Musik ist ein zentrales Element der Arbeiten von Richard Siegal und dem Ballet of Difference. Für die Weltpremiere von MADE TWO WALKING / MADE ALL WALKING geht der US-Choreograf von der Überlegung aus, dass jeder Körper wesenhaft durch Rhythmusmuster definiert wird – etwa durch den Rhythmus des Herzens oder des Atems. Das gilt auch für größere Zusammenhänge, wie die Intervalle von Tag und Nacht, Mondphasen oder Jahreszeiten.
Aufbauend auf Drumming-Workshops mit dem Percussionisten Njamy Sitson, dessen Wurzeln in Kamerun liegen, entsteht eine Choreografie unterschiedlicher rhythmischer Patterns, die zu komplexen Einheiten in Musik und Bewegung verschmelzen. Für Siegal drücken sich im Finden eines gemeinsamen Grooves immer auch gesellschaftliche Prozesse aus. Wenn sich etwa ein 3/4- und ein 4/4-Takt begegnen und das Fremde zum Vertrauten wird, ohne dass sich die ursprünglichen Identitäten aufgeben.
Die auf diese Weise hergestellte nonverbale Kommunikation verbleibt nicht nur zwischen den BoD-Tänzer*innen auf der Bühne. Vielmehr wird ein Resonanzraum erzeugt, der auch auf die Körper der Zuschauer*innen übergreift und Gemeinschaft in einem Groove hervorbringt.
Richard Siegal / Ballet of Difference am Schauspiel Köln wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRWKULTURsekretariat, durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und die Kunststiftung NRW