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MOVE! Festival Krefeld

Ein Doppelabend: Tanzfilmprogramm & Gastspiel

Ein Tanzfilmprogramm von MOOVY

MOOVY – das Tanzfilmfestival Köln

03.11. Freitag • 19 Uhr • Studiobühne II

Dauer »MOOVY«: ca. 55 Minuten – Dauer »RADICAL CHEERLEADING«: ca. 60 Minuten

Die Eintrittskarte für das Tanzgastspiel »Radical Cheerleading« gilt auch für »MOOVY«

Zum Abschluss des Festivals: MOVE!talk
Sie sind herzlich eingeladen zu einem Getränk und zum Austausch mit anderen Tanzinteressierten.

Wie schon in den vergangenen Jahren ist das in Köln situierte Tanzfilmfestival MOOVY zu Gast bei MOVE!. Zusammen mit der MOOVY-Leiterin Ágota Harmati wurden fünf Filme ausgesucht, die vor dem Gastspiel RADICAL CHEERLEADING gezeigt werden.

Thematisch können alle Filme als Weiterführung des MOVE!  begleitenden Mottos »Forms of resistance and being together« gelesen werden. So zieht der Film FIBONACCI das Publikum in den Bann von jungen Menschen auf der Flucht, die gemeinsam einen Ausweg aus der Bedrohung durch einen mysteriösen Jäger suchen. Mit NEON PHANTOM tauchen wir in den harten Alltag und die Träume von Essenslieferanten in einer Großstadt Brasiliens ein. Die Choreographin Anne Nguyen lädt in ÉPICENTRE hingegen ein, zusammen mit ihrer Crew von urbanen Tänzer:innen das architektonische Werk ‚Résidence Le Parc‘ in Frankreich zu entdecken, um durchaus humorvoll das Konzept der kulturellen Aneignung zu hinterfragen. Mit DOWNRIVER fließen oder kämpfen wir uns gemeinsam mit einer Gruppe von Menschen für zehn wundervolle Minuten vom Fluss in die Stadt und wieder zurück ins strudelnde Wasser. HARVEST, der Film des Regie-Duos Chaja Hertog und Nir Nadler, entführt in einen Hain, in dem ein paar Olivenbäume mit simpler Bewegung einen Aufstand evozieren und dabei jeglicher Polizeigewalt trotzen.

Das Tanzfilmfestival MOOVY wird 2023 gefördert und unterstützt durch: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kunststiftung NRW, Internationale Filmschule Köln (ifs), Kulturamt der Stadt Köln.

20.15 Uhr • Studiobühne I – Inge-Brand-Saal
Im Anschluss an das Tanzfilmprogramm MOOVY

Zufit Simon, Berlin

RADICAL CHEERLEADING

Ein Stück über Tanz als Protestform

20.15 Uhr • Studiobühne I – Inge-Brand-Saal

   Im Anschluss an das Tanzfilmprogramm MOOVY

Künstlerische Leitung, Choreographie: Zufit Simon · Kreation, Tanz: Dorota Michalak, Erika Leo, Sunayana Shetty, Cary Shiu, Zufit Simon · Sound: Fredrik Olofsson · Lichtdesign: JOM · Kostüm: Mirella Oestreicher · Outside Eye: Clarissa Rêgo · Produktionsleitung: Dietrich Oberländer

Zufit Simon präsentiert eine Arbeit, die sich mit Tanz als Widerstand beschäftigt. Die Ausdrucksform des Radical Cheerleading wurde in den 1990er-Jahren von queer-feministischen Aktivist:innen entwickelt. Zufit Simon und ihre diverse Tänzer:innen-Crew bringen die aktivistische Protestform nun zusammen mit Elementen des zeitgenössischen Tanzes, Glitter, Glamour und einer guten Portion Humor auf die Bühne.

Die Genauigkeit der Arbeit und ihr Spiel mit Wiederholung und Variation ist faszinierend, ebenso wie es das akribisch abgestimmte Zusammenspiel von Stimme, Musik, Licht und Bewegung ist. Protest funktioniert hier fast wie eine Maschine, ist Unterhaltung und enervierend zugleich – und vor allem scheint er kein Ende zu kennen: »We resist! We resist! We won’t stop!» kündigen die Tänzer:innen an. Die veräußerten politischen Aussagen und Forderungen werden über die Dauer des Stücks zu leeren Worthülsen, wirken gar wie Werbung. Wo endet der Kampf und beginnt das politische Spektakel? Wie viel Vehemenz braucht es, um sich in die Gedanken von Publikum und Gesellschaft einzuschreiben?

Mit Witz und Charme sowie beeindruckender Präsenz der Tänzer:innen fordert RADICAL CHEERLEADING auf, sich zu fragen, wofür ein:e jede:r heute auf die Straße gehen würde, was die eigenen Forderungen wären und mit welcher Ausdauer für Veränderung eingestanden wird.

Zufit Simon lernte klassischen und zeitgenössischen Tanz zunächst an Schulen in Petach-Tivka, Israel, bevor sie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) in Frankfurt am Main Zeitgenössischen Tanz studierte. Sie arbeitete für verschiedene Compagnien und Choreograph:innen, seit 2005 entwickelt sie eigene Stücke. Ihre Produktionen werden zu nationalen und internationalen Festivals eingeladen. Schwerpunkt und Ziel der Arbeit von Zufit Simon ist, das Selbstverständliche in Frage zu stellen, Verwirrung zu kreieren – erst bei sich selbst, dann beim Publikum, um es mit der eigenen Wahrnehmung und Selbstverständlichkeit in Auseinandersetzung zu bringen.

Gefördert durch: Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Stiftung Niedersachsen. Die Recherchephase wurde unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz. Zudem wurde die Recherche gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Mit freundlicher Unterstützung von: UFER Studios und dock 11, Berlin.

Radical-Cheerleading_cDieter-Hartwig

Dorota Michalak (v.l.) , Erika Leo (v.r.) , Sunayana Shetty (h.l.) , Cary Shiu (h.m.) & Zufit Simon (h.r.)

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