©TANZweb.org_ Madeline Ritter im Gespräch mit Rein Wolfs

ZUR AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

 

PINA BAUSCH

UND DAS TANZTHEATER

 

BUNDESKUNSTHALLE BONN

vom 4.März bis 24. Juli 2016

IMPRESSIONEN DER AUSSTELLUNG  ALS VIDEO

Gestern Abend wurde in der Bundeskunsthalle in Bonn die Ausstellung PINA BAUSCH UND DAS TANZTHEATER im Beisein mehrerer hundert Besucher feierlich eröffnet.

Rein Wolfs, Intendant der Bundeskunsthalle, Kurator und Ideengeber zum Zustandekommen der Ausstellung, gab einen kurzen Einblick in die Entstehungsgeschichte und die Besonderheit dieser, noch bis zum 24. Juli zu erlebenden Exposition. Ihm war es schon lange eine Herzensangelegenheit, wie er sagte, den Tanz und natürlich Pina Bausch in der Bundeskunsthalle zeigen zu können.

Vor zwei Jahren war die Idee entstanden, und zunächst, wie Salomon Bausch, Vorstandsvorsitzender der Pina Bausch Foundation und Mit-Kurator der Ausstellung, in seiner Eröffnungsrede bekannte, von ihm als ein Ding der Unmöglichkeit betrachtet worden: denn das Werk Pina Bausch‘s braucht die Lebendigkeit und findet allein auf der Bühne statt und auch hier sei es bereits schwer genug, die Stücke bei den Wiederaufnahmen und manchmal mit neuer Besetzung immer wieder aufs Neue lebendig werden zu lassen. Auch wenn in der PINA BAUSCH FOUNDATION eine ungeheure Fülle an Material vorhanden sei, so stelle dies doch allenfalls Spuren zum Werk der Choreographin dar. Der Schlüssel zu diesem Werk aber seien die Tänzer und Künstler, die an der Entstehung Stücke beteiligt waren und diese immer wieder aufs Neue entstehen lassen. Erst als die Tänzerin Nayoung Kim die Idee präsentiert habe, den legendären Probenort des Ensembles, das Lichtburg, als Nachbau und Herzstück in die Ausstellung zu integrieren, sei ihm klar geworden, JA, das geht!

Und so gibt diese Ausstellung nicht nur den Blick auf Materialien aus der Stiftung frei, die so zum Teil erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen sind, sondern sie solle in den kommenden Wochen und Monaten durch die Nachbildung der „Lichtburg“ und der immer wiederkehrenden Präsenz und Arbeit der Tänzer darin, ein lebendiger Ort der Begegnung und Annäherung an das Werk der Choreographin werden.

©TANZweb.org_Salomon Bausch

©TANZweb.org_Staatssekretär Bernd Neuendorf

Bernd Neuendorf, Staatssekretär im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, beglückwünschte die Ausstellungsmacher zu ihrem Mut und ihrer Experimentierfreude. Er würdigte die Rolle von Pina Bausch und ihrem Ensemble als eine, die nicht nur die Welt des Tanzes verändert habe. „Sie wurden von Wuppertal aus zu Botschaftern ihrer Tanzkunst in der ganzen Welt. Ihre Reisen, die Bewegung auf die Menschen zu und in die Fremde, waren der Denkraum ihrer Kunst. Das Fremde und die Vielfalt bereichern uns und selten war diese Haltung wichtiger als heute“, sagte Neuendorf.


©TANZweb.org_Jo-Ann Endicott bringt die Besucher zum tanzen: Dance the NELKEN-Line

©TANZweb.org_Impressionen aus der Ausstellung

Mechthild Großmann las zum Abschluss Auszüge aus Pina Bauschs Rede zur Verleihung des Kyoto-Preises im Jahr 2007. Eine Rede, wie Salomon Bausch zuvor betont hatte, in der seine Mutter erstmals und niemals mehr danach, soviel Persönliches öffentlich Preis gegeben habe.
Diese Rede ist in ihrer Gesamtheit auch in einer grossartigen Veröffentlichung abgedruckt, die anlässlich der Ausstellung entstanden ist. Das im Nimbus Verlag erschienene Buch „O-TON PINA BAUSCH – Interviews und Reden“, herausgegeben von Stefan Koldehoff und der Pina Bausch Foundation, wird in Kürze auf TANZweb.org seine Besprechung finden. Erhältlich ist es bereits in der Bundeskunsthalle und dessen Lektüre wird von unserer Redaktion ausdrücklich empfohlen.

©TANZweb.org_Impressionen aus der Ausstellung