Pina Bausch Fellowship geht in die neue Runde

Ausschreibung Pina Bausch Fellowship 2024

Bewerbungszeitraum: 15. Januar – 15. März 2024 – Informationen und Bewerbung: fellowship.pinabausch.org

Pressemitteilung, 16. Januar 2024

Vom 15. Januar bis zum 15. März 2024 haben Kunstschaffende aus den Bereichen Tanz und Choreografie erneut die Möglichkeit, sich für das Pina
Bausch Fellowship for Dance and Choreography zu bewerben – alle Tanzformen sind willkommen.

Auch in diesem Jahr ermöglicht das Fellowship eine Vielzahl an Kooperationsformaten: Die Stipendien können sowohl bei den Kooperationspartner:innen vor Ort als auch virtuell oder hybrid umgesetzt werden. Das Fellowship richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Künstler:innen und gewährt ihnen die Freiheit, ihre eigene künstlerische Handschrift durch Mentoring, Austausch und neue Erfahrungen weiterzuentwickeln.

Die Jury:
Eine internationale Jury entscheidet über die Vergabe des Fellowships. Sie wurde im Herbst 2023 von der Kunststiftung NRW und der Pina Bausch Foundation gemeinsam für die kommenden zwei Jahre ausgewählt. Die Jury besteht erneut aus herausragenden Persönlichkeiten der darstellenden Künste. Ihre vielfältigen Perspektiven auf die internationale Tanzszene versprechen eine nuancierte Sicht auf die künstlerische
Begabung aller Bewerber:innen. Die neuen Mitglieder sind: Padmini Chettur (Indien), Adham Hafez (Ägypten) und Mamela Nyamza (Südafrika).

Padmini Chettur begann ihre Karriere im zeitgenössischen Tanz im Jahr 1990 als Mitglied der Gruppe von Chandralekha, der radikalen Bharatanatyam-Modernistin, deren Werk sich intensiv mit der Dekonstruktion dieser Tanzform auseinandersetzte. In den letzten zwei Jahrzehnten hat Chettur ihren eigenen choreografischen Stil definiert – minimalistisch, abstrakt und formal – wobei sie die Bewegung auf eine wesentliche, anatomische Erforschung reduziert und eine Spannung über Emotion priorisiert. Ihre Arbeit wurde in verschiedenen Kunsträumen präsentiert, da sich ihre Praxis auf Film und zeitbasierte Werke ausgeweitet hat. Ihr neuestes Werk „A Slightly Curving Place“ wurde in Concrete (Dubai) uraufgeführt und im November 2023 im EMPAC (New York) gezeigt.

Adham Hafez ist Kurator, Theoretiker, Historiker und Künstler. Sein Werk umfasst postkoloniale Studien, das Anthropozän und Performance, die Politik der Choreografie, arabische Kunstgeschichte, Wissensproduktion und Klimawandel. Als Künstler und Theoretiker wurde seine Arbeit international an renommierten Orten präsentiert. Er veröffentlicht Essays und Texte in Arabisch, Englisch und Französisch und ist der Gründer von HaRaKa Platform, der ersten arabischen Plattform für Performance-Studien und Choreografie, die vor über 15 Jahren gegründet wurde. Er ist auch der Gründer der Publikation Cairography, die Essays über Tanz, Performance, Politik und Choreografie aus der arabischsprachigen Region übersetzt und veröffentlicht. Adham Hafez hat mehrere Auszeichnungen für seine Arbeit erhalten, darunter den Ersten Preis für Choreografie und den Kulturunternehmer des Jahres. Er ist Absolvent der New York University,
SciencesPo Paris, der Amsterdam University of the Arts und des Cairo Opera House.
Mamela Nyamza ist südafrikanische Choreografin und Kunstaktivistin. Nach ihrer formalen Ballettausbildung und einer weiteren Ausbildung an der Alvin Ailey New York School of Dance begann Nyamza, traditionelle Tanzmethoden zu dekonstruieren und sich kritisch mit gesellschaftlichen Normen auseinanderzusetzen. Nyamza erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen, engagiert sich für soziale Themen und setzt sich für Gerechtigkeit ein. Als Kuratorin des künstlerischen Programms „Afrika“ beim Tanzkongress 22 des Staatstheaters Mainz und Gründerin der gemeinnützigen Organisation MAMELAS ARTISTIC MOVEMENT hat sie die Vision, Tanz als Medium zur Vermittlung von Körperpolitik und sozialen Themen einzusetzen.

Über das Pina Bausch Fellowship
Das Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography zeichnet sich durch Offenheit und Flexibilität aus. Tänzer:innen und Choreograf:innen sollen bei der Entwicklung ihres eigenen künstlerischen Ausdrucks unterstützt werden. Sie erhalten die Möglichkeit, mit einem:r internationalen Kooperationspartner:in ihrer Wahl zusammenzuarbeiten. Das Stipendium ist keine Projektförderung, zielt nicht auf eine Stückentwicklung ab und hat keine Altersbeschränkung.
Künstler:innen können sich 2024 für ein Vollzeitstipendium (21 Std. oder mehr pro Woche) oder ein Teilzeitformat (20 Std. oder weniger pro Woche) bewerben. Die monatliche Förderhöhe beträgt 2.500 Euro für ein Vollzeitstipendium bzw. 1.000 Euro für Teilzeitstipendien. Jedes Stipendienformat wird selbstständig von den Bewerber:innen und ihren Kooperationspartner:innen gestaltet. Die Dauer richtet sich nach dem individuell gestalteten Format, soll aber drei Monate nicht unterschreiten.
Die Realisierung muss zwischen dem 1. September 2024 und 31. August 2025 erfolgen. Das Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography ist ein gemeinsames Programm der Kunststiftung NRW und der Pina Bausch Foundation und wird seit 2016 jährlich vergeben.