Von grossen und etwas kleineren Jubliäen

Zehn Jahre „MOVE! in town“ treffen auf 650 Jahre Stadtgeschichte und dies direkt vor dem Rathaus der Stadt Krefeld auf dem „Von der Leyen Platz“

Am Freitag, den 11. August ist Premiere, der Beginn ist um 19:00 Uhr, ebenso wie bei der zweiten Aufführung, eine Woche später am 18. August.

Zum zehnten Mal tragen die Veranstalter des Kulturbüros der Stadt Krefeld, namentlich Dorothee Monderkamp und Klaus Schmidt, den zeitgenössischen Tanz bewusst niederschwellig in die Stadtgesellschaft hinein, wie sie anlässlich des Pressegesprächs vor der neu renovierten Fassade des Krefelder Rathauses betonen.  Jeder Mensch ist eingeladen, der etwa siebzig Minuten dauernden Aufführung von Yibu Dance bei freiem Zugang beizuwohnen.

Die Compagnie um die Kurt Jooss Preisträgerin 2019, Chun Zang und Kai Strathmann, der ebenfalls für den Preis 2019 nominiert war, ist nicht zum ersten Mal mit einer Uraufführung in Krefeld zu sehen: „Whirling Ladder“, „Synthäsie“ und zuletzt „Whirling Ladder | upright“ haben nicht nur beim Publikum einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Sie sind lebendige Zeugnisse dafür, mit welchem Engagement und feinem Gespür seit nunmehr 34 Jahren das Bekenntnis „Krefeld tanzt zeitgenössisch“ gepflegt und weiterentwickelt wird. (Initiiert von Jürgen Sauerland-Freer und bald schon zusammen mit Dorothee Monderkamp kuratiert und aufgebaut)

Chun Zhang und Kai Strathmann, beide Absolventen der Essener Folkwang Hochschule, nutzen nach 2019 den Gewinn des renommierten Preises, der den Namen des Gründervaters der Hochschule trägt, um ihre eigene Compagnie zu gründen, Yibu Dance. Beide mit dem Privileg ausgestattet, ihre choreographischen Fähigkeiten mit grösseren Gruppen, in Gestalt ihrer Folkwang Kolleginnen und Kollegen, zu entwickeln und auszuprobieren, wurden jäh ausgebremst durch die Corona Pandemie und zunächst zurückgeworfen auf sich selbst.

Gezeiten_YIBU-DANCE©TANZweb.org_Klaus-Dilger

Gezeiten_YIBU-DANCE©TANZweb.org_Klaus-Dilger

Schon in „Whirling Ladder | upright“ konnten sie wieder mit einer grösseren Gruppe von fünf Tänzerinnen arbeiten und nun mit acht Tänzerinnen und Tänzern aus sieben Nationen, die allesamt ebenfalls mit der „Essener DNA“ ausgestattet sind.

Valentina Restrepo Giraldo, Jihee Kim, Nene Okada, Kyoko Oku, Julius Olbertz, Emmi Osenberg, Francesca Pavesio und Frederico Mendes Teixeira werden in  „Gezeiten“, so der Titel der Choreographie, versuchen, „…über die feine und manchmal unmerkliche Bewegung der Gewichtsverlagerung des Menschen.“ die Aufmerksamkeit der zufällig oder absichtlich Anwesenden zu erlangen.

„Die Performance fängt die kostbaren Momente zwischen Vorbereitung und Umsetzung, Orientierung im Raum und Positionswechsel ein. So rückt die Produktion auch die Gegenwart als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft in den Blick.

Das Gehen ist die Hauptbewegung in diesem Stück. Es bezieht das Publikum ein, das mit seinem eigenen Schritttempo an der Aufführung teilhaben, sie durchlaufen, diese menschlichen „Gezeiten“ genießen oder verlassen kann. Die Tänzer:innen verändern ihren Gang durch die Zeit, indem sie auf ihren eigenen Körper und Herzschlag hören. Sie teilen diesen fließenden Prozess mit dem Publikum und laden es ein, zum Herzschlag der Stadt Krefeld zu werden und seine eigene Zukunft als Bewegung zu schreiben.“ so die Absichtserklärung des spannenden Choreografen-Duos.

Eine Produktion im Auftrag des Kulturbüros der Stadt Krefeld.

„MOVE! in town“ ist ein Beitrag des Kulturbüros zur 650-Jahr-Feier der Stadt Krefeld.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Und getanzt wird bei jedem Wetter.

TANZwebKREFELD.de wird davon berichten, in Wort, Bild und Film – auch dies schon im zehnten Jahr.

Gezeiten_YIBU-DANCE©TANZweb.org_Klaus-Dilger

Gezeiten_YIBU-DANCE©TANZweb.org_Klaus-Dilger