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BODY WITHOUT ORGANS

Richard Siegal / Ballet of Difference am Schauspiel Köln

Noch einmal im Depot II in Köln am 20., 21. und 22.Juni, Beginn jeweils um 20 Uhr – zum Abschluss der Spielzeit

Einen »Körper ohne Organe« fordert der radikale Künstler und Theater- Avantgardist Antonin Artaud in seinem letzten Werk »Schluss mit dem Gottesgericht« (»Pour en finir avec le jugement de Dieu«). Dabei präsentiert er den Körper ohne Organe als Kraft, die alles Rationale zu sprengen in der Lage ist. Später greifen die postmodernen Denker Gilles Deleuze und Félix Guattari sein Konzept auf und erweitern es um eine sozio-politische Dimension: Der kalten Ratio des Kapitalismus wird eine ekstatische Intensität gegenübergestellt. Aber ist die eine Kraft ohne die andere überhaupt denkbar? Hat sich der Kapitalismus aus heutiger Sicht nicht schon längst das Prinzip der Intensität einverleibt, es zu seinem Wesenskern bestimmt? Diese Fragen beschäftigen Richard Siegal, wenn er darüber nachdenkt, was Ballett im 21. Jahrhundert sein kann. Auf der einen Seite steht das formgebende Prinzip einer jahrhundertealten europäischen Tradition, inklusive allem historischen Ballast. Auf der anderen Seite steht die Grenzen sprengende Kraft, die Freiheit verspricht und in letzter Konsequenz auf zerstörerische Anarchie hinausläuft. Muss das, was für die Gesellschaft richtig ist, auch für die Kunst gelten? Und wieviel Differenz kann die Disziplin Ballett überhaupt ertragen?

Xerrox-Richard-Siegal©Thomas-Schermer1

Xerrox-Richard-Siegal©Thomas-Schermer1

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