COMMON GROUNDS | DAS FRÜHLINGSOPFER

PRESSEGESPRÄCH AM 16. JANUAR 2020 IM EHEMALIGEN SCHAUSPIELHAUS WUPPERTAL

Pina Bausch Foundation stellt gemeinsames Projekt vor

Am Donnerstagabend stellte die Pina Bausch Foundation gemeinsam mit der École des Sables (Senegal) und dem Sadler‘s Wells Theatre (London, UK) den in Zusammenarbeit entstehenden Doppelabend common ground[s] • Das Frühlingsopfer im Foyer des ehemaligen Schauspielhaus Wuppertal vor.

Salomon Bausch, Vorstandsvorsitzender der Pina Bausch Foundation, erläuterte den Ursprung dieser Zusammenarbeit, der u.a. in den Weitergabeprojekten der Foundation, bei denen die Foundation Choreografien von Pina Bausch mit internationalen Kompanien einstudiert, liegt. Jorge Puerta Armenta, der in diesem Projekt gemeinsam mit Josephine Ann Endicott die Einstudierung von Das Frühlingsopfer leitet, regte an, eine Einstudierung mit einem eigens für ein bestimmtes Stück entstehenden Ensemble umzusetzen. Die Foundation hat daraufhin mit der École des Sables, auf die sie u.a. immer wieder durch Stipendiat*innen des Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography aufmerksam wurde, Kontakt aufgenommen.

Jo-Ann Endicott im Element, Li. Salomon Bausch, Re. Jorge Puerta Armenta©TANZweb.org

Jo-Ann Endicott im Element, Li. Salomon Bausch, Re. Jorge Puerta Armenta©TANZweb.org

Josephine Ann Endicott and Jorge Puerta Armenta berichteten von den Auditions, die im Dezember 2019 in Burkina Faso, Elfenbeinküste und Senegal stattfanden. Aus über 180 Bewerbungen und 135 Audition-Teilnehmer*innen wählten sie zusammen mit weiteren aktuellen und ehemaligen Ensemblemitgliedern des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch in einem Intensiv-Workshop an der École des Sables 38 Tänzer*innen aus 14 afrikanischen Ländern für die Einstudierung aus. „Nach mehr als 20 Jahren in denen an der École des Sables über 700 Tänzer*innen professionell ausgebildet wurden“ ist Helmut Vogt, Mitbegründer der École des Sables, sehr erfreut darüber, dass „50% der Tänzer*innen dieses Ensembles innerhalb ihrer Ausbildung an der École des Sables lernten.“

Von links: Helmut Vogt, Germaine Acogny, Malou Airaudo, Salomon Bausch©TANZweb.org

Von links: Helmut Vogt, Germaine Acogny, Malou Airaudo, Salomon Bausch©TANZweb.org

Ab Februar 2020 wird dieses neu entstandene Ensemble die Choreografie von Pina Bausch in einer intensiven Probenzeit bis zu den Premieren in Dakar am 25. und 28. März 2020 einstudieren. Anschließend wird der Doppelabend vom 9. bis zum 12. April 2020 im Wuppertaler Opernhaus zu sehen sein. Der Kartenvorverkauf läuft über die Kulturkarte Wuppertal (kulturkarte-wuppertal.de). Anschließend finden im Rahmen einer internationalen Tournee zunächst Vorstellungen in London und Paris statt.

Alistair Spalding, künstlerischer Leiter des Sadler‘s Wells Theatre, betonte den Wunsch aller Projektpartner, den Doppelabend auch in möglichst vielen Orten in Afrika zeigen zu können. Er sagte über diese Möglichkeit: „Ich freue mich so sehr diese wirklich einzigartige Kollaboration nicht nur dem Sadler‘s Wells Publikum, sondern Publika auf der ganzen Welt präsentieren zu können.“ Für ihn schließt dieses Projekt einen Kreis: Schon 2008 schmiedete er gemeinsam mit Pina Bausch Pläne für die Ko-Produktion eines neuen Stückes des Tanztheater Wuppertal mit der École des Sables. Als er 2017 von Salomon Bausch gefragt wurde in dem Projekt mitzuwirken, wusste dieser nicht von den früheren Plänen.

Jo-Ann Endicott, Jorge Puerta Armenta, Alistair Spalding©TANZweb.org

Jo-Ann Endicott, Jorge Puerta Armenta, Alistair Spalding©TANZweb.org

Neben der Einstudierung von Pina Bauschs Choreografie zu Igor Strawinskys Das Frühlingsopfer, rückt eine neue Arbeit Germaine Acogny, Gründerin der École des Sables, und Malou Airaudo, Ensemblemitglied der ersten Stunde des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, in den Fokus. Gemeinsam zeigen sie eine neue Kreation, mit der sie ihr tänzerisches Erbe erforschen und Erfahrungen austauschen. Im Rahmen der Gesprächsrunde gaben Malou Airaudo und Germaine Acogny erste Einblicke in die Kreation des gemeinsamen Duetts. Die beiden Künstlerinnen beschrieben den Arbeitsprozess als einen für sie sehr persönlichen und bewegenden Austausch.

Die Projektpartner bedankten sich bei der Kulturstiftung des Bundes, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe Instituts, die das Projekt mit ihrer Förderung ermöglichen. Ihr Dank galt ebenfalls dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch für die enge Zusammenarbeit.

PBF_auditions_riteofspring_1219_by_Maarten_Vanden_Abeele_

PBF_auditions_riteofspring__by_Maarten_Vanden_Abeele_