Lange sah es so aus, als werde die erste öffentliche Probe des „Wuppertaler Tanztheater Pina Bausch“ im Rahmen der Wuppertaler „Kulturtrasse 2017“ nicht stattfinden können, doch pünktlich um 17 Uhr, als Pina Bausch Tänzer Paul White mit einem ausdrucksstarken Tanzsolo in den Skaterhallen von Wicked Woods, den Reigen der Tanzbeiträge beim Wuppertaler Trassenfest eröffnete, riss die Regen verheissende Wolkendecke auf und strahlender Sonnenschein belohnte die gut fünfhundert Zuschauer, die sich trotz zweifelhafter Wetterlage aufgemacht hatten, um am alten Wichlinghauser Rangierbahnhof die Tänzer des Wuppertaler Tanztheaters hautnah erleben zu können.

Kulturdezernent Matthias Nocke und die neue Intendantin und künstlerische Leiterin des Tanztheaters, Adolphe Binder, begrüssten gemeinsam die Anhänger der Tanzkunst und es wurde deutlich: die Chemie stimmt.

Nach einem kurzen und sehr einfachen „warm up“, zu dem Adolphe Binder auch alle Umstehenden, einschliesslichlich dem Kulturdezernenten, ohne Erfolg eingeladen hatte, „studierte“ Daphnis Kokkinos eine kurze Sequenz aus Pina Bausch‘s „Der Fensterputzer“ mit dem (stark verjüngten) Ensemble „ein“. Dieses hatte hieran sichtlich ebenso viel Spass, wie die umstehenden Zuschauer, die dem Spektakel auf grüner Wiese begeistert folgten.

 

Daphnis Kokkinos (vorn) mit Ensemble (Rainer Behr, Nayoung Kim, Michael Carter,  Nazareth Panadero, Julian Stierle)

Weiter ging es ins legendäre „Cafè Ada“, auf Höhe der „Utopiastadt“ und Mirker Bahnhof ebenfalls an der Nordbahntrasse gelegen, wo Jan Möllmer zwei seiner Arbeiten zeigte: Das Solo „When you are smiling“ mit Uwe Brauns, ebenfalls vom Folkwang Tanz Studio (FTS) und  einen Ausschnitt aus „The Man“, ein ebenso zartes wie humorvolles Duett, das er selbst zusammen mit Tsai-Wei Tien (Tanztheater Wuppertal Pina Bausch) tanzte.

Damiano Ottavio Bigi (ebenfalls Tanztheater Wuppertal Pina Bausch) zeigte im Anschluss sein Solo „Zitadelle“.

Dieser Abend erfährt noch eine gesonderte Besprechung.

Uwe Brauns in „When you are smiling“ – Ch.: Jan Möllmer

Tsai-Wei Tien und Jan Möllmer in „The Man“ – Ch.: Jan Möllmer

Damiano Ottavio Bigi in seinem Solo „Zitadelle“

Noch mehr Tanz gab es in der „Färberei“, etwas Abseits der Nordbahntrasse in Oberbarmen gelegen, dort zeigte der Choreograf und Tänzer MARK SIECZKAREK mit MOVING STORIES – TanzTheater – Ein Nachbarschafts- und Integrationsprojekt mit WIGABRIEL SOTO ESCHEBACH als Tänzer

In MOVING STORIES begegnen sich junge und alte Menschen vieler Nationalitäten mit und ohne Beeinträchtigungen, mit oder ohne Arbeit. Die Tänzerinnen von Moving Stories spiegeln die Bandbreite der Quartiersbewohner.

Menschen, die im Alltag aneinander vorbeigehen, treffen hier aufeinander.

Sie koordinieren in Soli, Duos oder als Gruppe Bewegungsabläufe und lassen persönliche Geschichten aus ihrer Biographie und ihrem Alltag in Improvisationen einfließen. Aus Emotionen und Wortfetzen wird ein Netz aus Tanzszenen gewebt, das durchlässig ist für Trennendes und Offenheit und das die Lebensfreude auffängt. (so das Programmheft)