Online Film-Premiere:

Dancing at Dusk – A moment with Pina Bausch’s The Rite of Spring

Ein Kommentar von Klaus Dilger

Es hätte eines der wohl interessantesten Projekte der Pina Bausch Foundation der letzten Jahre werden können, in Zusammenarbeit mit dem  Tanztheater Wuppertal Pina Bausch: die Einstudierung der legendär gewordenen Choreografie von Pina Bausch „Das Frühlingsopfer“ aus dem Jahr 1975 mit einem hierfür extra gegründeten Ensemble aus 38 Tänzerinnen und Tänzer, allesamt aus dem Afrikanischen Kontinent zusammengestellt. Dazu noch die Erarbeitung eines Duetts von und mit einer Ikone des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes, Germaine Acogny und einer der Ikonen der ersten Stunde des Tanztheaters Wuppertal, Malou Airaudo, um den Abend zu komplettieren und eigenständig tourneefähig zu machen. Im März hätte in Senegal die Uraufführung stattfinden sollen, ehe der Abend in Wuppertal, London, Paris und anderen Europäischen Städten gezeigt worden wäre. Dazu ist es nun auf Grund der Corona-Pandemie nicht gekommen und das Projekt bleibt (noch) unerfüllt bezüglich seiner Miterlebbarkeit.

Nur wenige Tage vor der Premiere wurde stattdessen eine Probe in Kostümen gefilmt an einem Strand im Senegal und für die Tänzerinnen und Tänzer anscheinend erstmals auf Sand als Untergrund und Boden für die Choreografie, der im Original aus Torfmull besteht.

Das Setting des Films ist trotz Probensituation spektakulär: ein Sandgeviert, das Meer im Hintergrund erahnend, gelegentlich ganz klein im Hintergrund Strandspaziergänger und fussballspielende Menschen, in rasch abnehmender Helligkeit, kurz nach Sonnenuntergang an der afrikanischen Küste. – Dem Vernehmen nach die letzte, die einzige Chance, das bisher Erarbeitete in einem dramatischen „Bühnenkontext“ aufzuzeichnen.

Wer in Wim Wenders Film „PINA“ ein Meisterwerk des Tanzfilms sieht, und sich nicht sehnlichst gewünscht hätte, dass der hochdekorierte Filmemacher ein wenig mehr Ahnung von Tanz und Choreografie und dem Kern und der Seele des Werks von Pina Bausch  gehabt hätte, der wird auch von dieser Aufzeichnung begeistert sein.

Der von der Kunststiftung NRW beauftragte Filmemacher Florian Heinzen-Ziob, samt Kameramann Enno Endlicher und Team, haben dennoch ein sicherlich wichtiges Dokument geschaffen, das als Teil einer Gesamtdokumentation dieses Experiments der Einstudierung ganz wesentliche Eindrücke und Informationen zur Übersetz- und Übertragbarkeit des Werkes von Pina Bausch liefern wird, insbesondere auch zur Frage der Zusammensetzung eines Werkes und dem, was ein Werk ausmacht und hier ganz speziell zur Bedeutung der Bewegungssprache der Choreografin für das Werk.

Viele Choreografinnen und Choreografen haben sich an der grandiosen und ungeheuer komplexen  Komposition versucht, mit der Igor Strawinsky bei der skandalträchtigen Uraufführung von „Le Sacre du Printemps“ (Das Frühlingsopfer) 1913 in Paris so etwas wie einen künstlerischen „Urknall“ im Bereich der Musik ausgelöst hatte, zumindest im Genre der Kompositionen für den Tanz.

Nijinskis Choreografie der Uraufführung wiess mit ihren Ensemble-Bewegungen und teils abstrakten geometrischen Anordnungen und fragmentierten Bewegungsfolgen ihrerseits bereits weit in die Zukunft der Tanzkunst und wurde als Beginn der „Ballett-Moderne“ eingeordnet, auch wenn sie viele folkloristische Elemente verarbeitete, in ihren Verweisen auf ein heidnisches Russland und seine überlieferten Gebräuche. Nijinsky hatte ein anarchisches Ritual zwischen stampfenden Schrittfolgen und solchen auf hoher halber Spitze inszeniert, das allen bisherigen Sehgewohnheiten des damaligen Ballettpublikums widersprach, im Gleichklang mit der avantgardistischen Musik Strawinskys, die jede Hörgewohnheit auf den Kopf stellte und gleichzeitig einen Teil des Publikums im Innersten zu ergreifen und mitzureissen vermochte.

