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OVERFLOW

Alexander Whitley Dance Company aus Grossbritannien eröffnet in Aachen das Schrit_tmacher justDANCE! Festival 2022

von Klaus Dilger

Selten sind Titel so gut gewählt wie bei der Eröffnungsproduktion in der Aachener Fabrik Stahlbau Strang: Alexander Whitley „überflutet“ die Zuschauer_innen in der fantastischen Aachener Spielstätte mit Sinneseindrücken, die vor allem vom Lichtfeuerwerk der kinetischen Installation ausgehen, die die fünf Tänzerinnen und Tänzer räumlich immer wieder überraschend erlebbar machen. Dabei wiederholen sich die choreografischen Muster, als wollten sie verdeutlichen, dass die Menschen zunehmend einer Welt ausgeliefert sind, die von künstlichen Intelligenz bestimmt wird und in der Emotionen nur noch als posierte Oberflächen und Gruppenbilder vorkommen. „Sie waren einander so nahe gekommen, dass für Gefühle kein Platz mehr war…“ Dies mag für Manche auch diese gewaltige Bewegungs-Liaison beschreiben, bei der die Wellen des Lichts und der Töne so übermächtig waren, dass sie alles Menschliche mit sich fortgerissen haben.

Am Ende dieses künstl(er)i(s)chen Tsunamis, wenn die Welle wieder ins Meer zurückgekehrt ist, bleibt eigentlich die Aufarbeitung dessen, was gerade über die Zuschauenden hinweggefegt war, doch hierfür nimmt sich das Publikum nicht die Zeit: Standing Ovations gepaart mit trampelnden Beifallskundgebungen erlösen die beteiligten Künstler_innen wie die Zuschauenden gleichermaßen.

OVERFLOW-Alexander-Whitley©TANZweb.org_Klaus-Dilger

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