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PREMIERE Soundtracking the Stage – Özlem Alkis
23. Oktober 2020 @ 20:00 - 21:00
Eine Veranstaltung um 20:00 Uhr am 24. Oktober 2020
Eine Veranstaltung um 18:00 Uhr am 25. Oktober 2020
PREMIERE Soundtracking the Stage
Özlem Alkis in der TanzFaktur
23. und 24.Oktober jeweils 20 Uhr und 25.Oktober 18 Uhr
Wie klingt Bewegung? Was setzt körperlicher Sound in Gang?
Die Verschiebung eines Fußes am Boden begleitet Donner-Grollen, es knarrrrrrrzzzzzzzt, eine Welle geht durch die Wirbelsäule in eine kreisende Kopfbewegung über. Körper bewegen sich simultan über den Bühnenboden, umhüllt von polyphonen, zirkulierenden Klängen, die von den Körperbewegungen ausgehen, über sie hinauswachsen und in ihrer Intensität erstaunen. Die Bewegungen der fünf Tänzer*innen produzieren Geräusche, Sound provoziert Bewegung – ein Zyklus, in dem Ursache und Wirkung verschwimmen. Was gibt den Impuls? Geräusch und Bewegung operieren als System, sie erzeugen sich gegenseitig und zirkulieren in Feedback-Schleifen. Sie schaukeln sich auf, flachen ab, verschieben sich und bauen sich erneut auf. Verwobene Stränge aus Bewegung und Klang fordern die Wahrnehmung und unseren Blick auf Tanz heraus. Die knarzenden, grollenden, quietschenden, summenden Körper und Alltagsgegenstände beim hochdynamischen Tracking des Bühnenraumes eröffnen einen mehrdimensionalen Imaginationsraum, der visuelle Betrachtungsweisen mit auditiven Erfahrungen konfrontiert. Den kompositorischen Verfahren in SOUNDTRACKING THE STAGE liegt die gemeinsame Recherche mit dem Foley Artist Dieter Hebben (flausen+ Residenz 2019) zugrunde, in der ein Verständnis der Praxis des Geräuschemachens entwickelt und in Özlem Alkış choreographische Arbeitsweise inkorporiert wurde.
Özlem Alkis, geboren in Istanbul, lebt in Köln als freischaffende Künstlerin und Choreographin. In der Reverbs-Serie konzentrierte sie sich auf die Resonanz als soziales, musikalisches und physikalisches Phänomen. Ihre Forschung entwickelt sich mit Wahrnehmungsmodalitäten: wie diese durch die Evolution bedingt sind und wie sie bestimmte Mechanismen geschaffen haben. Wie können wechselnde Sinne (vom Sehen bis zum Hören) neue Erkenntnisse über die Gesellschaft und den sozialen Mechanismus eröffnen? 2003 nahm sie am Studienprogramm „ex.e.r.ce“ des Centre Chorégraphique National de Montpellier teil und anschließend am Choreographischen Forschungsprogramm „essais“ am Centre National de Danse Contemporaine-Angers. Sie war Mitbegründerin und bis 2012 Co-Leiterin des Festivals Amber Art and Technology in Istanbul. 2012 leitete sie in Istanbul das Special Issue European Project, das die Entwicklung diskursiver Praktiken in darstellenden Künsten fördert. An der Hochschule für Musik und Tanz in Köln belegt sie ab 2012 den Masterstudiengang Tanzvermittlung im zeitgenössischen Kontext. In 2015 war sie Berlin-Stipendiatin der Akademie der Künste (AdK) Berlin und zudem ein Gründungsmitglied von den ehrenfeldstudios für Tanz in Köln. 2016 erhielt sie das Stipendium der Akademie der Künste der Welt. Sie erhielt 2015 und 2018 Forschungsförderung der SK Stiftung Kultur. Seit 2015 produziert sie ihre eigene Arbeit mit nationalen und internationalen Förderungen und präsentierte diese z.B. in: Türkei, Frankreich, Serbien, Slowenien, Kosovo, Israel, Kroatien, Deutschland.
Choreographie, künstlerische Leitung Özlem Alkis – Tänzer*innen Camilla Schielin, Jennifer Döring, Brigitte Marielos Vargas Huezo, Christoph Speit, Constanza Javiera Ruiz Campusano – Music, Komposition Marc Behrens – Sound Dramaturgie, Foley Artist Dieter Hebben – Dramaturgische Zusammenarbeit Constanze Schellow, Anna-Carolin Weber
Koproduziert durch: tanzhaus nrw, Düsseldorf.
Mit Unterstützung durch: NRW Mittelzentren Förderung Bonn, CocoonDance, theaterimballsaal, Residenzprogramm Quartier am Hafen 2020, TanzFaktur. Gefördert durch: Kulturamt der Stadt Köln, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste e.V., Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Kunststiftung NRW.