Der Tanz im Café Ada lebt

LEBENSLINIEN

Video-Impressionen des Tanzabend von und mit Cie Entretemps, Gugu Shan und Three of 3

Zwei bestens besuchte Aufführungen am vergangenen Wochenende im Café Ada legten eindrucksvoll Zeugnis davon ab, welchen Charme dieser Aufführungsort noch immer, oder vielleicht gerade jetzt, zu entwickeln vermag. Und er rückt ins Bewusstsein, welch vollkommen unverständlicher Mangel an geeigneten Aufführungsorten für den Tanz in Wuppertal herrscht. All dies in einer Gemengelage, die einzigartig in Deutschland sein dürfte: hier besteht  grosses Publikumsinteresse für den Tanz (nicht nur für das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch), das zweifellos noch weitaus grösser und breiter sein könnte, wenn es regelmäßig, sprich mehrmals wöchentlich, solche Aufführungen auf hohem künstlerischen und technischen Niveau in der Stadt gäbe. Hier besteht ein grosser Leerstand an geeigneten Industrieimmobilien. Und hier findet sich die wohl grösste vergleichbare Dichte an tänzerischem und choreographischen Kreativ-Potential auf sehr hohem künstlerischen Niveau, das allerdings in Wuppertal kaum sichtbar wird, weil es eben an besagten Aufführungsorten mangelt.

Gerade auch im Hinblick auf die Planungen des Pina Bausch Zentrums wäre hier dringend geboten, aktiv diesen Zustand zu verändern, denn das Publikum für die Aufführungen und Veranstaltungen des Pina Bausch Zentrums, jenseits des Tanztheaters, muss sich in den kommenden Jahren sukzessive entwickeln und dies nicht nur zahlenmäßig.

Dass sich Neugierde lohnt, auch dafür legte dieser Generationen umfassende, berührende Tanzabend Zeugnis ab.

Lebenslinien-Tanzabend©TANZweb.org_Klaus-Dilger

Lebenslinien-Tanzabend©TANZweb.org_Klaus-Dilger

DES HIMMELS BLAU
Ein Solo von Cie Entretemps

An diesem Tag fängt alles von vorne an: wir sind nicht mehr als ein Blick zum Himmel, in Richtung dessen, was wir gewesen sind und was wir wieder sein werden. Wir finden neue Wurzeln … gemeinsam.
Zwei Jahre nach der Geburt eines Kindes nähern Mutter und Vater sich von unterschiedlichen künstlerischen Standpunkten aus den gleichen Fragestellungen an und lassen uns in einer audio-visuellen Tanz-Video-Performance teilhaben an ihrem Bezug zur Welt. Gemeinsam entdecken sie das Zweiwerden, das Dreiwerden, das Einssein.

Tanz: Valentina Morales
Videoinstallation: Hugo Cordeau