DancingatDusk_12_c_polyphem-Filmproduktion

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Nijinskys Ritual wurde ausgeführt von Alten und Jungen, Männern und Frauen in rau und roh anmutenden Kostümen, mystischen, symbolischen und mythologischen Figuren in ihrer ganzen archaischen Unerbittlichkeit und scheinbarer Unausweichlichkeit, bis sich eine „Jungfrau“ einer Gottheit opfert, indem sie sich zu Tode tanzt, ehe ihr toter Körper von der Menge in die Höhe gereckt und dieser Gottheit symbolisch übergeben wird.

Bausch greift diese scheinbare „Unausweichlichkeit der Erfüllung überlieferter Rituale“ auf und demaskiert sie zugleich, indem bei ihr die „Opfer fordernde Gottheit“ in Wahrheit nichts anderes ist (und war), als der Machtanspruch des männlichen Geschlechts über den weiblichen Körper.

Gleichzeitig wird dadurch der Tanz des „Opfers“ bis zum Tod  in Wahrheit zu einem Sieg desselben, indem es die tragische Kraft und Stärke aufbringt, das „rote Opferkleid“ anzunehmen und gleichzeitig ihren Körper diesem Machtanspruch zu entziehen, während Alle, Männer wie Frauen, die diesem (sinnlosen und sinnlos gewordenen) Ritual beigewohnt und es zugelassen und befördert haben, als Schuldige zurück bleiben. Und doch lässt Pina Bausch die Tänzerinnen und Tänzer auf eine Art und Weise tanzen, die nahe legt, dass sich niemand, diesem Ekstase gleichen Taumel zu entziehen vermag: kollektives Gedächtnis und kollektive Schuld zugleich. Schuld, Macht, Gier, ausweglose Verstrickungen und ein Kampf der Geschlechter, das sind einige der Themen, die Pina Bausch hier anlegt und die sie über weite Strecken ihres Schaffens begleiten werden.

Seit 1975, als Pina Bausch ihre Version des „Frühlingsopfers“ am 3. Dezember auf die Wuppertaler Bühnen brachte, dürfte sich der Widerspruch in Grenzen halten, wenn jemand behauten würde, dass Pina Bauschs Choreografie die wohl gültigste und genialste Interpretation dieses Meisterwerkes sei.

Bis ins kleinste Detail hat die Choreografin für ihre 26 Tänzerinnen und Tänzer eine Bewegungssprache entwickelt, die in jeder Sekunde das Ritual in dem torfbedeckten Bühnenraum Rolf Borziks beseelen und die im Gleichklang der Bewegungen, gemeinsamen Kraft- und Energiezentren entspringend, den Atem dieses Rituals entstehen lassen (ohne jemals einstudiert zu wirken – wenn die Künstler diese Sprache Pina Bauschs beherrschen).

Bauschs „Frühlingsopfer“ ist so zeitlos wie Strawinskys Musik, ein Merkmal das wohl nur Kunst zu eigen ist, auch wenn manche gerne im Zusammenhang mit anderen Bausch-Stücken darauf verweisen möchten, dass ihre Themen in die Jahre gekommen seien, insbesondere hinsichtlich der Gender-Fragen und -Rollen. – Nicht alle Werke von Pina sind Meisterwerke, auch wenn sie alle spannend sind, zumal beim ersten Sehen. Aber: Wie Pina ihre Themen entwickelt hat, in dem Versuch mit dem Tanz eine Sprache für das Leben zu entwickeln, und ihrer Überzeugung, dass das Fragen nie aufhört, lässt dennoch den Schluss zu, dass Pina Bauschs Stücke heute noch immer zum Spannendsten und Zukunftsweisendsten im Tanz, Theater und Film gehören, ebenso wie vermutlich ihre Neuschöpfungen, wäre sie noch am Leben.

