tanzrauschen in Wuppertal

If It Were Love – (SI C’ÉTAIT DE L’AMOUR)

Ein Film wie eine Party

Deutschlandfilmpremiere am 6.12. im Rex mit Gästen um 20:00 Uhr, Einlass ab 19:00 Uhr

Rex Filmtheater, Kipdorf 29 in 42103 Wuppertal (Elberfeld) – Ein Dokumentarfilm von Patric Chiha nach dem Stück CROWD von Gisèle Vienne – Frankreich, 2020, 82min – Französisch, Englisch, Schwedisch mit deutschen Untertiteln

Am 6. Dezember 2023 öffnet sich der Vorhang für diesen pulsierenden preisgekrönten Ausnahmefilm zum Tanzstück CROWD von Gisèle Vienne aus Frankreich.
Abgerundet wird der Abend durch die Gäste, Sophie Demeyer, Performerin und Tänzerin in CROWD aus Frankreich, Julie Shanahan, Tänzerin und Performerin Tanztheater Pina Bausch und Company Gisèle Vienne, Ursula Kaufmann, Tänzerin und Performerin Tanztheater Pina Bausch und Pina Bausch Foundation, Helge Lindh MdB & TANZRAUSCHEN Schirmherr – Durch den Abend führt Nelly Köster, Musikerin und Regisseurin.

Fünfzehn junge Tänzer*innen unterschiedlicher Herkunft sind auf Tournee mit CROWD, Gisèle Viennes epischem Tanzstück über die Rave-Szene der 90er Jahre. Der Film über dieses Tanzstück ist selbst eine Techno-Party. ­Mit überwältigender elektronischer Musik, die den Zuschauer sofort in Clubatmosphäre versetzt. Mit fünfzehn Tänzern voll geballter Energie, die auf und neben der Bühne physisch und emotional aufeinandertreffen. Anziehung und Ablehnung entladen sich in Tanz, Bewegung und intimer Nähe.  Abseits der Techno-Beats begleitet die Kamera neben Choreographie und Probenprozess auch persönliche Zweiergespräche der Darsteller*innen. Wir erfahren die Hintergründe der getanzten Charaktere, die zu Akteur*innen des Films werden: ein Trans*junge, eine junge Frau mit einer Schwäche für Problemfälle, ein junger Nazi, der einen schwulen Jungen begehrt, eine Frau, die ihre Sexualität auslebt. Die Kinoleinwand wird zur Rave-Bühne.

Beeinflusst die Kunst hier das echte Leben – oder ist es umgekehrt? IF IT WERE LOVE lässt das Publikum in eine ekstatische (Bühnen)Welt eintauchen, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion und zwischen Selbstdarstellung und Selbstfindung verschwimmen.

Eine Tanzdokumentation, die auch den Zuschauer in Bewegung versetzt – emotional und intellektuell.

CAST & CREW / If It Were Love

Regie: Patric Chiha – Kamera: Jordane Chouzenoux – Schnitt: Anna Riche – Ton: Pierre Bompy – Sound Design: Mikaël Barre – Produktion: Aurora Films

nach dem Stück CROWD von Gisèle Vienne

Mit Philip Berlin, Marine Chesnais, Kerstin Daley-Baradel, Sylvain Decloitre, Sophie Demeyer, Vincent Dupuy, Massimo Fusco, Nuria Guiu Sagarra, Rehin Hollant, Antoine Horde, Georges Labbat, Oskar Landström, Theo Livesey, Louise Perming, Katia Petrowick, Richard Pierre, Anja Röttgerkamp, Jonathan Schatz, Gisèle Vienne, Henrietta Wallberg, Tyra Wigg

PREISE

IF IT WERE LOVE gewann den TEDDY-Award als bester Dokumentarfilm der Berlinale 2020. Er erhielt den Hauptpreis (ARTE Dokumentarfilmpreis) der filmwoche Duisburg 2020. Mit der Schulnote 1,35 erhielt IF IT WERE LOVE die zweitbeste Audiencebewertung beim qffm-München 2020. Des Weiteren gewann der Film den PerSo-Award, Persofilmfestival – Italien. 

PATRIC CHIHA / Regisseur

Patric Chiha wurde 1975 in Wien geboren. Nach seinem Studium (Modedesign in Paris und Filmschnitt in Brüssel) führte er Regie bei mehreren Kurz- und Dokumentarfilmen (HOME, WHERE IS THE HEAD OF THE PRISON? THE GENTLEMEN), die auf zahlreichen Filmfestivals gezeigt wurden. Sein erster langer Spielfilm, DOMAINE mit Béatrice Dalle, feierte 2009 beim Filmfestival in Venedig Premiere. Er setzte seine Arbeit mit BOYS LIKE US (2014) und zwei Dokumentarfilmen fort: BROTHERS OF THE NIGHT (2016) und IF IT WERE LOVE (2019), beide wurden auf der Berlinale gezeigt. Sein neuester Spielfilm THE BEAST IN THE JUNGLE lief auf der Berlinale 2023.

Filmografie

2004 Casa Ugalde (Kurzfilm)
2005 Les messieurs / The Gentlemen (Dokumentarfilm)
2006 Home (Kurzfilm)
2007 Où se trouve le chef de la prison? / Where Is the Head of the Prison? (Kurzfilm)
2009 Domaine (Spielfilm)
2014 Boys Like Us (Spielfilm)
2016 Brüder der Nacht / Brothers of the Night (Dokumentarfilm)
2019 Si c’était de l’amour / If It Were Love (Dokumentarfilm)
2023 La Bête dans la jungle / The Beast in the Jungle (Spielfilm) 

GISÈLE VIENNE / Choreographin CROWD

Gisèle Vienne ist eine französisch-österreichische Künstlerin, Choreografin und Regisseurin.

