KURT-JOOSS-PREIS 2019 GEHT AN CHUN ZHANG

Der Choreographen – Nachwuchspreis wurde bei PACT Zollverein vergeben:

Bereits zum siebten Mal wurde am Samstag, den 01.06., mit dem Kurt-Jooss-Preis eine bemerkenswerte choreographische Nachwuchsposition ausgezeichnet.

Unter 81 Bewerbungen aus 28 Staaten wählte die Fachjury drei Finalist*innen aus, die zur Preisverleihung ihre Arbeiten bei PACT Zollverein der Öffentlichkeit präsentierten: Emma Evelein (Niederlande), Chun Zhang (China) und Kai Strathmann (Deutschland). Neben dem mit 10.000 Euro dotierten, durch die Jury vergebenen Hauptpreis wurde außerdem ein Publikumspreis vergeben.

Mit dem Kurt-Jooss-Preis 2019 wurde Chun Zhang mit der Arbeit ›Being far away from‹ ausgezeichnet. Chun Zhang realisiert seit 15 Jahren Arbeiten als Tänzerin und Choreographin. ›Being far away from‹ choreographierte die chinesische Künstlerin für das Folkwang Tanzstudio. Die Arbeit ist zugleich ihr Abschluss im Masterstudiengang ›Tanzkomposition / Choreographie‹ an der Folkwang Universität der Künste.

Der Publikumspreis ging an die niederländische Choreographin Emma Evelein für ›Wolves‹.

Der Fachjury gehörten in diesem Jahr Muchtar Al Ghusain (Kulturdezernent der Stadt Essen), Adolphe Binder (Intendantin und Dramaturgin), Lucie Conrad (Produzentin), Nils Christe (Choreograph), Reinhild Hoffmann (Choreographin), Martin Schläpfer (Ballettdirektor und Chefchoreograph, Ballett am Rhein) sowie Dr. Patricia Stöckemann (Tanzdramaturgin, Theater Osnabrück) an.

Der Kurt Jooss Preis wird vergeben von der Stiftung Anna und Hermann Markard und der Stadt Essen. Er wird ermöglicht und unterstützt durch die Sparkasse Essen und das Kulturbüro der Stadt Essen.

Preisträgerin Chun Zhang © Photo Dirk Rose

Preisträgerin Chun Zhang © Photo Dirk Rose

Hintergrund:

Kurt Jooss (1901–1979) war deutscher Tänzer, Choreograph und Ballettmeister. 1927 wurde er als Ballettmeister nach Essen berufen, wo er sowohl die Folkwangschule als auch ein Jahr später das heutige Folkwang Tanzstudio – unter Hinzuziehung weiterer Kolleg*innen – als ›Folkwang-Tanztheater-Experimentalstudio‹ gründete. 1932 gewann Jooss mit seiner legendären Choreographie ›Der Grüne Tisch‹ den ersten Preis beim internationalen ›Concours de Chorégraphie‹ in Paris und begründete damit über Nacht seinen Weltruhm. Ein Jahr später endete seine Arbeit in Deutschland – Jooss weigerte sich, sich von seinen jüdischen Mitarbeiter*innen zu trennen und sah sich gezwungen, das Land zu verlassen. In den Folgejahren lebte und arbeitete Jooss mit seinen Mitarbeiter*innen in Dartington Hall in England: ›Ballets Jooss‹ gastierte mit großem Erfolg auf der ganzen Welt, mit Ausnahme von Deutschland. 1949 kehrte Jooss nach Essen zurück und leitete bis 1968 das Folkwang Tanzstudio.

Kurt-Jooss-Preis
Anlässlich des 100. Geburtstages von Kurt Jooss wurde im Jahr 2001 erstmals der Kurt-Jooss-Preis im Rahmen des ›Folkwang.Fest der Künste.Tanz!‹ verliehen. Der ›Kurt-Jooss-Preis‹ wird von der Stiftung Anna und Hermann Markard, Amsterdam, gemeinsam mit der Stadt Essen ausgeschrieben und ist mit 10.000 Euro dotiert und alle drei Jahre vergeben. 2019 haben sich insgesamt 81 Choreographen aus 28 Staaten beworben.

Nominierte Choreograph*innen

Kai Strathmann ›Regnet es?‹
Emma Evelein ›Wolves‹
Chun Zhang ›Being far away from‹