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FIRST&FURTHER STEPS 2024

Marie-Lena Kaiser, Essen

NAH

Kulturzentrum Fabrik Heeder 3.Mai, 20 Uhr, Studiobühne I – Inge-Brand-Saal

19.30 Uhr Physikalische Einführung durch die Compagnie                            

Nähe beschreibt nicht nur eine geringe räumliche Distanz, sondern auch ein Gefühl der Vertrautheit zwischen einander. „Wir stehen uns nah“. Die Choreographie NAH geht auf die Suche nach einer Form, die diese gegenseitige Vertrautheit zwischen Tänzer:innen und Zuschauer:innen annehmen kann und wie diese entsteht. Gerade dem Zeitgenössischen Tanz umgibt oft ein Geheimnis: Warum bewegen sich die Tänzer:innen auf diese oder jene Art und Weise? Ist das überhaupt noch Tanz? Muss Tanz schön aussehen?

In NAH lassen die Tänzer:innen das Publikum immer wieder teilhaben an ihren Bewegungsmotiven, choreographischen Prozessen und den damit verbundenen Emotionen. Schafft dieses Wissen Nähe? Dabei wird den Zuschauenden immer wieder die Möglichkeit gegeben, die Perspektive im Raum zu verändern. Und auch der Raum bewegt sich mit und ist Teil der choreographischen Landschaft, die sich ständig verändert. Hier gilt der Versuch, die Grenzen zwischen Zuschauer:innen und Tänzer:innen zu verschieben, sie aber nie ganz aufzulösen. NAH setzt Marie-Lena Kaisers künstlerische Auseinandersetzung mit Fragen rund um Hierarchien und Strukturen auf der Bühne fort, indem das Transparentmachen von vermeintlich undurchdringbaren Vorgängen zur künstlerischen Methode wird.

Brauchen wir Grenzen, um einander nahe zu kommen? NAH will keine Antworten finden, sondern möchte sich kritisch mit Begriffen von ‚Authentizität‘ und ‚Partizipation‘ auseinandersetzen und dabei vorschlagen, dass es nicht nur einen richtigen Zugang zum Tanz gibt.

Mit einem tänzerischen, energetischen und spielerischen Ansatz erforscht Marie-Lena Kaiser in ihrer choreographischen Arbeit Konzepte von Begegnung und Kollaboration zwischen Tänzer:innen, Zuschauer:innen, Raum und Musik. Für Kaiser ist dabei schon das Training und der Austausch von Methoden mit den Tänzer:innen ein wichtiger Raum der Wissensproduktion. Es ist ein Raum, der Machtstrukturen hinterfragt sowie die Beziehung zwischen Autorität und Autonomie, die Enttäuschungen gebrochener Vereinbarungen und die Frustrationen des eigenen Versagens thematisiert.

2016 schloss Marie-Lena Kaiser ihr Studium an der Folkwang Universität der Künste ab. Seitdem arbeitet sie als Freiberuflerin im In- und Ausland. Ihre zweite abendfüllende Eigenproduktion NAH wurde im Oktober im tanzhaus nrw, Düsseldorf, uraufgeführt. Kaiser ist Stipendiatin des Pina Bausch Fellowships 2018, welches sie mit dem mosambikanischen Choreographen Horácio Macuácua in Mozambique und Europa verbrachte. 2021 begann sie zudem den Masterstudiengang ‚Choreographie und Performance‘ am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen.

www.marielenakaiser.com/

Choreographie: Marie-Lena Kaiser – Tanz: Kati Masami Menze, Jordan Gigout, Eslam Elnebishy, Johannes Schropp, Bianca Sere Pulungan – Musik: Johannes Schropp – Dramaturgie: Alex Piasente-Szymański – Lichtdesign: Laura Salerno – Bühne: Eva Budniewski
Kostüm: Frederike Marsha Coors – Beratender Produzent: Martin Rascher – Produktionsleitung: Elena Martin Casais

Eine Koproduktion des tanzhaus nrw, Düsseldorf. Gefördert durch: NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste mit Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Stadt Essen, Kulturstiftung Essen. Kooperationspartner: Maschinenhaus Essen, PACT Zollverein, performing:group.

Im Anschluss Choreograph:innenTALK:

Marie-Lena Kaiser im Gespräch mit der Choreograph:in Elsa Artmann

Nah - Fotocredit Marie Laforge

Nah – Fotocredit Marie Laforge

Eintritt für das Tanzgastspiel: € 11,– / ermäßigt € 6,–

Bei Vorlage der Ehrenamtskarte reduziert sich der Eintrittspreis in Höhe von € 11,– auf € 9,50.

Karten können telefonisch unter 02151-864848 reserviert werden 

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