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INSEL Tanz

StraVAGANTi

Fernando Suels Mendoza / Roberta De Rosa

Am Sonntag // 3. November 2024 / 18.00 Uhr / Einlass 17:30 Uhr

Über das Solo „StraVAGANZA“

Der choreografische Vorschlag ist eine Feier des Rechts auf Exzentrizität, inspiriert von der reichen Vielfalt des Lebens und der Einzigartigkeit, die in jedem Individuum liegt. Basierend auf der Idee, dass Exzentrizität über das bloße Abweichen von der Norm hinausgeht, taucht dieses Tanzstück in die Welt des Originellen ein. Der Begriff der Exzentrizität, sonst mit negativen Konnotationen verbunden, wird hier als charakteristisches und authentisches Merkmal angenommen. Die Choreografie erforscht die Eigenart, die Fülle und die Verschwendung und preist die Verschiedenheit, indem sie das Gespür für das Unwahrscheinliche offenbart. Im Verlauf des Tanzes wird mit der Idee gespielt, Vernunftgrenzen zu überschreiten, mit festgelegten Normen zu brechen und sich dem Bedürfnis nach etwas Anderem hinzugeben. Die Tänzerin zeigt eine extrovertierte Ausdrucksweise ihrer Persönlichkeit, indem sie ihre Bewegungen mit einem besonderen Sinn für Humor und einer konstruktiven Vorstellungskraft verbindet.

Das Stück findet auch Inspiration in der Geometrie, bei der das Exzentrische verstanden wird als alles, was sich außerhalb des Zentrums befindet, Exzentrizität als visuelle Metapher. Die Choreografie wird so zu einer Darstellung der Einheit in der Vielfalt und hebt die Bedeutung der Diversität in der Gesellschaft hervor.

In den Worten von Antonio Escohotado ist die Exzentrizität ein Recht, das in einer authentischen Zivilgesellschaft erblühen darf. Der Tanz, in seiner exzentrischsten Ausdrucksform, wird zu einem Akt des Widerstands gegen die Normalität, feiert die Verschiedenheit und lehnt jeden Versuch der Nivellierung ab.

„StraVAGANZA“ ist eine Einladung, in die Welt der freien Bewegung einzutreten, in der der Tanz zu einer leuchtenden Form der Ambiguität wird, einer Komposition ohne vorgegebene Bindungen. Diese Choreografie ist eine Hommage an die Freiheit des Ausdrucks, an die Autonomie des Individuums und den inneren Wert der Exzentrizität in einer Welt, die allzu oft die Bedeutung von Vielfalt und Originalität vergisst.

Über das Solo “Ohne Eva”

Fernando Suels Mendoza und Eva Yerbabuena (Flamenco- Tänzerin) treffen sich zum ersten Mal auf einem der internationalen Festivals, die Ende der 1990er Jahre vom Tanztheater Wuppertal Pina Bausch organisiert wurden. Über einen längeren Zeitraum haben sie sporadisch Kontakt, aber erst im Jahr 2020 ergibt sich die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen den beiden – zwei verschiedene Welten: Flamenco und Tanztheater. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit mit dem Titel “Al Igual Que Tú” wird erstmals 2021 beim Flamenco- Festival in Jerez, Spanien, präsentiert.

“Ohne Eva” ist ein SOLO, das während des kreativen Prozesses von “Al Igual Que Tú” von der Tänzerin in Auftrag gegeben wurde und Teil des gleichnamigen Ensemble-Stücks ist. Die Konzeption von “Ohne Eva” basiert hauptsächlich auf Originaltexten, die der spanische Dramatiker Alfonzo Zurro während des kreativen Prozesses beigetragen hat. Einige Zitate daraus: “Ein leerer Platz, hier stand ein Haus / In diesem Haus war ich glücklich / Glück ist flüchtig, es sind Momente / Liebe ist eine Reise, es ist Bewegung / Tanzen gegen den Wind, sich ihm entgegenstellen / Die Blätter des Mohns verwandeln sich in ein Tuch / Tanz der Blätter / Wo sind meine Flügel? / Die Leere / Erinnerung ist ein Weg, der sich in sich selbst windet.”

Auch Eva Yerbabuena schlägt Texte vor, die in Bewegung übersetzt werden sollen, und gibt Mendoza die Freiheit, sich in seinen eigenen Ausdrucksformen als zeitgenössischer Tänzer zu bewegen, während sie ihn gleichzeitig ermutigt, sich von den Rhythmen des Flamenco inspirieren zu lassen. Die Komposition von “Ohne Eva” ist ebenfalls inspiriert von Texten, Sätzen oder scheinbar losen Worten, die die Tänzerin und Regisseurin vorgeschlagen hat.

In dieser Übertragung des Solos “Ohne Eva” außerhalb des Kontextes des Ensemble-Stücks “Al Igual que Tú” stützt sich Mendoza auf Musik von Vivaldi und dem ungarischen Geiger Félix Lajkó, einem Musiker, den er ebenfalls während eines der internationalen Festivals des Tanztheaters Wuppertal kennenlernen durfte. Ein Kreis schließt sich.

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