photo: klaus dilger

INS HERZ DES TANZES

Abseits der Bühnen und des Stadtzentrums bohrt sich die neue Gesprächsreihe „Feldvermessung“ in die Mitte der Tanzkunst
Was ist ein Künstler, was will er, was tut er, und was tut er irgendwann nicht mehr?

Diane Elshout,  niederländische Choreografin mit fünfundzwanzigjähriger Berufserfahrung, momentan Gastprofessorin an der Sporthochschule, lädt zu ihrer Reihe „Mapping the field – Feldvermessung“ Kollegen ein, die nicht bloß das eine erfolgreiche Stück ein dutzendmal neu choreografiert haben. Sondern sie möchte solche vorstellen, die sich ein paar Gedanken über ihre Kunst, ihre Arbeitsweise und den berühmten „Kontext“ machen.
Die Gespräche sind offen für alle Studierende, Lehrende und Leute vom Fach sowie Interessierte, die einfach Neugier und Englischkenntnisse mitbringen und die alle zwischendurch mit Getränken und Suppe verköstigt werden.

Den ersten Gast könnte man Volltreffer nennen, wenn das Wort nicht so banal klänge. Bruno Listopad, Portugiese, hat schon mit achtzehn sein erstes Stück auf die Bühne gebracht und arbeitet, international renommiert, seit längerem in Amsterdam. Wie man erfährt, hat er es sich nie leicht gemacht, oder wenn es leicht zu werden schien, probierte er einen anderen Schritt, wohl wissend, dass die künstlerische Freiheit, die er sich damit verschaffte, stets nach einer Weile festgeschrieben wird und so eine weitere Wendung nötig macht. Jedenfalls für einen (selbst)kritischen Künstler wie Listopad.

22.11.2012
Melanie Suchy