Maguy Marin
›May B‹
Tanz bei PACT Zollverein in Essen am Fr 26.04.19 20 Uhr und Sa 27.04.19 20 Uhr
»›May B‹, ein Meilenstein des zeitgenössischen Tanzes in Frankreich, ist heute noch genauso eine Offenbarung wie es das Stück 1981 gewesen sein muss, als es neue Perspektiven für den Tanz eröffnete.« – The Financial Times
›May B‹ begründete den internationalen Durchbruch von Maguy Marin und wird seit 1981 weltweit aufgeführt. Es basiert auf den Schriften von Samuel Beckett, der der damals noch unbekannten Choreographin die Adaption seiner Arbeit erlaubte. Die existenzialistische Verlorenheit von Becketts Charakteren klingt wider: gleich verlorener Clochards streifen die Tänzer*innen über die Bühne, grunzend und tragikomisch, mit staubigen Gesichtern, unbeholfen und in zarter Lächerlichkeit – sie wirken wie aus dem Nirgendwo in die Welt und das Menschsein gestolpert. Stück für Stück entdecken sie sich und ihre Umwelt, ihre triebhafte Lust ebenso wie subtile Gefühle, begleitet von Franz Schubert und Gavin Bryars sowie einer einzigen Zeile aus Becketts ›Endspiel‹: »Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende.« Diese Ungewissheit, der die sonderbar-grotesken Protagonist*innen mit winzigen, intimen und kuriosen Gesten voller Heiterkeit und Absurdität trotzen, wird zum definitorischen Moment von ›May B‹– es mag sein, vielleicht. Der anhaltende Erfolg des Stückes, das sich über beinahe vier Jahrzehnte in die Tanzgeschichte einschrieb, erklärt sich vielleicht gerade aus der Zeitlosigkeit der existenziellen Fragen, die es voll intuitiver Stärke und einfühlsamer Komik, antitheatral und zugleich theatral, verkörpert.
Choreographie: Maguy Marin Performance: 10 Tänzer*innen der Kompanie Maguy Marin Lichtdesign: Alexandre Beneteaud Kostüm: Louise Marin
Musik: Franz Schubert, Gilles de Binche, Gavin Bryars Koproduktion: Kompanie Maguy Marin, Maison des Arts de Creteil
Die Kompanie Maguy Marin wird vom Ministerium für Kultur und Kommunikation, der Stadt Lyon und der Region Auvergne-Rhône-Alpes, sowie bei Projekten im Ausland vom Institut Français unterstützt.