Charmatz’ Premiere zur Eröffnung der 50. Spielzeit des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

Der ganz groß gewollte Wurf

Das Tanztheater Wuppertal zeigt das erste Stück seines neuen Direktors Boris Charmatz mit dem zünftig französischen Titel „Liberté Cathédrale“. Er platziert es in den Mariendom in der Kleinstadt Neviges unweit von Wuppertal

Kurzkritik von Melanie Suchy

Was war das denn? Sie sangen alle lalala. Und was sie tanzten, war so lalala.

Sie mühten sich sehr, sehr ausführlich und auf verschiedentliche Weise. Das alles auf Steinboden unter einer riesigen Kuppel aus Beton, aber mit behutsamen Winkeln. Eine Art Beschirmung macht dieser seltsame Dom. Vielleicht macht er still. Aber das hält so ein Tanz nicht aus oder die Menschheit, die er hier darstellen soll. Also singt die Schar, die das Wuppertaler Tanztheater hier ist, und so rennen sie und schwärmen herum, halten an, wiederholen sich, sinken, stehen auf, springen auch, rollen, kriechen, verausgaben sich, bleiben bei sich, veräußern sich, rücken ans Publikum heran, das ringsum sitzt, formen Paraden, Totentanzreihen, Narrenzüge, rempeln, ringen, tragen einander. Und wenn sie endlich nicht mehr singen, hört man die Orgel oder die Glocken oder beides. Das stürmt. Das tost wirklich.

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LiberteCathedrale_Boris-Charmatz@TANZweb.org_Klaus-Dilger

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