FESTIVAL INTO THE FIELDS 2016

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MOMENTUM

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OFFENE PROBE

 
HIER GEHT ES ZU DEN VIDEOIMPRESSIONEN
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Anmerkungen von Klaus Dilger
 
Das kann erneut eine sehr spannende Produktion der Bonner CocoonDance Company werden, soviel darf nach dem Probenbesuch am heutigen Samstagabend im Rahmen des Internationalen Festivals für zeitgenössischen Tanz „INTO THE FIELDS“ gesagt werden. Nicht weil das Probenergebnis überzeugte, sondern weil die Protagonisten und die Ernsthaftigkeit ihrer bisherigen Arbeiten diesen Optimismus rechtfertigen.
 
Fast einen Monat vor der eigentlichen Premiere lud die Choreographin Rafaële Giovanola das Publikum ein, gleichermaßen Zuschauer und Bestandteil der neuen Inszenierung mit dem Titel MOMENTUM zu sein und zu werden. Heute ging es für die beteiligten Künstler zunächst einmal darum, ein Gefühl für das Echo des Publikums im Raum zu bekommen, denn hierum kreist dieses Experiment: eine Performance, die auf dem Austausch von Raum-, Zuschauer- und Performancenergie basiert und hierbei gespeist wird von Licht und Klang in stets wechselnden Konstellationen. Vieles erschien heute zu laut, grell, zu dunkel oder zu belastend zu sein in dem stroboskopartigen Lichtdesign. Nicht nur daran wird zu arbeiten sein. Spannend die Entscheidung der Choreographin, für diese Produktion ein Bewegungsvokabular aus dem sogenannten „Parcours“ zu verwenden, eine Art Bewegungstechnik zur schnellstmöglichen und eleganten Überwindung natürlicher Hindernisse und dies in einer architektonischen Konstellation, für die es zumindest bisher keine Anzeichen von erwartbaren Hindernissen gibt.
 
Noch mag diese Probe oberflächlich betrachtet den Eindruck „abfeiernder“ Discobesucher vermitteln. CocoonDance mit seinen  wirklich starken Tänzerpersönlichkeiten Alvaro Esteban, Werner Nigg und Andi Xhuma muss derlei Ersteindruck im Experiment mit den Zuschauern nicht schrecken. Auf die „Premierenstufe“ dieser Entwicklung am 7. April, ebenfalls im Bonner Theater im Ballsaal, darf sich nicht nur die Bundesstadt, sondern hoffentlich dann auch die Republik freuen.
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Gefördert durch: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Bundesstadt Bonn, Théâtre-ProVS, Le Conseil de la Culture Etat du Valais, La Loterie Romande.