Mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet

Biennale Danza di Venezia ehrt Germaine Acogny

HIER geht es zu unseren Impressionen und der Nachtkritik von „Somewhere at the Beginning“

Die Tänzerin und Choreografin Germaine Acogny, weithin bekannt als „Die Mutter des afrikanischen zeitgenössischen Tanzes“, wurde mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
In der Laudatio heisst es, „Germaine Acogny ist eine Künstlerin von höchster Qualität und Integrität. Ihr Beitrag zur Ausbildung junger Menschen in Performance und Choreografie sowie die weite Verbreitung ihrer Arbeit in ihrem Land und in der Welt haben sie zu einer wichtigen individuellen Kraft bei der Entwicklung unserer Kunstform gemacht. Acogny glaubt an die Kraft des Tanzes, Leben zu verändern, und hat sich verpflichtet, ihre Leidenschaft als Akt der Transformation und Regeneration zu teilen.“
Von 1977 bis 1982 leitete Germaine Acogny „Mudra Afrique“, eine Tanzschule, die von Maurice Béjart und dem senegalesischen Präsidenten und Dichter  Léopold Sédar Sénghor gegründet wurde und die als Vorbild für den gesamten Kontinent dienen sollte. Dort entwickelte Acogny ihre eigene Tanztechnik und wurde zur Protagonistin der zeitgenössischen afrikanischen Choreografie.
Von Maurice Béjart bis Susanne Linke hin zu Olivier Dubois hat Acogny Beziehungen geknüpft und Kollaborationen aktiviert, um neue Energien für den zeitgenössischen afrikanischen Tanz zu generieren, die heute von der École des Sables ausgehen – sowohl eine Schule als auch eine Tanzkompanie (Jant-bi), die sie mit ihrem Ehemann Helmut Vogt in 2014 gegründet hat – eines der wichtigsten Zentren für zeitgenössischen Tanz, das Tänzer und Choreografen aus ganz Afrika und dem Rest der Welt anzieht. „Ihr Einfluss als Kreative und Mentorin unzähliger junger Tanzschaffender aus Afrika und darüber hinaus“ – schreibt Wayne McGregor – „ist ein Erbe, das wir hervorheben und feiern sollten“…,  Das 15. Internationale Festival für zeitgenössischen Tanz der Biennale di Venezia findet vom 23. Juli bis 1. August statt, wo Germaine Acogny zu Beginn die italienische Premiere ihres jüngsten Solostücks „Somewhere at the Beginning“ präsentieren wird.
„Somewhere at the Beginning“ war eines der Eröffnungsstücke des „schrit_tmacher justDANCE! Festivals“ vor zwei Jahren in dem Germaine Acogny neben anderen Größen des Tanzes  präsentierte wurde, neben Wayne McGregor, dr nun Präsident der Biennale Danza di Venezia ist.
Am kommenden Montag wäre die diesjährige Festivalausgabe von Ohad Naharin eröffnet worden.
Germaine Acogny _ Somewhere at the beginning _©TANZweb_Klaus Dilger

Germaine Acogny _ Somewhere at the beginning _©TANZweb_Klaus Dilger