dance & dare

– eine Sprache für den Tanz | re-writing dance –

startet im Rahmen des Festivals „schrit_tmacher – justDANCE!“ grenzüberschreitend in Aachen, Heerlen, Kerkrade und Eupen und in deutsch-niederländischer Cooperation von TANZweb.org mit DansBrabants und Domain voor Kunstkritiek

NACHWUCHSLABOR FÜR EINE NEUE | ZEITGENÖSSISCHE TANZSICHT UND SICHTBARMACHUNG DES TANZES

„Durch den Tanz eine Sprache für das Leben zu finden…“ dies war nicht nur das Anliegen von Pina Bausch, sondern ganzer Generationen von Tänzer*innen und Choreograf*innen, die durch diese Tür gegangen sind, die Pina Bausch in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit ihrer Arbeit aufgestossen hatte. Dieser Satz beinhaltet aber auch, dass Worte und Mathematik nicht ausreichen, das Leben vollumfänglich zu erfassen und zu vermitteln und mit Anderen, jenseits der sprachlichen und kulturellen Grenzen, darüber zu kommunizieren.

Kann es denn dann genügen, den Tanz über Worte erfassen zu wollen, oder bedarf es dann nicht auch eines Bemühens, eine Sprache für den Tanz zu finden?

Unser Ziel ist es, auf hohem journalistischen Niveau in Wort, Bild und Film, eine neuartige und unabhängige Sicht auf und für den Tanz zu entwickeln, die von gesellschaftlicher Relevanz ist und die mit ihrem Blick aus verschiedenen kulturellen Sichtweisen und -winkeln, einschliesslich der Mehrsprachigkeit in Nachtkritiken und Artikeln, sich auch einem internationalen Publikum zuwendet. Wir bemühen uns um eine neue Form von Reflexion und eine spannende Sichtbarmachung von Tanz. Eine Form collageartiger, bewegter und bewegender Tanzkritik, die Sprach- und Landesgrenzen, aber auch die Grenzen der Beschränkung auf rein mathematische oder linguistische Logik überwindet, gerade so wie der Tanz selbst.

Dies bedarf auch einer neuen Generation von Schreibern und Filmern über Tanz auf der Basis einer hohen Kompetenz, sowohl bezüglich der Kunstform, der Integrität und Fairness, als auch der Beherrschung der jeweiligen Medien.

Wir wollen einen substanziellen Weg für Autoren und Filmemacher entwickeln, dessen Ergebnisse hoffentlich mehr sein werden, als die reine Zusammenführung der Medien. Wir wollen uns und sechs jungen Berufsanfängern, und hier ist nicht das Lebensalter gemeint, die sich in der Tanzkritik weiterentwickeln wollen und sich gezielt dieser Herausforderung stellen, hierzu eine Möglichkeit bieten. Dies richtet sich nicht nur, aber vor Allem an Expert*innen des Tanzes, also Tänzer*innen und Choreograf*innen, die hier eine zweite Karriere entwickeln wollen.

Austausch, Erfahrung und Besprechung (Feedback) sind zentral für den gesamten Prozess. In sogenannten Hubs, das sind intensive Zeitmodule der Zusammenarbeit, soll die Verbindung und das Verhältnis zwischen Textkritik und Filmkritik neu vermessen und ausgelotet werden, so dass wir am Ende des Prozesses ein neues Format entwickelt haben werden. Darüber hinaus verbinden wir in zwei von sechs geplanten Modulen niederländische und deutsche „Young Professionals“, um grundlegend andere, kulturell bedingte Sichtweisen auf das Schreiben von und über Tanz zu erfahren.

Dies geschieht auch in enger Zusammenarbeit mit der niederländischen „DomainvoorKunstkritiek“ und mit „DansBrabant“. Gemeinsam führen wir die ersten beiden Laboratorien durch. Der Startschuss findet im Rahmen des schrit_tmacher-Festivals in Aachen | D und Heerlen | NL statt, gefolgt vom niederländischen Moving Futures Festival in Breda und Tilburg.

Weitere Module folgen, die in Kürze ausgeschrieben und angekündigt werden.

Gefördert wird das Gesamt-Projekt von der Kunststiftung NRW, der Jackstädt Stiftung, der Stadt Wuppertal, dem NRW KULTURsekretariat und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Investitionsfonds, durch den die technische Ausrüstung für dieses Projekt sicher gestellt werden konnte, sowie die jeweiligen Partner der einzelnen Laboratorien: die Stadt Aachen und die Parkstad  Limburg Theaters im Rahmen des schrit_tmacher Festivals, sowie DansBrabants im Rahmen des Moving Futures Festivals in den Niederlanden.

SOLIDARITOT Rehasal Fotos Solidalitot von Maciej Zakrzewski

SOLIDARITOT Rehearsal Fotos Solidalitot von Maciej Zakrzewski