Genauso spannend bleibt in diesem Kontext die Frage, wie sich das „Frühlingsopfer“ von Pina Bausch in einen anderen Kulturkreis wird | hat übertragen lassen, dessen gesellschaftlichen Fragestellungen sich möglicherweise vollkommen anders stellen? Die Pina Bausch Foundation hatte im Vorfeld zu dem grossartig und begeisternd anmutenden Projekt bereits einen Informationsabend mit den beteiligten Produzenten im Alten Schauspielhaus Wuppertal, dem zukünftigen „Pina Bausch Zentrum“, abgehalten. In diesem wurde von einer Kollegin die Frage formuliert, ob es denn nicht auch kritisch, vielleicht sogar gefährlich sei, mit dem Thema des „Frühlingsopfers“ in Bauschs Choreografie vereinfachende Klischees zu befördern, woraufhin sie aufs Schärfste von Germaine Acogny angegriffen wurde, die vehement einforderte anzuerkennen, dass die afrikanischen Tänzerinnen und Tänzer eins zu eins Pina Bauschs Werk und Choreografie umsetzen werden.

Die Pina Bausch Foundation schreibt in ihrer Pressemeldung zum Erscheinen des Probenfilmes: „ Der Film zeigt die letztmögliche Probe von „Das Frühlingsopfer“, die stattfand bevor der Probenprozess abgeschlossen und die Produktion premierenreif war. Vor diesem Hintergrund bitten wir darum, den im Film festgehaltenen Durchlauf im Kontext einer Probe zu betrachten und ihn nicht formell zu rezensieren.“

Allein aus diesem Grund werden wir also NICHT auf Germaine Acogny’s Behauptung eingehen und stattdessen dringend empfehlen, sich mit diesem grossartigen Projekt auseinander zu setzen und sich noch viele Male dieses Probendokument zum Preis von 5,50 Euro anzusehen*, denn, anders als bei Wim Wenders „PINA“ Film, sollen die Einnahmen den beteiligten Künstlern zu Gute kommen.

*common ground[s] • Das Frühlingsopfer ist eine Gemeinschaftsproduktion von Pina Bausch Foundation, École des Sables und Sadler’s Wells, koproduziert durch Théâtre de la Ville (Paris), Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Holland Festival (Amsterdam) und Festspielhaus St. Pölten, das nun durch die Corona-Pandemie, so kurz vor Fertigstellung ausgebremst wurde und bisher nur in Form einer gefilmten Durchlauf-Probe in Kostümen, eine Ahnung von dem möglichen Ergebnis vermitteln möchte.

Dancing at Dusk – A moment with Pina Bausch’s The Rite of Spring ist vom 1. bis 31. Juli 2020 zum Preis von 5,50 € über die Digital Stage des Sadler’s Wells weltweit verfügbar, heisst es in der Meldung, und auch, dass die Einnahmen aus den Leihgebühren für den Film den Künstlerinnen und Künstlern zu Gute kommen sollen! Also schon allein deswegen unbedingt anschauen und auch das sogenannte Bonusmaterial zu den Proben!

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Pressemeldung der Pina Bausch Foundation:

Mit einzigartigen Filmaufnahmen geben Pina Bausch Foundation, École des Sables und Sadler’s Wells Einblick in den Prozess der Einstudierung von Pina Bauschs Werk Das Frühlingsopfer im Senegal. Entstanden kurz vor den weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus und nur wenige Tage vor der Weltpremiere in Dakar, zeigen die Aufnahmen die vorerst letzte Durchlaufprobe des für die Produktion eigens zusammengekommenen Ensembles von 38 Tänzer*innen aus 14 afrikanischen Ländern.

Der Film dokumentiert dieses Ensemble bei den Vorbereitungen für eine internationale Tournee und bietet Gelegenheit, Pina Bauschs Choreografie zu Igor Strawinskys Le Sacre du Printemps abseits internationaler Bühnen zu erleben.  Dancing at Dusk – A moment with Pina Bausch’s The Rite of Spring ist vom 1. bis 31. Juli 2020 zum Preis von 5,50 € über die Digital Stage des Sadler’s Wells weltweit verfügbar.

