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Spielzeiteröffnung TanzFaktur mit Céline Bellut
7. September 2023 @ 20:00 - 21:00
Spielzeiteröffnung TanzFaktur mit Céline Bellut:
Suddenly, a sloth crosses the street
BÜHNENSAAL am 07.09. um 20:00 und am 08.09. um 18:00
Können körperliche Impulse ein Zugang zu Authentizität sein? Ist Ungehorsam ein Weg in die Freiheit?
In “Suddenly, a sloth crosses the street” (Plötzlich kreuzt ein FaulWer die Straße) wird Ungehorsam in vier verschiedenen Akten behandelt, die unterschiedliche Perspektiven auf das Thema eröffnen. Das Stück reflektiert den in der heutigen Gesellschaft vorherrschenden Unterhaltungskonsum und kritisiert den Missbrauch einer Kultur, die virtuose und gehorsame Körper fordert und hervorbringt. Dabei entsteht eine Art Hommage an das Ballett Prélude à l’après-midi d’un faune von Vaslav Nijinski als Verkörperung einer (r)evolution: das Aufbegehren gegen künstlerisch etablierte Ästhetiken. Die Performer*innen stehen in ständiger Verhandlung nicht nur mit ihren Bewegungsimpulsen, sondern auch mit ihrer eigentlichen Funktion als sich bewegende und darstellende Körper. Unbeugsam und unkontrollierbar folgen sie einzig den Methoden des Nicht-Gehorsams, des Widerstands, des Konterns, aber auch der Suche nach Alternativen. Mit einem Team von fünf Künstler*innen erkundet die in Köln ansässige französische Choreografin und Performerin Céline Bellut Ungehorsam aus menschlicher und nicht-menschlicher Perspektive und zeigt andere Lebens- und Bewegungsformen auf.
Céline Bellut ist eine französische Choreografin und Performerin, die zwischen Köln (DE) und Marseille (FR) arbeitet.
Kurz nach ihrem Abschluss an der Folkwang Universität der Künste führte sie 2016 ihre erste Arbeit „Pop it!“ im Tanzhaus NRW Düsseldorf im Rahmen von Now & Next auf, die einen unvoreingenommenen Blick auf die Sexualisierung von weiblichen* Körpern in der Popkultur bot. 2018 wurde ihre Solo-Tanz-Video-Performance „Ja est BI est BI est BI“ für die Ateliers von PACT Zollverein und mehrere andere Festivals und Veranstaltungsorte in Deutschland aufgeführt. Ende 2019 wurde ihre Performance „HOLD ON“, die sich mit weiblichen Sexualfantasien auseinandersetzt, vom Tanzhaus NRW und der Tanzfaktur Köln koproduziert und an weiteren Spielorten in NRW aufgeführt. 2021 feierte sie mit „A performance is a long quiet river“ Premiere im Tanzhaus NRW Düsseldorf. Mit einem Team aus zwei Tänzern, zwei bildenden Künstlern und einem Musikkomponisten hinterfragte sie in einer Produktion zwischen bildender Kunst und Bühnenperformance die vermeintlich klare Unterscheidung zwischen Aktivität und Passivität und stellte Jean-Paul Sartres Verständnis von der Handlungsfähigkeit menschlicher Körper in Frage. Das Stück wurde für den Kölner Tanzpreis 2022 nominiert und im Rahmen des Favoriten Festival 22 programmiert.
Künstlerische Leitung, Choreografie, Performance: Céline Bellut – Co-Kreation, Performance: Jordan Gigout, Ying Yun Chen – Musikkomposition: Jakob Lorenz – Video: Maylis Sanchez – Lichtdesign: Laura Salerno – Dramaturgie: Peter Haas – Kostüme: Saskia Holte
Kostümanfertigung: Julia Daubner, Peter Haas, Camilo Sandoval – Produktionsassistenz: Federico Rossi
Koproduktion mit dem tanzhaus NRW Düsseldorf und Tanzfaktur Köln. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste. Dieses Projekt wurde mit Unterstützung von FREIRAUM, kollaborativer Konzeptions-und Arbeitsraum für die Künste und mit Unterstützung des Residenzprogramms Tanzatelier 0.10 im Quartier am Hafen realisiert.
Fotos: Hans Diernberger