Tanzgastspiele am Schauspiel Köln

Peeping Tom mit seinem Mysterythriller:

„Triptych: The missing door, The lost room and The hidden floor“

Nachtkritik von KLAUS KEIL

Die Gastspielreihe von Tanz Köln ist längst zu einer festen Einrichtung an den Bühnen der Stadt Köln geworden. Sie ergänzt auf großartige Weise das hoffentlich als Dauereinrichtung angedachte Ballett of Difference (BoD), das sich Köln derzeit noch mit München teilt. So gesehen ergattern die Kölner wenigstens noch einen Hauch vom Flair großer Tanzensembles und Choreografinnen und Choreografen.

Heute war es „Peeping Tom“mit seinem Dreiteiler „Triptych: The missing door, The lost room and The hidden floor“, der die Kölner Tanzinteressierten mit seiner außergewöhnlichen, sehr körperlichen Bewegungssprache begeisterte.

Inspiriert von der TV-Serie „The lost room“ (Das verschwundene Zimmer/Krause/Pollak) wand sich Peeping Tom mit seinem Choreograf*innen-Team von Gabriela Carrizo und Franck Chartier der dunklen Seite der menschlichen Existenz zu. Heraus kam ein regelrechter Mysterythriller, in dem nicht nur der Inhalt, sondern vor allem die Bewegungsintensität die Inszenierung trug. Mit wilden, exaltierten Bewegungen (von Tanz kann man sicherlich nicht sprechen) spielt Peeping Tom mit der Brüchigkeit des Alltagslebens. Das phänomenale dabei ist, dass es gelingt, die Alltagsängste  auf die Tanzbühne zu bringen. Und da Peeping Tom seit je her mit seinen Stücken konfrontiert, will ich checken, wie weit er in seinem Triptych geht. Ist es wirklich sinnvoll, und vor allem, ist es gelungen, die Kleinbürgerlichkeit eines gutbürgerlichen Wohnzimmers als Ausgangspunkt von Veränderungen zu betrachten?

TRIPTYCH-©-Virginia-Rota-Peeping-Tom

TRIPTYCH-©-Virginia-Rota-Peeping-Tom