In diesem Jahr sollte Pina Bauschs Das Frühlingsopfer, im Rahmen einer internationalen Koproduktion der Pina Bausch Foundation, des Sadler’s Wells (UK) und der École des Sables (Senegal), die Bühnen der Welt bereisen. Die Produktion hätte im März 2020 als Doppelabend mit common ground[s], einem neu entstandenen Duett von Germaine Acogny und Malou Airaudo, Premiere feiern sollen. Wenige Tage vor dem Premierentermin wurden jedoch alle geplanten Aufführungen als Reaktion auf die weltweite Coronavirus-Pandemie abgesagt.

Kurz bevor die Gruppe im März auseinanderging, hat die Kompanie den Moment genutzt, ihre vorläufig letzte Probe am Strand ganz in der Nähe ihres Probenortes an der École des Sables in Toubab Dialaw (Senegal) abzuhalten.  Filmemacher Florian Heinzen-Ziob hat diesen einzigartigen Moment des Zusammenhalts, entstanden aus einer spontanen Reaktion auf den international eingeläuteten Lockdown, begleitet und ermöglicht damit besondere Einblicke in eine Produktion, die bisher noch nicht auf der Bühne gezeigt werden konnte.

Dancing at Dusk – A moment with Pina Bausch’s The Rite of Spring steht dem Publikum ab dem 1. Juli 2020 ab 13 Uhr CET zum Preis von 5,50 € online über die Sadler’s Wells Digital Stage zur Verfügung (https://www.sadlerswells.com/whats-on/2020/dancingat- dusk-a-moment-with-pina-bauschs-the-rite-of-spring/). Der Film wird bis Freitag, den 31. Juli 2020, zugänglich sein.

Salomon Bausch, Vorstandsvorsitzender der Pina Bausch Foundation, sagt: „Das Frühlingsopfer am Strand zu tanzen und kurz nach Sonnenuntergang zu filmen war eine spontane Reaktion auf die Folgen der Covid-19-Pandemie. Es war ein letzter Moment des Zusammenseins innerhalb einer Krise voller Ungewissheit. Dieser Moment, als das Ensemble zum ersten Mal auf Sand und in Kostümen tanzte, war ein Moment der Stärke und der Autonomie, aber gleichzeitig auch sehr fragil und voller Spannung. Ich glaube wir alle haben Pina’s Sacre auf eine Art und Weise erlebt, wie noch nie zuvor.“

Germaine Acogny, Gründerin der École des Sables, sagt: „Als ich zum ersten Mal einen vollständigen Durchlauf des Stückes mit diesen fabelhaften Tänzer*innen sah, war ich tief berührt und bewegt und wünschte mir, Pina hätte diese kraftvolle Interpretation sehen können. Ich bin sicher, sie hätte es geliebt.“ Alistair Spalding, Artistic Director und Chief Executive Sadler’s Wells, sagt: “Wir freuen uns so sehr, diesen einzigartigen Film einem internationalen Publikum zugänglich machen zu können. Das Coronavirus hat einen weltweiten, tiefgreifenden Einfluss und hat dazu geführt, dass ein Großteil der Arbeit des Sadler’s Wells, darunter auch die Produktion common ground[s] • Das Frühlingsopfer, verschoben werden musste. Trotz alledem hat die Kompanie die Gelegenheit ergriffen, diesen kraftvollen, einzigartigen Moment einzufangen. Vielleicht ist diese Art der internationalen Zusammenarbeit, heute mehr denn je, die beste Art mit der das Sadler’s Wells auf diese schwierigen Zeiten reagieren kann; indem wir unsere Künstler*innen und Zuschauer*innen zusammenbringen.“

common ground[s] • Das Frühlingsopfer ist eine Gemeinschaftsproduktion von Pina Bausch Foundation, École des Sables und Sadler’s Wells, koproduziert durch Théâtre de la Ville (Paris), Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Holland Festival (Amsterdam) und Festspielhaus St. Pölten.

Das Projekt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und den Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe Instituts und unterstützt durch das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch.

Der Film zeigt die letztmögliche Probe von „Das Frühlingsopfer“, die stattfand bevor der  Probenprozess abgeschlossen und die Produktion premierenreif war. Vor diesem Hintergrund bitten wir darum, den im Film festgehaltenen Durchlauf im Kontext einer Probe zu betrachten und ihn nicht formell zu rezensieren.

