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BUNDESKUNSTHALLE – STUDIO BONN

„A Mentsh is a Mentsh“

Folge 3 der Gesprächsreihe mit Nicole Deitelhoff und Meron Mendel – Kunst und Kultur nach dem 7. Oktober 2023 – Veranstaltungshinweis: 11. Juni 2024, 19 Uhr  und Live im Forum der Bundeskunsthalle und im Livestream unter studiobonn.io

Nicole Deitelhoff und Meron Mendel diskutieren in der dritten und letzten Folge der Gsprächsreihe mit Uwe Becker, Alena Jabarine und Christoph Möllers über den Umgang mit Antisemitismus, Rassismus und Post-Kolonialismus.

Die öffentliche Auseinandersetzung um den Nahost-Konflikt hat das kommunikative Verhalten in vielen sozialen Milieus massiv verändert. An die Stelle analytischer Beobachtungen und differenzierter Beschreibungen sind vielerorts polemische Vereinfachungen und persönliche Anfeindungen getreten. Die spezifische Dynamik des Konfliktes forciert die Bildung von Lagern, die sich – selbst weit entfernt vom Kriegsgeschehen – scheinbar unversöhnlich gegenüberstehen. Der Versuch, sich einigermaßen unabhängig und integer abseits oder gar vermittelnd zwischen den Konfliktparteien zu positionieren, wird immer schwieriger.

Wie sind diese komplexen sozialen und kommunikativen Prozesse zu verstehen? Warum erliegen ihnen selbst diejenigen, die sonst kritisches Denken, künstlerische Freiheit und soziales Engagement für sich in Anspruch nehmen?

Insgesamt hat sich die Lage seit dem 7. Oktober auch in Deutschland und Europa weiter zugespitzt. Die Fronten sind verhärtet und eine legitime Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung überschreitet immer öfter die Grenze zu gewalttätigen Protesten oder persönlichen Angriffen auf Jüdinnen und Juden im öffentlichen Raum.

Im dritten und letzten Gespräch über die Auswirkungen des 7. Oktober 2023 auf Kunst und Kultur werden Nicole Deitelhoff und Meron Mendel gemeinsam mit ihren Gästen deshalb darüber diskutieren, welche Formen der öffentlichen Auseinandersetzung derzeit noch produktiv sind und inwiefern gesetzliche Regulierungen zum Schutz vor Anfeindungen notwendig oder im Gegenteil kontraproduktiv sind.

Uwe Becker ist seit 2019 Beauftragter der Hessischen Landesregierung für Jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus und war zudem Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Darüber hinaus war er von 2016 bis 2021 Bürgermeister und Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt und von 2022 bis Anfang 2024 Staatssekretär für Europaangelegenheiten. Seit 18. Januar 2024 ist er zudem Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Finanzen.

Alena Isabelle Jabarine ist Politikwissenschaftlerin und freie Journalistin. Als freie Fernseh- Radio- und Printreporterin arbeitete sie u.a. in Projekten für die NDR-Formate STRG F und Panorama 3, für das WDR-Format Monitor StudioM, für Spotify Original Podcasts sowie als Autorin für Die Zeit und Süddeutsche Zeitung.

Christoph Möllers ist seit 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2011 bis 2014 war er Richter im Nebenamt am Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg. Seit April 2012 ist er Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Gastprofessuren an den Universitäten Paris I und II, Princeton University, der Central European University und der LSE. Als Prozessvertreter vor dem Bundesverfassungsgericht hat er auch Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung vertreten.

Nicole Deitelhoff

Nicole Deitelhoff ist Leiterin des Peace Research Institute Frankfurt – Leibniz-Institut für Friedens- und Konflikt-forschung in Frankfurt am Main. Sie leitete 2022 die Expertenkommission, die den Antisemitismus-Vorwürfen gegen die documenta fifteen nachging.

Meron Mendel

Meron Mendel, 1976 in Ramat Gan, Israel, geboren, ist Professor für Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main. Zuletzt erschien von ihm „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“ (KiWi 2023).

Naneci Yurdagül aus Frankfurt am Main, ist Bildhauer und Performance-Künstler. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Bombay. Seine Performance LORELEY wurde am 3. Oktober 2023 in der Bundeskunsthalle uraufgeführt. Der Titel der Reihe ist Yürdagüls Arbeit Untitled – a mentsh is a mentsh entliehen. Yürdagül gestaltet für die Serie das Bühnenbild.

Tickets: 10 €/erm. 5 €, Eintrittskarten sind an der Kasse und online erhältlich.

Naneci Yurdagül, Ohne Titel – a mentsh is a mentsh

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