Die 22. Krefelder Tage für modernen Tanz beginnen am 22. September und gehen bis 3. November 2023

Ist Kunst per se politisch oder muss sie politisch(er) werden…?

Dieser Gedanke scheint auch die Macher_innen von MOVE! in zunehmendem Maße zu beschäftigen

Ob dies nur gut gemeint ist, oder sich tatsächlich in den Stücken widerspiegelt, die eingeladen wurden? Auf diese Entdeckungen freuen wir uns hoffnungsvoll und kritisch:

Im Programmheft heisst es dazu:

We cheer. We lead. We know there is a need.

We cheer. We lead. We know there is a need.

Let’s do it.

(Textzeilen aus Sprechchor des Stücks RADICAL CHEERLEADING von Zufit Simon.)

Yes, let’s do it! Zum 22. Mal finden in diesem Jahr die Krefelder Tage für modernen Tanz MOVE!  statt. Über einen Zeitraum von sechs Wochen sind in der Fabrik Heeder spannende Positionen des zeitgenössischen Tanzes aus NRW und – ermöglicht durch das Format MOVE!_extended – weiteren Regionen Deutschlands zu sehen.

Because there is a need.

In einer Zeit, in die sich diverse Folgen der Corona-Pandemie sowie lokale und globale Konsequenzen des andauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine einschreiben, möchte das Festival MOVE!  Momente des Zusammenseins stiften. Ausgehend von der Tanzkunst denkt das Festival über Möglichkeiten des Widerstands und über die eigene Widerstandsfähigkeit nach. Angesichts der Schwierigkeiten und der hohen psychischen Belastung, mit denen der/die Einzelne oder ganze Gruppen der Gesellschaft (gegenwärtig) konfrontiert sind, aktiviert MOVE!  die Kraft, die aus Zusammenhalt entsteht und die sich aus der Begegnung mit anderen speist.

Pessimistischen und rassistischen Stimmen sowie den sich dadurch vertiefenden Rissen im gesellschaftlichen Zusammenhalt gilt es, etwas entgegenzustellen. MOVE!  und MOVE!_extended präsentieren unter dem Motto »Forms of resistance and being together« unterschiedliche Tanz-Positionen. Eingeladene Produktionen deklinieren Widerstand und/oder Formen des Zusammenseins auf eigene Weise durch und machen verschiedene Perspektiven auf Zusammenhalt sowie Voraussetzungen für diesen erfahrbar.

Es ist die Bewegung, die Tanz, selbst im Stillstand, immer ist und die MOVE!  sucht – nicht nur auf der Bühne, sondern auch in dem Raum, in den das Bühnengeschehen ausstrahlt, in dem Gedanken und Ideen Funken schlagen können.

We resist! We resist! We won’t stop.

MOVE!  lädt ein zu Gastspielen mit den Künstler:innen und Compagnien bodytalk, Alfredo Zinola Productions, Senzenberger Projects, CocoonDance und MIRA aus NRW. Und im Rahmen des Formates MOVE!_extended  sind Aufführungen der Choreograph:innen Anna Konjetzky, Kolja Huneck, Lois Alexander und Zufit Simon zu erleben.

We cheer.

Neben dem umfangreichen Bühnenprogramm bietet MOVE!  den Zuschauer:innen auch in diesem Jahr eine ganze Reihe von Veranstaltungen an, die inhaltliche Fäden der verschiedenen Tanzproduktionen weiter spinnen und dem Potenzial nachspüren, das ausgehend von den Arbeiten entfaltet werden kann. Auch an einer Physical Introduction, Workshops, Nachgesprächen und alternativen Austausch- und Vermittlungsformaten fehlt es nicht.

Together. We fight. Together.

Radical-Cheerleading_cDieter-Hartwig

Dorota Michalak (v.l.) , Erika Leo (v.r.) , Sunayana Shetty (h.l.) , Cary Shiu (h.m.) & Zufit Simon (h.r.)©Dieter Hartwig