Dancing at Dusk – A moment with Pina Bausch’s The Rite of Spring

Tänzer*innen:

Rodolphe Allui (Ivory Coast), Sahadatou Ami Touré (Benin), Anique Ayiboe (Togo), D’Aquin Evrard Élisée Bekoin (Ivory Coast), Gloria Ugwarelojo Biachi (Nigeria), Luciene Cabral (Cape Verde), Khadija Cisse (Senegal), Sonia Zandile Constable (South Africa), Rokhaya Coulibaly (Senegal), Astou Diop (Senegal), Serge Arthur Dodo (Ivory Coast), Estelle Foli (Togo), Aoufice Junior Gouri (Ivory Coast), Zadi Landry Kipre (Ivory Coast), Bazoumana Kouyaté (Mali), Babacar Mané (Senegal), Vasco Pedro Mirine (Mozambique), Stéphanie Mwamba (Congo), Florent Nikiéma (Burkina Faso), Shelly Ohene-Nyako (Ghana), Brian Otieno Oloo (Kenya), Harivola Rakotondrasoa (Madagascar), Oliva Randrianasolo (Nanie) (Madagascar), Asanda Ruda III (South Africa), Tom Jules Samie (Togo), Amy Collé Seck (Senegal), Pacôme Landry Seka (Ivory Coast), Gueassa Eva Sibi (Ivory Coast), Carmelita Siwa (Benin), Armel Gnago Sosso-Ny (Ivory Coast), Amadou Lamine Sow (Senegal), Aziz Zoundi (Burkina Faso)

Weitere Tänzer*innen der Kompanie: Korotimi Barro (Burkina Faso), Inas Dasylva (Senegal), Franne Christie Dossou (Benin), Profit Lucky (Nigeria), Vuyo Mahashe (South Africa), Didja Kady Tiemanta (Mali)

Film Produktion:

Director and Editor: Florian Heinzen-Ziob – Cinematography: Enno Endlicher – Sound Recording: Armin Badde – Production: polyphem Filmproduktion

Einstudierung 2020

Premiere ursprünglich geplant für den 25. März 2020 in Dakar:

Künstlerische Leitung: Josephine Ann Endicott, Jorge Puerta Armenta – Probenleitung: Clémentine Deluy, Çağdaş Ermiş, Ditta Miranda Jasjfi, Barbara Kaufmann, Julie Shanahan, Kenji Takagi

Das Frühlingsopfer (1975)

Choreografie: Pina Bausch – Musik: Igor Stravinsky – Bühnenbild und Kostüme: Rolf Borzik – Mitarbeit: Hans Pop – Uraufführung am 3. Dezember 1975 im Opernhaus Wuppertal Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

Dancing at Dusk – A moment with Pina Bausch’s The Rite of Spring wurde produziert von Pina Bausch Foundation, Sadler’s Wells und École des Sables.

Die Filmaufnahmen wurden gefördert durch die Kunststiftung NRW und die Filmund Medienstiftung NRW.

Aufgenommen vor dem Inkrafttreten von Kontaktbeschränkungen. – Die Bühnenproduktion von Das Frühlingsopfer wird 2021 als Teil eines Doppelabends zusammen mit common ground[s], einem neu entwickelten Duett von Malou Airaudo und Germaine, international auf Tournee gehen. Weitere Informationen und Tourneedaten finden Sie hier.

Vom 1. – 31. Juli 2020 wird der Film Dancing at Dusk – A moment with Pina Bausch’s The Rite of Spring zum Preis von 5,50 € über die Digital Stage des Sadler’s Wells weltweit zugänglich gemacht und bietet Einblicke in eine Produktion, die bisher noch nicht auf der Bühne gezeigt werden konnte. Der Erlös trägt zur Unterstützung der Künstler*innen und der Produktion bei.

Über Pina Bausch Foundation:

Pina Bausch hinterließ ein vielschichtiges und außerordentlich umfangreiches künstlerisches Erbe. Nach ihrem Tod gründete ihr Sohn Salomon ihrem Wunsch folgend am 3. August 2009 die gemeinnützige Pina Bausch Foundation, in die er ihren gesamten künstlerischen Nachlass einbrachte. Auftrag der Foundation ist es,

Pina Bauschs Lebenswerk in die Zukunft zu tragen. Die Foundation arbeitet daran ihre Kunst auf möglichst vielfältige Weise für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, basierend auf der Erschließung des künstlerischen Nachlasses in einem digitalen Archiv. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Pina Bauschs Werk auch für zukünftige Generationen erfahrbar zu machen, indem ihre Stücke auch in Zukunft immer wieder auf der Bühne wirklich werden.

