

Elisabeth Pleß wurde in Leipzig geboren und absolvierte eine Schauspielausbildung an der Theaterakademie Köln. Seit ihrem Bühnenreifediplom arbeitet sie freiberuflich als Schauspielerin, Performerin und Regisseurin. Sie lebt seit diesem Jahr in Dortmund. Mit der Stadt verbindet die Künstlerin eine lange künstlerische Tradition, vor allem durch ihre Mitarbeit an Produktionen unter dem Label Artscenico.

Fanti-Baum©Baumann

Fanti-Baum©Jörg Baumann

Fanti Baum

Die Jury beschreibt Fanti Baum (Jahrgang 1982) als eine außergewöhnliche Künstlerin, Dramaturgin und Festivalmacherin mit einem unverwechselbaren Profil: „In ihrer Arbeit als Festivalmacherin zeichnet sie sich durch große Offenheit und Sorgfalt und ein Gespür für zeitgenössische und eigenständige Positionen aus. So hat das von ihr und Olivia Ebert geleitete FAVORITEN-Festival in Dortmund auch überregionale Wirkung“, heißt es in der Begründung von Prof. Dr. Jörn Etzold. Es sei eine eindrucksvolle Demonstration der Vielfalt und der Gleichzeitigkeit von künstlerischen Positionen. Bundesweit kuratierte Baum bereits bemerkenswerte Festivals an ungewöhnlichen Orten im Stadtraum. Zudem ist sie als Essayistin und Dozentin an Universitäten tätig.
Die Jury würdigt mit Fanti Baum eine Persönlichkeit, die die Produktionsverhältnisse der freien Szene, ihre eigene Rolle in ihnen, die politischen und sozialen Möglichkeiten des Theaters immer wieder aufs Neue kritisch und produktiv befragt und mit visionärer Kraft neue Wege findet.

Fanti Baum wurde in Berlin geboren. Sie studierte Kulturwissenschaft und Dramaturgie in Magdeburg und Frankfurt und arbeitet als freie Künstlerin und Dramaturgin in Theater, Performance & Theorie. Seit 2017 leitet sie gemeinsam mit Olivia Ebert von Dortmund aus das FAVORITEN FESTIVAL der freien darstellenden Künste NRW.