photo: klaus dilger

Made in Köln – ein besonderer Tanzabend
Nachtkritik von KLAUS KEIL

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Mit einem Titel, der ein wunderbares Label für den Tanz in Köln wäre, präsentiert das MichaelDouglasKollektiv junge choreografische Nachwuchstalente, die ihre Stücke in den letzten Monaten im Tanzatelier des MD-Kollektivs im Quartier am Hafen in Poll erarbeitet haben.

Mit Made in Köln gibt es nun also eine weitere Bühne für den Nachwuchs in Köln. Einige die heute Abend ihre Stücke zeigten, wie Reut Shemesh, Tim Behren, Florian Patschovsky und Romy Schwarzer sind schon bühnenerprobt, andere, wie etwa das Kollektiv Nutrospektif machen grad ihre ersten choreografischen Schritte. Doch das spielte heute Abend keine wesentliche Rolle.
Was für ein Abend! Wer erleben möchte, wie unglaublich vielseitig, wie kreativ und voller Ideen der Nachwuchs von Kölns freier Tanzszene ist, darf diesen Abend nicht verpassen. Aber was heißt schon Nachwuchs. Hier sind junge choreografische Talente und junge Könner am Werk, die zeigen wie anders Tanz auch sein kann. Da ist nichts inhaltlich überfrachtet oder theatral überzogen.  Jeder überzeugte auf seine Weise: Das Tanz/Gesangduo Romy Schwarzer und Anna Maria Schuller mit einer feinteiligen Studie; das Trio Janina Bobrowski, Melanie Müller und Arielle Chauvel-Lévy mit einem in Zügen dadaistisch anmutenden Tanzstück; die fünf Tänzerinnen vom Kollektiv Nutrospektif mit einer Melange verschiedener Streetdance-Stile; das Duo von HeadFeedHands mit seinen artistischen Grenzüberschreitungen und Reut Shemesh mit einer ernsten Tanzsatire voll überraschender Schritte und Figuren. Alle sehr sehenswert. Dazu morgen dann mehr.