Nach ihrem Abschluss in Philosophie studierte sie an der Ecole Supérieure Nationale des Arts de la Marionnette Puppenspiel. In den letzten 20 Jahren tourten ihre Stücke durch Europa und wurden regelmäßig in Asien und in Amerika aufgeführt, u. a.: I Apologize (2004); Kindertotenlieder (2007); Jerk (2008); This is how you will disappear (2010); LAST SPRING: A Prequel (2011); The Ventriloquists’ Convention (2015), in Zusammenarbeit mit dem Puppentheater Halle; Crowd (2017), L’Etang (2021) und  EXTRA LIFE (2023). Ihre Bilder und Installationen wurden unter anderem im New Yorker Whitney Museum, im Centre Pompidou Paris, im Museo Nacional de Bellas Artes de Buenos Aires und im Musée d’Art Moderne de Paris ausgestellt.

Gäste:

SOPHIE DEMEYER / Performerin CROWD

Sophie Demeyer studierte von 2001 bis 2006 an der CNSMD (Conservatoire national supérieur de musique et de danse) in Lyon und anschließend an der CNDC (Centre national de danse contemporaine) in Angers. Sie hat mit Annie Vigier und Franck Apertet zusammengearbeitet. Ihr Interesse und ihre Forschung im Tanz konzentriert sich auf extreme Körperlichkeit, die durch Erschöpfung eine Aufrichtigkeit der Geste offenbart. 2016 schloss sie sich der Kompanie Gisèle Vienne an, um CROWD zu kreieren und damit auf Tournee zu gehen. Sie blieb der Kompanie als Assistentin bei den Kreationen L’ETANG und EXTRA LIFE erhalten. Sie arbeitet darüberhinaus mit den Choreographen und Regisseuren Mathilde Monnier, Thibaud Croisy, Julien Prévieux, Geisha Fontaine und Pierre Cotreau zusammen und ist Schauspielerin bei den Regisseuren Damien Manivel, Lora Mure Ravaud, Patric Chiha und Astré Desrives.

Julie Shanahan / Tänzerin und Performerin

Julie Shanahan wurde in Adelaide, Australien, geboren. Im Jahr 1981 machte sie ihren Abschluss am Centre for the Performing Arts. 1981-1984 trat sie mit der One extra Dance Company in Sydney auf. 1984 wurde sie Mitglied von Rheinhild Hoffmanns Bremer Tanztheater und wechselte mit der Kompanie 1986-1988 an das Schauspielhaus Bochum. 1988 kam sie als Tänzerin zum Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und ist dort bis heute als Tänzerin und Probenleiterin tätig. Außerdem arbeitet sie für die Pina Bausch Foundation bei Wiederaufnahmen des Pina Bausch Repertoires.

In den letzten Jahren hat sie auch Kreationen mit Tim Etchells, Alan Lucien Øyen und Rainer Behr gemacht. Im Jahr 2021 trat sie in Robert Wilsons Stück „I was sitting on my patio this guy appeared I thought I was hallucinating“ auf und ging damit auf Tournee. Seit 2022 ist sie mit dem Stück L’Etang unter der Regie von Gisèle Vienne auf Tournee.

Barbara Kaufmann / Tänzerin und Performerin

Barbara Kaufmann studierte Tanz an der Iwanson International School of Contemporary Dance, der Königlichen Ballettakademie Stockholm, der Folkwang Universität der Künste und trainierte in New York in den Studios von Graham, Cunningham und Limon. Sie tanzte bei der Iwanson Dance Company (1979) und im Folkwang Tanzstudio (1984). Seit 1987 ist sie Teil des Ensembles Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und arbeitete bei der Pina Bausch Foundation. Sie war an der Entwicklung von diversen Projekten für die Company und die Pina Bausch Foundation beteiligt. Sie ist bis heute eine wichtige Protagonistin in der Vermittlung des Tanzerbes von Pina Bausch.

Helge Lindh, MdB und TANZRAUSCHEN Schirmherr

Helge Lindh, deutsch-finnischer Germanist und Politiker und der Schirmherr von TANZRAUSCHEN ist seit 2017 Bundestagsabgeordneter der SPD. Er studierte angewandte Kulturwissenschaften, Soziologie, Germanistik und Geschichte, und dann unter anderem neuere deutsche Philologie, Neue Geschichte und Soziologie. Helge Lindh ist ordentliches Mitglied im Innenausschuss und im Ausschuss für Kultur und Medien, Demokratiepolitischer sowie Kultur- und Medienpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, und Mitglied der Europa-Union Deutschland, die sich für ein föderales Europa und den europäischen Einigungsprozess einsetzt. Er engagiert sich besonders in den Bereichen Bereich Kultur, Medien und Integration für seine Heimatstadt Wuppertal.

Nelly Köster / Moderation

Nelly Thea Köster ist Regisseurin und Musikerin. Sie studierte Theaterpädagogik und Kunstgeschichte an der FH-Osnabrück und der FH-Münster und an der Hogeschool voor de Kunsten Arnheim, NL. Neben ihrer Tätigkeit als freie Theatermacherin realisiert sie unter ihrem Label cantina publica seit 2008 in Zusammenarbeit mit Choreografen, Filmemachern, Architekten, bildenden Künstlern Installationen, Performances-, Tanz-, Theater- und Filmprojekte an der Schnittstelle zwischen Kunst und Gesellschaft.