RICK TAKVORIAN

Cool as always…

BEFORE THE FESTIVAL

schrit_tmacher 2023

WIR TRAFEN RICK TAKVORIAN,

den Erfinder und künstlerischen Leiter des schrit_tmacher justDANCE! Festivals, das in der EUREGIO -Rhein-Main stattfindet, genauer gesagt in Aachen | D, Heerlen, Kerkrade | NL und Eupen | B, kurz vor der 28.Ausgabe, die am 28. Februar beginnt und bis zum 2. April geht.

Rick lebt seit 30 Jahren im  beschaulichen Raeren mit seinen auffällig hübschen belgischen Häuschen, einen Steinwurf von der Grenze zu Deutschland entfernt, das gleich jenseits der Straße hinter dem Kindergarten beginnt. Wir sitzen in der Küche, in der vermutlich schon einige der weltgrößten Tanzkünstlerinnen und -künstler  gesessen haben dürften, von den Größen der Musikwelt, wie Laurie Anderson und Brian Eno, ganz zu schweigen. Rick ist das, was wohl mit „coole Socke“ gemeint ist, wenn respektvoll von einer Riesenkompetenz ohne Allüren gesprochen wird. Es geht natürlich um „Tanz und Tanzartiges…“ wie das renommierte Festival in seinen Anfangsjahren noch hieß…

Festivalschwerpunkte…

„… ergeben sich im Zuge der Programmierung“, meint Rick Takvorian, „sonst könnte es leicht passieren, dass wir ein Stück toll finden, aber es passt dann nicht zu den Schwerpunkten. Das wollen wir vermeiden.“ Den Auftakt in Heerlen wird die Kanadierin Marie Chouinard, die mit ihren weltberühmten, oft provokanten Stücken, nicht die einzige Vertreterin des kanadischen zeitgenössischen Tanzes sein wird, der seit Jahren in Europa auf großes Interesse und Begeisterung stößt…

TRAJAL HARRELL…

…im Ludwig Forum

… In seinem neuesten Werk kombiniert er theoretische Ideen aus dem Voguing mit Gesten aus dem Butoh-Tanz, der in den späten 50er und frühen 60er Jahren in Japan entwickelt wurde. „Sister or He Buried The Body“ stellt die Verbindungen zwischen zwei scheinbar weit entfernten Tanzkulturen her und ist so eine spekulative Neuordnung der Geschichte des zeitgenössischen Tanzes und seiner Komposition. Harrell untersucht dabei, wie Körper zu einem Gefäß für Erinnerung, Vergangenheit und historischen Figuren werden.

Nanine Linnings „DOUBLE HELIX“…

„…Implantierte Chips zur Leistungsverbesserung, Schimären, Designerbabys, Stopp des Alterungsprozesses – die technologischen Optionen werden immer vielfältiger.“ kündigt das Programmheft an. Und: „Das Performanceprojekt „Double Helix“ von Nanine Linning und Designer/Videokünstler Bart Hess kombiniert bildende Kunst, Video, Liveperformance und interaktive Elemente, um die Auswirkungen biotechnologischer Entwicklungen in unserer Gesellschaft und in unserem Körper sowie die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, Technologie und Philosophie zu erforschen. Das Resultat ist ein individuelles Gesamtkunstwerk, durch das das Publikum eine gute Stunde lang hindurchgeführt wird.“

Bringt „DOUBLE HELIX“ eine ganz neue Form ins Festival?

NANINE LINNING…

… eröffnet das Festival auf Deutscher Seite in der Fabrik Stahlbau Strang mit einem ganz besonderen Format.

BELGIEN…

… gehört seit vielen Jahren zu den wichtigsten und kreativsten Ländern, wenn es um den zeitgenössischen Tanz und seine Entwicklung geht. Dabei sind es nicht nur die weltberühmten Compagnien wie ROSAS von Anne Teresa De Keersmaeker, Michèle Ann De Mey oder ULTIMA VEZ von Wim Vandekeybus, die es zu beachten gilt. Immer wieder gibt es neue Talente zu entdecken…

Auch bei der neuen Ausgabe von schrit_tmacher?

…EUPEN

… der ALTE SCHLACHTHOF im hübschen belgischen Städtchen Eupen, ist ein wunderbarer Veranstaltungsort. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass sich dort eine immer größer werdende Zuschauergruppe für den zeitgenössischen Tanz begeistert. Eupen schafft für das Festival seit Jahren die Schnittstelle zum zeitgenössischen Zirkus und bietet in dieser Ausgabe ein besonders spannendes Programm.

PARTNER IN CRIME…

.. seit 1993 findet das schrit_tmacher justDANCE! Festival in Aachen statt, damals noch unter dem experimentellen Titel „TANZ und TANZARTIGES von HEUTE“. Ein „runder Geburtstag“ stünde an, wäre da nicht COVID 19 gewesen… So ist es nun die 28.Ausgabe des bedeutendsten Festivals für zeitgenössischen Tanz, seit vielen Jahren auch in der EUREGIO-Rhein-Main. Mit ein Verdienst des niederländischen Partners Bas Schoonderwoerd, der bis zum 31.Dezember vergangenen Jahres die Theater von Heerlen und Kerkrade ungeheuer erfolgreich leitete und sich nun im „Un-Ruhestand“ befindet… Oder doch nicht?

CHINA

„… ab und zu muss man einfach versuchen, das zu bringen. Das ist opulent! Es entstehen da Bilder, die man noch lange in sich und mit sich trägt… Es kommt einfach auch sehr, sehr starker Tanz aus diesen Ländern…“

NEUE GESICHTER…

…also ich selbst bin beinahe am meisten gespannt auf die Beaverdam Compagnie aus der Schweiz und deren Choreografen Edouard Hue, der ja ein wichtiger Tänzer bei Hofesh Shechter war, den wir unter anderem im letzten Jahr gezeigt haben…

GENERATION2…

„…nicht mehr wegzudenken aus dem Festival, auch wenn wir in diesem Jahr auf Aachener Seite etwas kürzer treten mussten, wegen den Auswirkungen der Energiekrise…“

Vor allem das CoLAB ist ein ganz wichtiges Element für die grenzüberschreitende Nachwuchsarbeit geworden.

credits

Interview und Kamera: Klaus Dilger

Editing und Gestaltung: DANSEmedia | berlin

Bildnachweise:

Seite 1, 16, 24 und 28: Rick Takvorian-©Frank Petersen

Seite 4, 5 : Cie_Marie_Chouinard_duos-solos-86 Photo (c)Sylvie-Ann Pare

Seite 9: Trajel Harrell ©Orpheas-Emirzas

Seite 11, 12: Nanine Linning – Double Helix ©Emmanuel-Viverge

Seite 19, 20: B-Dance©Beijing_ManolitaChen_Photo (c) LiuRuirui

Seite 24, 25: Generation2 ©Weerklank-Dadodans

GIBT ES DENN NOCH KARTEN?