Über École des Sables:

Die École des Sables, ein internationales Zentrum für traditionelle und zeitgenössische Tänze aus Afrika, ist sowohl eine Schule für theoretischen und praktischen Unterricht als auch ein Labor für Forschung, Ort von Begegnung und Austausch sowie Konferenzen und künstlerische Aufenthalte. Die Schule widmet sich der professionellen Ausbildung von Tänzer*innen aus Afrika in traditionellen und zeitgenössischen afrikanischen Tänzen. Ziel ist es, die Arbeit afrikanischer Tänzer*innen als Profession weiter zu etablieren, so dass die Tänzer*innen mit ihrer Kunst ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Dazu werden Austausch und Zusammenarbeit zwischen Tänzer*innen, Choreograf*innen und Kompanien aus Afrika und der ganzen Welt gefördert. Kurz gesagt: Es soll zeitgenössischer afrikanischer Tanz entwickelt und gefördert werden. Die École des Sables wurde 1998 von Germaine Acogny, die als Mutter des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes gilt, und ihrem Ehemann Helmut Vogt ins Leben gerufen. Germaine Acogny, ehemalige Direktorin der Mudra Afrique (1977 – 1982), hatte sich die Entstehung einer panafrikanischen Schule, die afrikanischen Tänzer*innen und Interessierte durch Kunst weiterbildet zum Ziel gesetzt. Die Schule organisiert regelmäßig professionelle Trainingsworkshops, die Tänzer*innen und Choreograf*innen aus Afrika, der afrikanischen Diaspora und der ganzen Welt zusammenbringt.

Über Sadler’s Wells:

Sadler‘s Wells ist eine weltweit führende Kreativorganisation, die sich dem Tanz in all seinen Formen verschrieben hat. Mit über dreihundertjährigem Theatererbe und einem ganzjährig stattfindenden Programm an Aufführungen und Lernaktivitäten ist dies der Ort, an dem Künstler*innen zusammenkommen, um Tanz zu kreieren, und an dem Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund dies erleben – um teilzunehmen, zu lernen, zu experimentieren und inspiriert zu werden. Mehr als eine halbe Million Zuschauer*innen kommen jedes Jahr in die Londoner Theater, und viele weitere genießen ihre Tourneen an Orten in Großbritannien und auf der ganzen Welt und greifen über digitale Kanäle auf ihre Inhalte zu. Sadler‘s Wells produziert und präsentiert mehr neue Tanzstücke als jedes andere Theater der Welt. Seit 2005 hat es dazu beigetragen, über 160 neue Tanzwerke auf die Bühne zu bringen. Viele dieser Werke involvieren die 16 Associate Artists, die drei Resident Companies und die vier Associate Companies des Sadler’s Wells – die aufregendsten Talente, die heute im Tanz arbeiten.

Es fördert auch die nächste Generation von Talenten durch Forschung und Entwicklung, indem es die National Youth Dance Company und eine Reihe von Programmen leitet, darunter Wild Card, New Wave Associates, Open Art Surgery und Summer University. Die Lern- und Vermittlungsaktivitäten von Sadler‘s Wells erreichen über 34.000 Teilnehmer*innen pro Jahr durch Programme, die Tanz in ihre jeweilige Nachbarschaft bringen und so den Austausch mit verschiedenen Bereichen der Gesellschaft fördern. Projekte umfassen Gemeinschaftsproduktionen und die renommierte Company of Elders, ihre hauseigene Ü-60 Kompanie, während Veranstaltungen von Vor- und Nachgesprächen mit den Künstler*innen bis hin zu Kursen, Workshops und begleiteten Performances reichen. Das derzeitige Gebäude in Islington im Norden Londons ist das sechste, das seit der Gründung des Theaters durch den Unternehmer Richard Sadler im Jahr 1683 vor Ort errichtet wurde. Seitdem hat der Veranstaltungsort eine herausragende Rolle in der Geschichte des Theaters gespielt: The Royal Ballet, Birmingham Royal Ballet und English National Opera haben alle ihren Ursprung beim Sadler‘s Wells

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