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Eine Produktion der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH

Herman Melvilles – Moby-Dick

in der Bühnenfassung von Robert Sturm

in Partnerschaft mit RIEDEL Communications & Co. KG  (Aufführungsort: RIEDEL Communications, Halle V, Wuppertal)

Premiere: 4. September 2021  weitere Aufführungen 5.,7.,8.,10.,11.,12.,17.,18.,19. September 2021

mit: Luise Kinner, Ed Kortlandt, Bernd Kuschmann, Jan Minarik,  Jörg Reimers, Jean Laurent Sasportes, Mark Sieczkarek, Pierre Siegenthaler

„…wir müssen sie aber verstehen, die Ahabs dieser Welt; es gibt zu viele Pequods, auf denen sie Dienst tun, nur um sie in ihrem vermeintlich heroischen Kampf gegen das Böse in die Katastrophe zu treiben.“ Eugen Drewermann (Moby Dick oder Vom Ungeheuren, ein Mensch zu sein)

Ahab, die Pequod, Moby-Dick – ein Kapitän, sein Schiff, dessen Mannschaft und ein weißer Wal. Längst ist die Geschichte des von unstillbarem Rachedurst und Hass getriebenen Kapitän Ahab ein Mythos – gleichzeitig nimmt ihre Aktualität gerade in unserer Zeit wieder dramatisch zu.

Ahab, körperlich versehrt und seelisch verletzt, nachdem er ein Bein verlor bei dem jeder Vernunft widersprechendem Versuch, mit eigenen Händen und lediglich einem Messer bewaffnet einen Wal zu töten.

Immer weiter steigert er sich in seinen Hass hinein, der weiße Wal wird zur Inkarnation all seines Unglücks, seiner Versehrtheit, seiner Ausgrenzung, die er durch eben diese Versehrtheit empfindet.

In Kapitän Ahab beschreibt Herman Melville bereits vor mehr als eineinhalb Jahrhunderten einen Menschentypus, der heute seine Blütezeit erlebt. Ahab erklärt sich selbst zum uneingeschränkten Herrscher und bringt eine Gemeinschaft – umgeben von einer unbeherrschbaren, rauen Welt – mit viel Charisma und der manipulativen Ansprache ihrer persönlichen Qualitäten, ihrer Würde und ihres Ehrgefühls dazu, ihm vorbehaltlos zu folgen und seine persönlichen Ziele zu den ihren zu machen. Zugunsten dieser Ziele überlässt er rücksichtslos auch Menschen in Not ihrem Schicksal. Die gesamte Mannschaft der Pequod – ein Schmelztiegel ganz verschiedener Nationalitäten, Rassen, Kulturen und Religionen – unsere Welt im Kleinen also – schwört er auf seinen irrationalen Wunsch auf Rache ein und führt sie damit unausweichlich in die Vernichtung.

Den Schwerpunkt der Inszenierung bilden nicht die Handlung und die szenischen Abläufe der Suche nach und der Jagd auf Moby-Dick.

Zentral ist die von Alexander Balanescu neu komponierte und bei den Aufführungen von einem achtzehnköpfigen Orchester und ihm selbst live gespielte Musik als geschlossenes Werk, in die collageartig szenische Bilder, Texte und Situationen eingewoben werden, in Verbindung mit den ganzen Raum einnehmenden Projektionen.

Die Darsteller – vier Tänzer und vier Schauspieler – verkörpern weniger konkrete Figuren des Romans, als vielmehr die psychologischen und philosophischen Konstellationen, in deren Zentrum Kapitän Ahab steht.

Musik und Textfassung folgen der Handlung nur vage, eingeteilt sind sie in Szenen bzw. Episoden, die sich den immanenten Themen widmen (Arbeitstitel): 1. Zeichen, 2. Leviathan, 3. Weite, 4. Wut, 5. Einsamkeit, 6. Tiefe, 7. Hass, 8. Zweifel, 9. Das Weiß des Wals, 10. Das Töten, 11. Der Sturm, 12. Die Symphonie, 13. Verzweiflung, 14. Die Katastrophe, 15. Waisen.

Wuppertal, November 2020 Robert Sturm

Förderer und Unterstützer: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kunststiftung NRW, Dr. Werner Jackstädt-Stiftung, Stadtsparkasse Wuppertal, Tony Cragg, Theater-freunde der Wuppertaler Bühnen, NRW Kultursekretariat, renaissance Immobilien & Beteiligun-gen AG, radprax Gesellschaft für Medizinische Versorgungszentren mbH, Vorwerk & Co. KG, wuppertalaktiv!, KNIPEX C. Gustav Putsch KG, K.A. Schmersal GmbH & Co.KG, akzenta GmbH & Co. KG, Barmenia, Druckhaus Ley + Wiegandt GmbH + Co tbc.

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